0293 - Zombies, die vom Himmel fallen
dunkel innerhalb der Finsternis ein großer Felsen abhob. Hinter ihm mußte der Fremde Deckung gefunden haben.
»Gib dich zu erkennen!« verlangte Faradin.
»Ich bin Colonel Cramer. Zusammen mit einem Kameraden sind wir den Zombies auf der Spur und wollen sie vernichten. Wir waren auch schon in der Oase und haben einen Toten gefunden.«
»Kesefel!« flüsterte Faradin und hörte die nächsten Worte überhaupt nicht, weil ihn der Schmerz übermannte. Erst als Cramer eine weitere Frage stellte, wurde er aufmerksam.
»Können wir zu Ihnen kommen? Wir sind gut bewaffnet und würden Sie unterstützen!«
Nicht nur Faradin, auch die Wärter fühlten sich angesprochen. Aber sie sagten nichts, sondern überließen ihrem Bürgermeister die Entscheidung, der wirklich um jeden Helfer froh war.
»Ja, kommt her!« rief Faradin. »Aber hebt die Hände über den Kopf. Ich will euch sehen.«
Hinter dem Felsen bewegte sich etwas. Im nächsten Moment erschienen die beiden Gestalten, umrundeten den großen Felsen und hielten tatsächlich die Hände über den Köpfen.
Faradin schaute sehr genau. Trotz der schlechten Lichtverhältnisse sah er seine erste Annahme bestätigt. Diese Männer waren keine Zombies. Einer von ihnen trug sogar die Kampfuniform eines Soldaten und hatte eine Maschinenpistole bei sich.
Der andere war nicht so schwer bewaffnet.
»Haltet sie in Schach!« ordnete Faradin an. »Ich werde den beiden entgegengehen.«
Die Männer nickten. Sie schauten Faradin nach, wie er verschwand und trotz seiner nicht mehr jungen Jahre die Leiter geschmeidig hinabkletterte. Der Kampf gegen die Zombies beflügelte ihn stark.
Am Tor erwartete Faradin die Männer. Gesehen hatte er die beiden noch nie. Als er sie aus der Nähe anschaute, stellte er fest, daß es sich bei dem einen um einen Chinesen handelte. Der andere war ein Weißer, ein Europäer. Die beiden hatten keine Angst. Faradin wußte solche Menschen einzuschätzen. Er entdeckte den entschlossenen Ausdruck in ihren Augen, und die Mündung des Gewehrs sank nach unten.
»Ich bin Faradin«, sagte er schlicht, »und führe die Männer hier.«
Cramer stellte sich vor, auch Suko sagte seinen Namen.
»Wo kommt ihr her?«
Diesmal gab der Inspektor die Antwort. »Es ist eine lange Geschichte«, erwiderte er, »und sie hat einiges mit den Zombies zu tun, auf deren Spur wir uns gesetzt haben.«
»Ihr habt sie verfolgt?«
»Ja, wir mußten es.«
In den nächsten Minuten erfuhr der Mann eine erstaunliche Geschichte. Auch andere gesellten sich zu den Ankömmlingen und lauschten ebenfalls. Sie schüttelten staunend die Köpfe, als sie hörten, daß es noch einen dritten Mann gab, der sich auf die Spur der lebenden Leichen gesetzt hatte, und daß dieser Mann es von einer anderen Seite versuchen würde.
»Durch einen Schacht?« fragte Faradin.
»Ja.«
»Den haben wir nicht gesehen.«
Suko sagte: »Dann wissen Sie wenigstens, wie die Zombies in die Festung gekommen sind.«
»Wir müssen den Ausgang des Schachts finden.«
Niemand widersprach Faradins Worten. Suko und Cramer erfuhren, daß die Männer die Festung noch nicht bis in alle Winkel und Ecken durchsucht hatten.
»Das werden wir jetzt nachholen«, erklärte der Offizier. »Wir müssen Suchtrupps zusammenstellen. Nur so können wir sie packen. Die Brut muß vernichtet werden.«
Dagegen hatte niemand etwas. Faradin fragte noch einmal nach Kesefel.
»Er wollte die Zombies aufhalten«, wurde ihm geantwortet. »Ist jedoch einer von ihnen geworden.«
Suko hob die Schultern. »Es tut uns leid, aber wir konnten nichts machen.«
»Ja, sie sind schon schlimm.«
Suko und Cramer schauten über den Innenhof. Die Feuer brannten noch ziemlich hoch. Es war eine gespenstische Szene. Die Kälte der Nacht hatte sich wie eine Klammer um die Menschen gelegt.
Vor ihren Lippen dampfte der Atem.
Über allem lag eine Atmosphäre der Angst, des Grauens und der klammen Erwartung.
Die Untoten waren da. Jeder spürte es, jeder wußte es, nur hielten sie sich so versteckt, daß sie im Widerschein der tanzenden Flammen nicht entdeckt werden konnten.
»Sie kennen sich aus, Faradin«, sagte der Colonel. »Stellen Sie die Gruppen zusammen.«
Das tat der Mann.
Suko und Cramer trennten sich. Der Colonel blieb bei der kleineren Gruppe. Suko kümmerte sich um den großen Trupp.
Von zwei Seiten aus wollten sie die Suche beginnen und die Zombies quasi in die Zange nehmen.
Alles wurde von Cramer militärisch durchdacht. Suko aber dachte an
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