0293 - Unternehmen Central-Station
begründet, daß alle Terraner freiwillig für ihr Volk kämpften, daß jeder terranische Raumfahrer alles tat, um das Solare Imperium zu schützen.
Aber jetzt war es aus. Miras-Etrin wünschte, er hätte den terranischen Raumschiffsbesatzungen im letzten Augenblick zurufen können, warum sie diesen Krieg verloren hatten. Eine kleine Gruppe von Menschen, die Organisationen der MdI, hatte mehr erreicht als ein ganzes Volk. Und das nur, weil die MdI es verstanden hatten, die Tefroder zu unterjochen.
Die Ortungsgeräte des MdI zeigten unbestechlich an, wie sich die Entfernung der Flotte zur Station verringerte. Jetzt waren es noch 32 Millionen Kilometer.
Miras-Etrin löste seine Blicke nur ungern von den Bildschirmen.
Er mußte ein letztes Mal die Steuerpositronik kontrollieren, die die vielen hundert Gegenpolkanonen zum Feuern bringen würden. Er wollte nicht, daß sich durch einen Fehler das Kriegsglück noch einmal wendete.
Der Funkspruch, den er an Faktor Isenden würde, war in Miras-Etrins Gedanken bereits fertig.
1000 TERRANISCHE SCHIFFE VERNICHTET! RHODAN LEBT NICHT MEHR! WÜNSCHE PERSÖNLICHES GESPRÄCH!
Der letzte Satz würde die Herausforderung sein. Bisher hatte Faktor Ijeden persönlichen Kontakt mit den anderen MdI vermieden. Doch Miras-Etrin wollte endlich wissen, wer der geheimnisvolle Anführer ihrer Organisation war, die bald über zwei Galaxien herrschen würde. Nicht nur das, er wollte die Macht dieser Person brechen und selbst Faktor Iwerden. Wahrscheinlich war der Anführer der MdI ein kümmerlicher Zwerg, der sich aufgrund seiner körperlichen Nachteile vor den anderen Mitgliedern der Organisation verborgen hielt.
Miras-Etrin kräuselte die Lippen zu einem verächtlichen Lächeln.
Seit Jahren wartete er bereits darauf, daß er eine Chance erhielt, Faktor Idirekt anzugreifen.
Als der MdI an die Kontrollen der Raumortung zurückkehrte, war der terranische Verband noch 28 Millionen Kilometer von der Central-Station entfernt. Das waren noch 23 Millionen Kilometer zuviel.
Denn erst, wenn die Schiffe sich bis auf 5 Millionen Kilometer genähert hatten, würde Miras-Etrin das Feuer eröffnen. Er wollte sichergehen, daß keines der Raumschiffe entkam.
Herrscher über zwei Galaxien, dachte Miras-Etrin versonnen.
Das war ein gewaltiges Ziel. Ein Ziel, für das man alles einsetzen konnte, sogar das Leben.
Aber diesmal, so dachte Miras-Etrin, war der Einsatz gering gewesen. Ein paar tausend Duplos und ein alter tefrodischer Kommandant. Was war das schon?
Wie viele andere vor ihm, war Miras-Etrin dem Machtrausch verfallen. Seine übersteigerten Vorstellungen von persönlicher Macht waren die gefährlichste Geisteskrankheit, die es gab. Ohne sich darüber im klaren zu sein, hatte sich Faktor IV sogar gegen seine eigene Organisation gestellt. Er wollte unvorstellbare Macht für sich allein.
Aber solche Macht ist in unserem Universum nicht zu vergeben.
*
Für Grek lwar es wie eine Rückkehr auf seinen Heimatplaneten.
Er konnte sogar die Wunden vergessen, die die Tefroder dem alten Schiff beigebracht hatten. Bewundernd strich er über die rostfreien Metallwände, die irgendein Maahktechniker vor fünfzigtausend Jahren zusammengefügt hatte. Zum erstenmal in seinem Leben wurde Grek lvon Demut erfüllt. Hier in diesem Schiff sein zu dürfen, war für ihn der schönste Augenblick seines Lebens.
Grek lging langsam weiter. Er setzte seine schweren Füße vorsichtig auf, als befürchtete er, der stabile Boden konnte unter seinem Gewicht nachgeben. Bedauerlicherweise war die Schaltzentrale von den Tefrodern vollkommen ausgeplündert worden. Auch in den anderen Räumen hatten die Duplos kaum etwas zurückgelassen. Trotzdem ging Grek lweiter. Es war ihm, als habe er ein neues Reich entdeckt, eine wunderbare Welt, die nur ihm gehörte.
Längst hatte er die drei Männer vergessen, die irgendwo an den Eingängen auf ihr Ende warteten.
Der Maahk war dankbar für die Ruhe, die ihn umgab. Kein tefrodischer Roboter hinderte ihn am Weitergehen. Hier, in den ungenutzten Räumen des Schiffes, war es vollkommen still.
Irgendwo in diesem uralten Schiff mußten noch Energien schlummern, überlegte Grek 1. Seine Gedanken waren schläfrig.
Er hatte die Luftzufuhr auf die kleinstmögliche Menge eingestellt, so daß er noch viele Räume dieses Schiffes sehen konnte, bevor er starb.
Grek lvermochte sich in allen Einzelheiten vorzustellen, wie es in diesem Schiff ausgesehen hatte. Er glaubte zu sehen, wie die
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