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0293 - Sie schmuggelten den lautlosen Tod

0293 - Sie schmuggelten den lautlosen Tod

Titel: 0293 - Sie schmuggelten den lautlosen Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sie schmuggelten den lautlosen Tod
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zehntausend Dollar besitzt, kann leicht eine Million bieten. Was hat er schon zu verlieren? -Hat Raskin dir die Story erzählt, dass mit ihm nichts passieren kann, weil er in den Staaten offiziell für tot gilt? Hat er dir erzählt, dass er sich gewissermaßen selbst umgebracht hat? Die Geschichte ist längst geplatzt, mein Freund. Die Bullen auf der anderen Seite haben herausgefunden, dass Raskin einen anderen Mann an seiner Stelle ins Grab legen ließ, und Jeff Raskin ist in den Staaten nichts anderes als ein steckbrieflich gesuchter Mörder.«
    Ich wusste nicht, wie viel Englisch die anderen Mexikaner verstanden, aber sicherlich fanden sie heraus, dass zwischen ihrem Boss und dem Gringo eine massive Auseinandersetzung im Gange war. Sie standen auf eine Weise beieinander, die mir gar nicht gefiel, wenn ich an die ungeladene Raleigh dachte.
    Mit einer Handbewegung ließ Nad Tower die Schlösser des Koffers aufschnappen und stieß den Deckel zurück. Bündel von Dollarnoten kamen zum Vorschein. Der Koffer war vollgepackt mit Dollarscheinen aller Größenordnungen.
    Irgendwer stieß einen überraschten Ausruf aus. Die Mexikaner drängten näher heran. Sie starrten wie hypnotisiert auf das Geld, und selbst die beiden Burschen, die uns durch den Gang gefolgt waren und sich bis zu diesem Augenblick hinter unseren Rücken herumgelümmelt hatten, verloren jeden Gedanken an unsere Bewachung und drängten sich an den Koffer heran.
    »Zweihunderttausend Dollar!«, schrie Tower. »Auf den Cent genau, und sie gehören dir und deinen Leuten, sobald sich die Ware auf unserem Wagen befindet. Ich mache keine windigen Geschäfte mit dir, Parjas. Ich verspreche dir keine dreihunderttausend Dollar in Tucson oder sechshunderttausend in Los Angeles oder eine Million in New York, Chicago oder am Nordpol. Ich zahle zweihunderttausend Bucks, aber ich zahle sie hier.«
    Auch Parjas war von dem Koffer voller Dollars wie hypnotisiert angezogen worden. Jetzt riss er sich los.
    »Die anderen Angebote sind höher«, sagte er leise.
    Tower warf den Kopf zu Gonzales herum.
    »Die Aktentasche, Juan!«
    Gonzales reichte seinem Boss die Tasche. Tower nestelte die Verschlüsse auf, was ihm mit einer Hand schwerfiel. Dann packte er die Tasche, stürzte sie um und entleerte ihren Inhalt auf den aufgeklappten Koffer. Bündel von Dollarscheinen regneten heraus, türmten sich, rutschten ab, fielen auf die Erde.
    Tower feuerte die leere Aktentasche zur Seite.
    »Und fünfzigtausend!«, brüllte er. »Zweihundertundfünfzigtausend Dollar sind mein letztes Angebot, und du wirst dieses Angebot in dieser Minute annehmen oder ablehnen.«
    Parjas zog den Kopf zwischen die Schultern.
    »Und wenn ich ablehne?«
    Der Gangster trat zwei Schritte zurück.
    »Dann wird niemand einen Cent an dem Zeug verdienen, du nicht, Fat nicht und erst recht nicht Raskin.«
    Der Schnauzbart des Mexikaners zuckte.
    »Du willst drohen?«
    »Genau, und es sind keine leeren Drohungen.«
    »Ihr kämt nicht lebendig hier heraus!«
    Tower stieß ein kurzes, höhnisches Lachen aus.
    »Ich bin mit anderen Leuten fertig geworden als mit einem mexikanischen Banditenhäuptling.«
    Wenn seine linke Hand auch zurzeit nicht viel wert war, mit der rechten konnte Nad immer noch so schnell seine Pistole ziehen, dass es aussah, als wäre sie ihm zwischen die Finger gezaubert worden. Auch in Gonzales’ und Lawells Händen erschienen Pistolen, gute amerikanische Waffen, schöne schwere, acht- und neunschüssige Dinger. Nur ich klappte ein paar Sekunden mit meiner Raleigh nach. Wem macht es schon Spaß, eine Pistole zu ziehen, mit der er nicht schießen, sondern höchstens werfen kann?
    Ich glaube, der Anblick von vier Pistolen nach dem Anblick von so vielen schönen Dollars verwirrte die Mexikaner. Sie wussten nicht recht, wem sie weiterhin ihre Aufmerksamkeit widmen sollten, dem Geld oder den Waffen.
    »Du kannst mich nicht einschüchtern, Gringo«, knurrte Parjas.
    Towers Stimme klang nach der großen Szene, die er bisher hingelegt hatte, kalt und ruhig.
    »Ich will dich nicht einschüchtern. Ich will, dass du mir die Ware für zweihundertundfünfzigtausend Dollar verkaufst. Ich will die Ware noch heute Nacht verladen.«
    Parjas breitete die Arme aus, fast wie am Anfang der Unterredung.
    »Amigo, es spricht sich nicht gut über ein Geschäft mit Pistolen in den Händen!«
    »Worte haben wir genug über die Sache verloren. Jetzt gibt es nur noch die Entscheidung zwischen den Dollars dort auf dem Tisch

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