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0294 - Die Eroberer

Titel: 0294 - Die Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht genau, daß Sie von den Meistern zu meiner Überwachung abgestellt wurden? Sie sind ein Spitzel der Unsterblichen, ein ganz niederträchtiger, gemeiner Spitzel, den man bei nächstbester Gelegenheit durch einen Reizimpuls ausschalten sollte. Vielleicht werde ich das auch tun. Ich warne Sie also, Duffke. Sie sind aufsässig, also steht mir das Recht zu, Sie zu vernichten."
    Hondro Duffke gab den Blick kalt zurück.
    „Wenn Sie mich töten, wird etwas geschehen, mit dem Sie nicht rechnen können. Automatisch wird dann ein Hyperfunkspruch ausgelöst. Das Gerät ist in meinem Körper eingebaut. Die Meister sind dann augenblicklich unterrichtet, und Sie können sich vorstellen, was dann geschieht."
    Matite blieb ganz ruhig, obwohl es in ihm tobte. Wut und Furcht kämpften um die Oberhand, aber schließlich siegte die Vernunft.
    „Gut, wir wissen nun beide Bescheid. Richten wir uns danach. Ich werde Sie nicht töten, und Sie werden mir keine Vorschriften mehr machen. Ich werde bei der nächsten Verbindung mit den Meistern durchblicken lassen, daß ich nicht viel von einem Spitzel halte.
    Vielleicht wird man Sie versetzen oder vernichten, weil Sie so ungeschickt waren, Ihre eigentliche Funktion zu verraten."
    Duffke zuckte zusammen, und dann wurde der Schirm dunkel.
    Matite hatte genau den richtigen Ton getroffen, um den Duplo zu verwirren und vorerst kaltzustellen.
    Er atmete auf und lehnte sich zurück. Sein schon lange bestehender Verdacht hatte sich nun endgültig bestätigt. Die Meister trauten ihm nicht. Oder trauten sie niemandem und hatten überall ihre Spitzel? Nach fünf Minuten angestrengten Nachdenkens beugte er sich vor und drückte einen anderen Knopf der Interkomanlage ein.
    Er gab den Befehl, ein kleines Kurierschiff startbereit zu machen.
    Flugziel war der Bahnhof „Midway".
     
    *
     
    Tako Kakuta rematerialisierte einige tausend Kilometer vor Lookout mitten im Raum. Er trug seinen Kampfanzug mit einem Luftvorrat für fast drei Tage. Außerdem konnte die Antigravanlage ihn jederzeit schwerelos und der Deflektor ihn unsichtbar machen.
    Seine Bewaffnung bestand aus einem Strahler und kleinen Wurfbomben. Ein Individual-Energieschirm schützte ihn vor Angriffen.
    Die Station erschien riesengroß und schwebte als unförmiges Gebilde im Raum. Tako war viel zu klein, um geortet werden zu können. Höchstens ein in der Nähe vorbeifliegendes Schiff bekäme ihn auf die Orterschirme, aber auch das würde nur durch einen unwahrscheinlichen Zufall geschehen können.
    Fast zehn Minuten schwebte Tako im Raum und ließ sich langsam auf die Station zutreiben. Er wagte keinen weiteren Teleportersprung, um nicht in einen Antipsischirm zu geraten. Eine derartige Parafalle würde ihn mit solcher Gewalt zurückschleudern, daß er mit Sicherheit die Besinnung verlor und vielleicht sogar getötet wurde.
    Er erhöhte seine Treibgeschwindigkeit und steuerte einen Teil der rechten Scheibe an, die etwas im Dunkel lag. Dann schaltete er seinen Deflektor ein und wurde unsichtbar. Nun fühlte er sich ziemlich sicher vor einer Entdeckung.
    Die Station kam näher und wurde immer größer. Die Seitenaufbauten wurden so deutlich, daß Tako jede Einzelheit erkennen konnte. Zwei Kugelraumer starteten von einer der Plattformen und flogen in entgegengesetzter Richtung davon - wahrscheinlich einer der routinemäßigen Überwachungsflüge.
    Allmählich bremste Tako die Fallgeschwindigkeit, denn die Anziehungskraft der Station machte sich bemerkbar und beschleunigte ihn. Nach weiteren zehn Minuten landete er sanft auf der rechten Scheibe.
    Im ersten Augenblick fühlte er sich auf einen Planeten versetzt, so gewaltig waren die Ausmaße des künstlichen Gebildes, das vierhunderttausend Lichtjahre vor der Milchstraße im Nichts schwebte. In der Nähe stand ein Tausend-Meter-Kugelraumer. Er wirkte wie ein riesiges Hochhaus auf einer absolut fugenlosen und glatten Metallebene und genau das war die Ebene auch. Sie bestand aus massivem Metall.
    Tako widerstand der Versuchung, einfach blind in das Innere der Station zu teleportieren. Die Gefahr einer Entdeckung war zu groß, und die Tefroder durften nicht gewarnt werden. Außerdem beschäftigte ihn ein ganz anderes Problem: Die Station war nicht durch Parasperren abgesichert!
    Warum nicht? Fühlten sich die Meister so sicher, daß sie Parasperren für unnötig hielten? Dann würden sie aber bald eine unangenehme Überraschung erleben. Diesmal würde der Angriff mit Gasbomben nicht fehlschlagen.

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