0293 - Unternehmen Central-Station
Formationen wieder einnehmen, doch das konnte auch einen Rückzug bedeuten.
Miras-Etrin sprang aus seinem Sessel auf. Als er die Schalter des Monitorbildschirms betätigte, stellte er erstaunt fest, daß seine Hände zitterten. So erregt war er schon lange nicht mehr gewesen.
Er benötigte kurze Zeit, bis er die drei Terraner und den Maahk gefunden hatte. Die terranischen Gefangenen hatten offenbar Mühe, sich auf den Beinen zu halten. Der Major, der Redhorse hieß, schien vollkommen den Verstand verloren zu haben. Miras-Etrin sah, daß auch der Maahk ab und zu taumelte. Er schien bereits unter Luftmangel zu leiden. Erleichtert wandte sich der MdI vom Bildschirm ab. Einen Augenblick hatte er geglaubt, er hätte trotz aller Vorsichtsmaßnahmen einen Fehler begangen. Aber von diesen menschlichen Wracks, die durch die Gänge schwankten, drohte keine Gefahr. Auch der Maahk war am Ende seiner Kräfte.
Faktor IV wandte sich wieder den Bildschirmen der Raumortung zu. Die Terranischen Schiffe hatten sich jetzt wieder formiert, machten aber noch immer keine Anstalten, den Schauplatz der kurzen Raumschlacht zu verlassen. Miras-Etrin spürte, daß seine Handflächen feucht wurden. Er wußte genau, was für ihn auf dem Spiel stand. Da seine Lebenserwartung durch den Zellaktivator unbegrenzt war, fürchtete er den gewaltsamen Tod.
Endlich geriet Bewegung in die Reihen der gegnerischen Schiffe.
Miras-Etrin erkannte sofort, daß die Einheiten Rhodans beschleunigten. Sie würden in wenigen Augenblicken im Linearraum verschwinden. Miras-Etrin konnte nicht voraussagen, wo sie wieder auftauchen würden, aber er hoffte, daß es in der Nähe des Planetoiden sein würde.
*
Egan Lathar sah erstaunt, daß Grek lin den Haupteingang einbog, der in die äußeren Räume des Planetoiden führte. Der Rumaler war sicher, daß dies der Gang war, durch den man sie ins Zentrum des Bahnhofs gebracht hatte. Allmählich begann Lathar daran zu zweifeln, daß Grek lein bestimmtes Ziel besaß.
„Was hat der Maahk vor, Major?" wandte sich Lathar an Redhorse.
Der Cheyenne und die beiden Kolonialterraner spielten weiterhin die Halbverrückten, wenn sie in die Nähe von Tefrodern kamen.
Auf diese Weise kamen sie zwar nicht schnell voran, aber sie blieben unbehelligt. Manche Duplos lachten zwar über sie, aber den meisten schien der Anblick der Gefangenen nicht zu gefallen.
Wahrscheinlich dachten die Duplos daran, daß ein Knopfdruck des MdI genügte, um sie in eine ähnliche Lage zu versetzen.
„Ich vermute, daß er zu der Schleuse will, durch die wir den Bahnhof betraten", sagte Redhorse.
Tratlo lachte rau. „Die ist mindestens dreißig Kilometer von hier entfernt."
„Es gibt schließlich Gleitbänder", meinte Redhorse. „Ich glaube, daß wir unseren Beobachtern kein größeres Vergnügen bereiten könnten, als uns auf ein Gleitband zu wagen und mit hilflosen Bewegungen nach einem Halt zu suchen."
Bevor Lathar etwas sagen konnte, trat aus einem kleineren Seitengang ein Tefroder und winkte ihnen zu. Gleich darauf zog er sich wieder ins Halbdunkel zurück. Tratlo und Redhorse tauschten einen fragenden Blick.
„Er will offenbar etwas von uns", stellte Lathar fest.
„Wahrscheinlich will er uns auf die Probe stellen", vermutete Tratlo und machte einige Stolperschritte. Grek lwar stehengeblieben, als er merkte, daß ihm die drei Männer nicht mehr folgten. Er winkte ungeduldig.
„Einen Augenblick", sagte Redhorse und hob eine Hand. „Wir haben nichts mehr zu verlieren. Hören wir uns an, was der Tefroder von uns will."
Sie betraten den Seitengang. Grek lfolgte nur zögernd, er hielt den Versuch seiner Verbündeten für Zeitverschwendung. Der Tefroder löste sich aus einer Nische und kam den vier Gefangenen entgegen. Er war ein großer Mann mit einem eckigen Gesicht und schulterlangen Haaren.
„Ich konnte Sie dort draußen nicht ansprechen, weil die Gefahr besteht, daß Miras-Etrin den Haupteingang beobachtet", sagte er.
„Mein Name ist Seypaahk."
Redhorse starrte den Tefroder unverwandt an und gab ein paar unverständliche Töne von sich. Er überlegte fieberhaft. Wollte der Tefroder herausfinden, ob sie durch die Verhöre tatsächlich halbverrückt waren oder hatte er ein echtes Anliegen?
„Ich weiß nicht, ob Sie so verwirrt sind, wie Sie sich den Anschein geben", sagte Seypaahk nachdenklich. „Ich habe Sie beobachtet, seit Miras-Etrin Sie aus der Zentrale weggeschickt hat. Es sieht so aus, als hätten Sie ein
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