0293 - Zombies, die vom Himmel fallen
Täuschung, blieb in der knienden Haltung, hob meinen Kopf an und spürte abermals den Windzug, der über mein dreck- und schweißverklebtes Gesicht glitt.
Nein, ich hatte mich nicht getäuscht!
Irgendwo mußte es einen Ausgang oder so etwas Ähnliches geben. Das wiederum gab mir Hoffnung. Der Weg führte waagerecht weiter. Ich brauchte nicht zu steigen, bis ich plötzlich an das breite Ende des Gangs gelangte.
Im Licht der kleinen Lampe sah ich auch Spuren. Sie befanden sich direkt neben einer Leiter.
Für mich gab es keinen Zweifel, daß die Zombies es geschafft hatten, über die Leiter in andere Regionen zu entkommen.
In die Oberwelt! Wo die Menschen waren!
Natürlich saß mir die Zeit im Nacken. Dennoch durfte ich mich nicht zu sehr beeilen, sondern mußte sehr vorsichtig sein, da die Leiter schrottreif wirkte. Ich sah angebrochene oder angefaulte Sprossen, auch frische Bruchstellen schimmerten im Licht, ein Zeichen für mich, daß die lebenden Leichen es auch nicht einfach gehabt hatten, über die Leiter zu entkommen.
Ich nahm den gleichen Weg. Sehr behutsam am Beginn. Unter meinen Füßen bog sich die erste Sprosse bereits. Ich befürchtete, daß sie zerbrechen würde, aber sie hielt zum Glück, so daß ich auch die zweite in Angriff nehmen und weitergehen konnte.
Stück für Stück stieg ich höher. Manchmal umfaßte ich auch mit der rechten Hand das brüchige Geländer, wobei einmal ein Splitter in meinen Handballen drang.
Ich schaute hoch.
Ohne Lampe konnte ich nichts erkennen, aber der feine Strahl fiel auf ein offenes Rechteck, an dessen Unterkante die Leiter angelehnt war. Wohin mich der Weg führte, wenn ich durch diese Luke schritt, war mir unbekannt. Allerdings hörte ich Stimmen, und die bewiesen mir, daß die Luke innerhalb der Festung liegen mußte.
Dann war ich also genau richtig.
Vor mir war eine Sprosse zerbrochen. Ihre Stücke lagen irgendwo unter mir am Boden. Ich mußte einen großen Schritt wagen, überquerte den Zwischenraum, nahm auch die nächste Sprosse, schaute wieder hoch und bekam nicht nur große Augen, sondern auch eine Gänsehaut, die über meinen Rücken rieselte.
Sekundenlang hatte ich nicht achtgegeben. Das war ein Fehler, denn am Rand der Luke stand ein Zombie.
Vielleicht hätte mich sein Anblick allein nicht so erschreckt. Ich mußte schließlich damit rechnen, auf Untote zu stoßen.
Vielmehr schockte mich der gewaltige Stein, den er zwischen seinen Pranken hielt, wobei er die Arme allmählich in die Höhe hob, um den Felsbrocken auf mich zu schleudern…
***
Sie hatten den Tod ihres Freundes erlebt und den verbrannten Körper aus den Flammen gezogen.
Mehr konnten sie für den Mann vorläufig nicht tun.
Jetzt warteten sie.
Die Zombies waren da! Sie befanden sich in der Festung. Und wie ein Lauffeuer hatte sich dies herumgesprochen.
Die Männer hielten die Gewehre fester. Wer nicht mit einer Schußwaffe versehen war, hatte sich mit Knüppeln oder festen Stöcken bewaffnet, um sich durch Schläge der ersten und schlimmsten Angriffe der lebenden Leichen erwehren zu können.
Gesehen hatten sie die anderen Zombies noch nicht. Die Männer konnten sich auch keinen Reim darauf machen, wo die Gestalten hergekommen waren. Sie waren plötzlich dagewesen.
Über dieses Problem zerbrach sich auch Faradin den Kopf, während er mit schußbereiter Waffe über den Innenhof des alten Forts patrouillierte.
Seine Blicke waren überall. Er achtete auf jede verdächtige Bewegung und schaute vor allen Dingen in die Ecken und Winkel, die von den Flammen der vier Feuer nicht richtig ausgeleuchtet wurden.
Da ballten sich die Schatten zusammen, war es düster und unheimlich, doch einen Feind entdeckte der Mann nicht.
Die übrigen Zombies schienen noch nicht da zu sein. Sie hielten sich entweder draußen verborgen oder hatten Verstecke innerhalb der Festung gefunden.
Faradin blieb stehen und schaute zu den Gebäuden hin. Sein Blick hatte einen nachdenklichen Ausdruck angenommen.
Die barackenähnlichen Bauten waren zwar flach, dafür standen sie auch wie Kästen übereinander und wurden in den oberen Etagen kleiner. Mit ihren Rückseiten preßten sie sich gegen die Felswand, wobei Faradin einfiel, daß er die oberen Gebäude noch nicht durchsucht hatte.
Die Bauten hatten zwar Öffnungen. Als Fenster konnten sie aber nicht bezeichnet werden, dafür waren sie einfach zu klein. Der Name Schießscharte wäre treffender gewesen.
Miteinander waren die Bauten durch Treppen
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