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0293 - Zombies, die vom Himmel fallen

0293 - Zombies, die vom Himmel fallen

Titel: 0293 - Zombies, die vom Himmel fallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gefährlichsten Zombie vor uns zu haben. Wüstensand dämpfte unsere Schritte. So wurden wir nicht sofort gehört, aber die Zombies, die keine Waffen trugen, entdeckten uns als erste.
    Sie stießen Geräusche aus, die nur entfernt an ein Schreien erinnerten, von Cramer aber gehört und verstanden wurden. Er drehte sich halb.
    Wir waren stehengeblieben. Zwei Schritte trennten Suko und mich. Wie auf dem Schießstand hatten wir uns aufgebaut, die rechten Arme vorgestreckt. Berettas bildeten die Verlängerung unserer Hände, und der gefährliche Zombie hob sich scharf vor unseren Augen ab.
    »Cramer!« schrie ich.
    Sein blutiges Gesicht verzerrte sich. Vielleicht wußte er, was ihm bevorstand, gab es in seinem Innern noch so etwas wie eine Erinnerung. Jedenfalls riß er den Stift der Handgranate los.
    Es dauerte immer ein wenig, bis sie explodiert; es ist also Zeit genug, sie fortzuschleudern.
    In dieser Zeitspanne reagierten wir.
    Unsere Waffen krachten synchron. Mündungsfeuer leuchteten. Schußdetonationen peitschten hell klingend über den Platz, und die Silberkugeln trafen dort, wo wir es haben wollten.
    Colonel Cramer kam nicht mehr dazu, seine entsicherte Handgranate fortzuschleudern. Sie rutschte ihm nur aus den Totenklauen, fiel genau zwischen seine Füße, doch das sahen wir nicht mehr, denn wir lagen längst zusammengekrümmt im Sand und deckten unsere Köpfe mit den Händen.
    Dann erfolgte die Explosion.
    Sie hörte sich dumpf an. Das Wummern zerriß fast mein Trommelfell. Ich spürte den Luftzug und spürte die Folgen im nächsten Augenblick.
    Wahre Berge von Sand wurden in die Luft geschleudert, flogen in alle Richtungen davon und erwischten auch uns.
    Es prasselte, als mich das Zeug unter sich begrub. Aber ich lebte. Kein Splitter hatte mich getroffen.
    So rasch es ging, sprang ich wieder auf die Beine. Ein gewaltiger Staubschleier nahm mir die Sicht.
    Nur undeutlich sah ich meinen Freund Suko. Auch er stand wieder auf, winkte mir zu, und wir sahen die übrigen vier Zombies, die von der Welle des Luftdrucks ebenfalls zu Boden geschleudert worden waren.
    Sie stemmten sich hoch.
    Alle hatten sich bereits aufgerichtet, und wir mußten etwas tun, was mir verdammt an die Nerven ging.
    Als es vorbei war, stand ich da und sah noch immer die teigigen, schrecklichen Gesichter vor meinen Augen, denn wir waren sehr nahe an sie herangetreten.
    Ich kam mir vor wie ein Denkmal, als ich mitten auf dem Innenhof stand. Noch immer hielt ich die Beretta fest. Erst viel später steckte ich sie weg. Da wurden die Zombies bereits zur Seite geschafft und in Gräber geworfen, die man rasch ausgehoben hatte.
    Suko gesellte sich zu mir. Auch ihn hatte der Fall mitgenommen, aber es war nun mal unser Job, die Welt von solchen Wesen zu befreien, um andere Menschen zu retten.
    »Ich habe noch etwas für dich«, sagte er.
    »Was denn?«
    »Eine kleine Taschenflasche mit Whisky. Und weißt du, was? Auch ich kann jetzt einen Schluck vertragen.«
    Wenn das keine Ausnahme war!
    Wir passierten die Stelle, wo Colonel Cramer gelegen hatte. Ich sage bewußt, hatte.
    Cramer war doppelt gestorben.
    Durch Silberkugeln und durch die mörderische Wucht der Handgranaten-Detonation…
    ***
    Unser Pilot kam in den Morgenstunden. Die Maschine flog aus der Sonne hervor, die als gewaltiger Glutball über den Horizont kroch.
    Wir besaßen unter anderem Leuchtpistolen mit der entsprechenden Munition.
    Eine Kugel schossen wir ab.
    Der roten Regen über der Wüste und dem einsamen Fort war nicht zu übersehen. Dicht flog die Maschine über unsere Köpfe hinweg. Dabei »wackelten« die Tragflächen, ein Zeichen, daß uns der Pilot verstanden hatte.
    Er landete aber nicht. Das war hier nicht möglich, sondern er flog wieder weg.
    Stunden später erschienen die Hubschrauber. Sie luden die Bewohner der Oase und uns ein.
    Zurück blieb das Fort, das 40 Jahre nach dem großen Krieg noch einen solchen Schrecken erlebt hatte. Ich hoffte nur, daß ich an diesen Platz nie mehr zurückzukehren brauchte…
    ENDE
    [1] Siehe John Sinclair Nr. 125 »Der Leichenbrunnen«

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