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0294 - Das Grauen wohnt in toten Augen

0294 - Das Grauen wohnt in toten Augen

Titel: 0294 - Das Grauen wohnt in toten Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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müßt ihr alleine klarkommen. Ich muß versuchen, den Dschinn irgendwie zu erreichen. Denn über der Welt schwebt wieder die gräßliche Gefahr, daß es gelingt, das alte Atlantis wieder heraufzubeschwören!«
    »Amun-Re ist wieder da!« hauchte Carsten Möbius. »Er ist wieder aufgetaucht!«
    »Ja! Und von den drei Schwertern, die ihn letztendlich für immer in den Abgrund hinab stoßen können, ist nur Gwaiyur vorhanden!« setzte Michael Ullich hinzu. »Denn dein Amulett zeigt gegen seine Zauberei ja keine Wirkung!«
    »Es stimmt, ich weiß nicht, wie ich ihn bekämpfen soll!« gestand Professor Zamorra. Er wußte nicht, daß Amun-Re zwar ein mächtiger Zauberer, aber nicht unsterblich war und mit jeder Waffe unschädlich gemacht werden konnte.
    Er starb dann, aber er erwachte wieder, wenn die Zeit herannahte. Die alten Schriften, in die Pater Aurelian Zamorra Einsicht gab, besagten aber, daß er nur mit den drei Schwertern Gorgran, Salonar und Gwaiyur zugleich getötet werden konnte. Schwerter, die in den Tagen des hyborischen Zeitalters ein mächtiger Krieger namens Gunnar und seine Gefährtin Moniema von Boroque besessen hatten.
    In einem turbulenten Abenteuer gelang es Professor Zamorra, in einem vergessenen Dschungeltempel in Guyana Gwaiyur, das Schwert im Jade-Stein, zu entdecken. Während dieser dramatischen Ereignisse wurde auch Michael Ullich in die Existenz jenes Gunnar mit den zwei Schwertern versetzt. Durch das Eingreifen des Elbenkönigs Glarelion entstanden auch die fehlenden Schwerter aus dem Nichts. Fast wäre Amun-Re damals vernichtet worden. Doch Muurgh, der Alptraumdämon, erschien in letzter Sekunde und rettete ihn.
    Clarlion hatte nicht die Macht, die Schwerter Gorgran und Salonar zu stabilisieren. Sie vergingen im Nichts, ähnlich wie Michael Ullich wieder den mächtigen Körper des vorzeitlichen Barbaren verlor.
    Nirgends hatte Professor Zamorra einen Anhaltspunkt feststellen können, wo er nach den verbleibenden Schwertern suchen mußte. Man mußte es dem Zufall überlassen.
    »Was immer er vorhat, wir werden unser Bestes geben, seine finsteren Pläne zu durchkreuzen!« sagte Professor Zamorra mit fester Stimme.
    ***
    Amun-Re spürte, daß sich ein unsichtbares Wesen nahte.
    Er hatte die Instinkte eines jagenden Raubtieres. Doch als Blutsbruder der abscheulichen Dämonen von Atlantis hatte er die Fähigkeit, auch astrale Körper zu erkennen.
    Vor ihm konnte sich das Geisterwesen, das auf den geheimen Wüstentempel zuflog, nicht verbergen.
    Amun-Re spürte, was der unheimliche Angreifer plante. Ein bösartiges Lächeln glitt über sein markantes Gesicht, das man hätte als schön bezeichnen können, wenn da nicht dieser Zug abgrundtiefer Grausamkeit gewesen wäre.
    »Komm nur, mein Freund!« flüsterte es aus seinen schmalen Lippen. »Du findest die Tür weit geöffnet. Wage dich nur herein zu mir. Heraus kommst du nur dann, wenn ich es will!«
    Doch Asfar, der Dschinn, kam nicht herein. Er hatte genug gesehen, um zu wissen, daß Amun-Re ihm in seinen geheimen Refugium haushoch überlegen war.
    Die geflügelten Dämonen, die ihn gejagt hatten, konnte er nicht besiegen. Asfar war sicher, daß dies Amun-Res geringste Künste waren. Dazu kam, daß der Dschinn niemanden verletzen oder gar töten wollte. Das entsprach absolut nicht seiner Mentalität. Auch dann nicht, wenn der Gegner schrecklicher als ein Teufel war. Der Dschinn wußte, daß man das Leben über alles stellen soll, weil es, wenn es einmal gewaltsam beendet wird, unwiderbringlich ist.
    Dennoch mußte Asfar dem Zauberer im uralten Tempel Todesfurcht einjagen. Das sichere Ende vor Augen würde Amun-Re sicher versprechen und schwören, sich nie wieder in das Spiel des Dschinns einzumischen und seine Kreaturen aus Sand zu benutzen, um Menschen anzugreifen.
    Schnell umrundete der Dschinn einmal die Reste des uralten Tempels. Er besaß nur einen einzigen, halb verfallenen Eingang. Fragmenthaft erkennbare Säulen ließen nur einen Experten erahnen, daß diese monolithartigen Felsblöcke einst von Menschenhand bearbeitet wurden. Dahinter gähnte ein mannshohes Loch, das ins Innere des Tempels führte.
    Das uralte Heiligtum der Blutgöttin Jhil war in den alten Tagen aus einem einzigen schwarzen Felsen herausgeschlagen worden, der durch die schwarze Zauberkunst des Amun-Re in den Tagen der hyborischen Welt hierher versetzt wurde.
    Damals, fast fünfhundert Jahre nachdem der legendäre Kriegerkönig Conan über Aquilonien herrschte und den

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