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0294 - Die Eroberer

Titel: 0294 - Die Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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in der Lage, sich selbst zu verteidigen, und wenn tausend Schiffe sie angriffen. Die automatische Abwehranlage würde in einem solchen Fall in Tätigkeit treten und jeden Angreifer vernichten.
    Matite war der einzige echte Tefroder auf „Lookout". Alle anderen Stationsmitglieder waren Duplos, in deren Gehirnen die Reizempfänger darauf warteten, aktiviert zu werden. Sie konnten ihre Träger zu angriffslustigen Bestien machen - oder sie zerstören.
    Zweiundsechzig Kampfschiffe das war Matites gesamte Streitmacht außerhalb der Station. Das war nicht viel, wenn man die eigene Abwehrkraft von „Lookout" vergaß. Vergaß man sie nicht, waren die Kampfschiffe so gut wie überflüssig.
    Gestern noch waren Frachtschiffe eingetroffen, die neue Vorräte und Ausrüstungsgegenstände brachten. Matite hatte einige Offiziere zu sich gebeten und sie ausgefragt. Sie berichteten nichts wesentlich Neues. Die Lage in der Galaxis habe sich nach der Vernichtung des zentralen Sonnentransmitters beruhigt, sagten sie aus. Die Terraner hätten sich wahrscheinlich zurückgezogen und ihre Absicht, den Andromedanebel zu erobern, aufgegeben.
    So beruhigend diese Nachrichten auch waren, Matite konnte sich eines gewissen Mißtrauens nicht erwehren. Er war mißtrauisch gegen alle und gegen jeden. Und er hatte auch allen Grund dazu. Überhaupt war er eine zwiespältige Natur. Auf der einen Seite haßte er die Terraner, die sein ruhiges und gefahrloses Leben bedrohten. Auf der anderen Seite hatte er keinen sehnlicheren Wunsch, als ihnen einmal zu begegnen. Dieser Wunsch jedoch war mit Furcht verbunden, mit unbeschreiblicher, schrecklicher Furcht.
    Er verehrte die unbekannten Meister, befolgte alle ihre Befehle und war ihnen scheinbar bis in den Tod ergeben. Und gleichzeitig haßte er sie wie die Pest.
    Alle diese Dinge mußte er tief in seinem Herzen verborgen halten, denn selbst ein Duplo würde ihn beim geringsten Verdacht der Untreue sofort töten.
    Und Matite wollte nicht sterben. Am liebsten würde er niemals sterben.
    Doch nur die Meister der Insel waren unsterblich.
    Matite drückte einen Knopf ein. Das Gesicht eines anderen Tefroders erschien auf dem Bildschirm des Interkoms. Es war Hondro Duffke, Matites Ratgeber, Vertrauter und heimlicher Überwacher. Matite wußte das, und er haßte den Verräter, ohne es sich jemals anmerken lassen zu dürfen. Es war eine Schande, von einem Duplo überwacht zu werden.
    „Sie wünschen, Kommandant?"
    Hatte die Stimme nicht zu unterwürfig geklungen, vielleicht mit heimlicher Genugtuung vermischt? Oder war das nur Einbildung? „Ich warte noch immer auf die Vollzugsmeldung, Duffke. Sind alle Güter Ordnungsgemäß verstaut worden? Was ist mit den Ersatztriebwerken? Einige unserer Kampfschiffe.. benötigen eine Überholung und Austausch der Konverter. Haben Sie das in die Wege geleitet?"
    Duffkes Gesicht wurde abweisend.
    „Ich kenne meine Pflichten", erwiderte er kalt, und die Betonung schien auf dem Wörtchen „Ich" zu liegen. Aber das konnte auch Einbildung sein. Matite war eben übervorsichtig und ängstlich. „Die Vollzugsmeldung dürfte jeden Augenblick erfolgen. Haben Sie sonst noch Fragen, Kommandant?"
    Matite zögerte.
    „Die Routine-Überwachungsflüge sollen verstärkt werden.
    Veranlassen Sie, daß fünf Schiffe mehr ausgeschickt werden.
    Außerdem bereiten Sie einen Kurier zur Zentralstation vor. Die Nachrichten von dort sind längst überfällig."
    Das Gesicht des Duplos blieb abweisend.
    „Das würde den Befehlen der Meister widersprechen. Sollte ein Kurier notwendig sein, wären entsprechende Anordnungen erfolgt.
    Ich gebe Ihnen also den Rat, den Kurier zu vergessen."
    Matite wollte aufbegehren, aber dann beherrschte er sich. Er sagte lediglich: „Wir haben lange keine Verbindung mit den Meistern mehr gehabt. Vielleicht ist etwas geschehen, das wir noch nicht wissen?"
    „Unsinn!" Das Wort kam wie aus der Pistole geschossen, und Matite zuckte zusammen. „Was sollte geschehen sein?"
    „Auch von ‚Midway‘ fehlen jede Nachrichten."
    Duffke war wieder ganz ruhig geworden.
    „Warten wir noch ab. Sie wissen so gut wie ich, daß die Meister keine Eigenmächtigkeiten dulden. Und ein Kurier wäre eine solche Eigenmächtigkeit."
    Matite beugte sich vor und sah den Duplo an.
    „Wollen Sie mir eigentlich drohen?"
    Zum erstenmal verriet Hondro Duffke Unsicherheit.
    „Wovon sprechen Sie?"
    Matite war in einer Stimmung, die ihn jede Überlegung vergessen ließ.
    „Meinen Sie, ich wüßte

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