0293 - Unternehmen Central-Station
brüllen müssen, um sich mit ihm zu verstandigen.
„Ich glaube, er hat irgendeinen Plan", sagte Tratlo erstaunt.
„Sind Sie sicher?" Lathar schüttelte ungläubig den Kopf.
„Wahrscheinlich will er nur, daß wir ihm helfen, nach konzentriertem Wasserstoff zu suchen, mit dem er sein Aggregat auffüllen kann."
„Der Maahk weiß genau, daß er damit sein Leben nicht retten, sondern nur verlängern wurde", sagte Redhorse. „Er hat andere Absichten."
Lathar warf einen kurzen Blick in das eingefallene Gesicht des Indianers. Er fragte sich, woher Redhorse die Energie nahm, um noch Entschlüsse fassen zu können. Man mußte den Terraner nur ansehen, um zu erkennen, in welchem Zustand er sich befand.
Am anderen Ende des Ganges tauchten zwei Tefroder auf. Sofort begann Redhorse lallend davonzutaumeln. Tratlo und Lathar klammerten sich aneinander fest. Nur Grek lblieb bewegunglos stehen. Die Tefroder blieben einen Augenblick stehen, um die seltsame Gruppe zu beobachten. Dann gingen sie lachend weiter.
„Es funktioniert!" sagte Tratlo befriedigt. „Wir müssen nur die Halbverrückten spielen. Auf diese Weise können wir vielleicht irgendwo eindringen."
Grek ldeutete abermals in den Gang. Er wurde offenbar ungeduldig.
„Da wir uns hier sowieso nicht auskennen, können wir dem Maahk folgen", schlug Lathar vor.
7.
Perry Rhodan blickte auf die Uhr. Die Raumschlacht hatte nicht länger als knapp zwei Stunden gedauert. Rhodan fühlte sich bedrückt, aber die Vernichtung der gegnerischen Flotte hatte sich nicht vermeiden lassen. Von der Central-Station aus sollte die Invasion gegen die Galaxis gestartet werden. Im stillen bewunderte Rhodan den gegnerischen Kommandanten, der einen verzweifelten Kampf geliefert hatte. Mit seinen hoffnungslos unterlegenen Schiffen hatte er immer wieder Verwirrung in die terranischen Reihen getragen.
Rhodan hatte kein einziges Schiff verloren. Nur ein Kreuzer, der in die Schnittpunkte mehrerer Feuerlinien geraten war, hatte einen schweren Treffer erhalten.
Perry Rhodan beobachtete auf den Bildschirmen, wie sich die Schiffe wieder formierten. In wenigen Augenblicken konnten sie den Flug zur Central-Station fortsetzen. Trotz des schnellen Erfolges fühlte Rhodan keine Erleichterung. Er wurde das Gefühl nicht los, daß er irgend etwas übersehen hatte.
„Visiphongespräch von der IMPERATOR, Sir!" rief der Cheffunker.
„Legen Sie es in den Kommandostand!" befahl Rhodan. Er gab Oberst Cart Rudo ein Zeichen, und der Kommandant der CREST III schaltete den Bildschirm ein. Wie Rhodan erwartet hatte, wurde Atlans Gesicht sichtbar.
„Wir haben gewonnen", sagte der Arkonide. „Wenn die Tefroder nicht in kurzer Zeit Verstärkung von Andromeda erhalten, werden wir den Bahnhof besetzen. Ich bezweifle allerdings, daß unser Gegner so schnell reagieren wird."
„Die Sache gefallt mir nicht", gestand Rhodan. „Ich wünschte, man hätte uns mehr Widerstand entgegengesetzt."
Atlan lächelte spöttisch. „Ich kann dir sagen, was dich bedrückt.
Du hättest die Duplos lieber an Bord unserer Schiffe gehabt, als ihre Schiffe unter Beschuß zu nehmen."
„Es war ein ziemlich einseitiger Kampf", sagte Rhodan. „Die Tefroder hatten mit ihren schwachen Schutzschirmen und den veralteten Gegenpolkanonen keine Chancen."
„Ich verstehe dich nicht", sagte Atlan. „Wir haben es mit einem erbarmungslosen Gegner zu tun, dessen Ziel es ist, die Milchstraße zu unterjochen und die Menschen zu Duplo-Sklaven zu machen."
„Die Tefroder-Duplos sind solche Sklaven", sagte Rhodan. „Sie handeln bestimmt nicht alle freiwillig oder aus Begeisterung. Das winzige Gerät in ihrem Kopf zwingt sie dazu. Sobald wir die Bahnhofstrecke besetzt haben, werden wir uns noch mehr um die Hintermänner dieses schmutzigen Krieges kümmern."
„Unsere bisherigen Erfahrungen lauten, daß die MdI sich selten zeigen", gab Atlan zu bedenken.
„Sie haben jetzt einige entscheidende Niederlagen erlitten. Das wird sie aus ihren Verstecken herauslocken."
Der Gesichtsausdruck des Arkoniden zeigte deutlich, daß er Rhodans Ansicht nicht teilte. Atlan glaubte, daß man die MdI nur besiegen konnte, wenn man ihre Stützpunkte vernichtete. Die bisher gemachten Erfahrungen schienen dem Arkoniden recht zu geben. Nevis-Latan und Toser-Ban hatten nur getötet werden können, weil es gelungen war, sie aufzuspüren. Beide hatten sich sogar fünfzigtausend Jahre in der Vergangenheit aufgehalten.
Doch der Krieg fand in der Realzeit
Weitere Kostenlose Bücher