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0293 - Sie schmuggelten den lautlosen Tod

0293 - Sie schmuggelten den lautlosen Tod

Titel: 0293 - Sie schmuggelten den lautlosen Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sie schmuggelten den lautlosen Tod
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kein Bulle! Ich bin Jeffs Nachfolger!«
    Sie brachte ihren Mund in Ruhestellung, und ich glaubte, in ihren Augen so etwas wie eine plötzliche Angst zu sehen.
    Ich fasste ihren Arm und schob sie in die Wohnung.
    »Wenn Sie jeden Polizisten so anschreien, dann wundere ich mich, dass Ihnen noch nicht sechs Wochen wegen Beamtenbeleidigung aufgebrummt worden sind.«
    Sie machte ihren Arm frei.
    »Ich kann keinen Cop mehr sehen«, sagte sie. »Sie haben mich nach Jeffs Tod drei Tage lang durch ihre Verhörmühlen gedreht.«
    Sie musterte mich, als sähe sie mich jetzt erst richtig.
    »Du sollst Jeffs Platz übernehmen?«, fragte sie.
    »Genau«, antwortete ich, »und ich soll es den Leuten besorgen, die es ihm besorgt haben.«
    »Ein Auftrag des Bosses?«, fragte Jane.
    »Selbstverständlich! Ich habe Jeff nicht persönlich gekannt. Mich ginge es nichts an, wer ihn umgelegt hat, wenn ich nicht dafür bezahlt würde.«
    »Komm rein«, sagte sie und führte mich in den Wohnraum.
    Das Zimmer, in das sie mich führte, war mit Teppichen, Sesseln und einer superbreiten Couch eingerichtet.
    »Du trinkst Whisky?«, fragte sie und hantierte an der Hausbar mit Gläsern, Eis und einer High-Label-Flasche. Für sich selbst braute sie irgendein rosafarbenes Zeug zurecht.
    »Cheerio!«, sagte ich, als sie mir das Glas reichte. Sie lächelte.
    Ich leerte das Glas und stellte es auf den Tisch. Jane Haggert setzte sich in die Ecke der Couch, die meinem Sessel am nächsten war.
    »Du hast mir deinen Namen noch nicht gesagt.«
    »Larry Row!«
    »Larry ist ein hübscher Name«, sagte sie. Es hörte sich an wie das Schnurren einer Katze. Dann beugte sie sich vor, legte eine Hand auf meinen Arm und seufzte: »Larry, die Tage nach Jeffs Tod waren schrecklich für mich. Keine Minute ließen mich die Cops in Ruhe. Sie glaubten, ich wüsste, wer Jeff erschossen hat.«
    »Das glaube ich auch«, antwortete ich ruhig.
    Sie nahm die Hand nicht weg, aber sie fragte verwirrt: »Was meinst du? Natürlich war es Nad Tower oder irgendeiner von seiner Gang, aber ich habe nichts gesehen.«
    »Irgendetwas gefällt mir an Raskins Ende nicht, Süße«, sagte ich. »Jeff wusste doch, dass die Tower-Leute nur darauf warteten, ihm ein Bein stellen zu können, aber er hat anscheinend nicht die geringsten Vorsichtsmaßnahmen ergriffen. Er latschte einfach über die Straße, sah nicht nach links oder nach rechts und brachte es noch nicht einmal fertig, seine Kanone auch nur in die Hand zu bekommen.«
    Sie senkte die Augenwimpern.
    »Ich weiß nicht, warum er so leichtsinnig war. Er hatte ziemlich viel getrunken. Vielleicht war das der Grund.«
    »Für einen Mann in seiner Situation gehört Trinken schon zum Leichtsinn.« Ich packte ihre Hand, drückte die Finger zusammen, dass sie erschreckt aufsah und sagte: »Süße, du scheinst den alten Jeff ganz schön eingewickelt zu haben. Wie viel hat Tower dir dafür gezahlt, dass du ihm die Gelegenheit verschafftest, Raskin umzulegen?«
    »Nein«, rief sie erschrocken, »ich habe nie ein Wort mit Tower gesprochen. Das musst du mir glauben, Larry.«
    In diesem Augenblick schrillte das Telefon. Es stand auf dem Tisch. Jane Haggert musste von mir ablassen, um den Hörer abnehmen zu können. Sie meldete sich. Ich sah, wie ihr Gesicht den Ausdruck des Erstaunens annahm.
    »Es ist für dich«, sagte sie.
    Ich nahm den Hörer.
    »Hallo!?«
    Ich hörte das leise Lachen einer Männerstimme. Dann sagte der Anrufer: »Ich weiß deinen Namen nicht… noch nicht, aber ich nehme an, dass du Jeff Raskins Posten übernehmen sollst. Stimmt das?«
    »Vielleicht.«
    »Okay, dann haben wir miteinander zu reden. Ich bin Nad Tower!«
    Ich fiel fast vom Stuhl. Tower schien meine Überraschung zu spüren. Er lachte wieder.
    »Du siehst, mein Nachrichtendienst funktioniert.«
    »Es sieht so aus, aber du wirst es trotzdem mit mir nicht so leicht haben wie mit Raskin.«
    »Genau darüber will ich mit dir sprechen, aber nicht am Telefon. Was hältst du davon, wenn wir uns um neun Uhr heute Abend treffen?«
    »Wenig! Ich treffe dich lieber, wenn es mir passt.«
    »Ich will dich nicht abschießen. Mir geht es darum, vernünftig mit dir zu reden. Wir könnten nichts Dümmeres tun, als weiter in der Gegend herumzuknallen. Die Bullen sind wie wild darauf, uns endlich hinter Gitter zu bringen. Ich hatte schon mit Raskins Tod genug Scherereien, und jetzt heißt es, dass sie sich G-men kommen lassen, um uns den Garaus zu machen. Also keine Schießereien

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