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0295 - Der Schädel des Zauberers

0295 - Der Schädel des Zauberers

Titel: 0295 - Der Schädel des Zauberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Dämonen… Wir müssen mit allem rechnen.«
    »Vor allem müssen wir damit rechnen, daß die Zeit uns davonläuft«, sagte Zamorra. »Nicole, versuche, die schnellste Flugverbindung nach Manaus herauszufinden und zu buchen. Und wenn die Maschine voll ist, bring Odinsson und das Pentagon ins Spiel. Dann muß Balder uns eben noch einmal helfen. Ich rufe indessen den Sheriff an und melde uns ab.«
    »Und ich?« fragte Uschi.
    »Du läßt die Rechnung für unsere so gut wie nicht benutzten Zimmer zur Unterschrift vorbereiten und orderst ein Taxi zum Flughafen. Auf geht’s!«
    ***
    Der Schatten von Leonardo de Motagne beobachtete die Schilfhütte des Schrumpfkopfes ohne Unterlaß. Sobald etwas Wichtiges geschah, meldete er dieses mit einem Gedankenstrahl und machte Leonardo darauf aufmerksam. Dann blickte dieser durch die unsichtbaren Augen seines Schattens.
    So auch jetzt.
    Er glitt an das winzige Fenster heran und spähte hindurch, verfinsterte sekundenlang jenen Raum, in den er hineinblickte. Dann zog er sich wieder zurück, ehe jemand Verdacht schöpfen konnte.
    Er hatte gesehen und überprüft, was er hatte sehen wollen.
    Leonardo auf seinem Knochenthron in der anderen Dimension ballte die Fäuste. Er hatte das Mädchen sofort wiedererkannt, das der Diener Taró da angeschleppt hatte und fesselte.
    Eines der Peters-Mädchen! Welches, war vollkommen gleichgültig. Leonardo hatte sich nie die Mühe gemacht, die Zwillinge voneinander zu unterscheiden, damals, als sie beide seine Gefangenen im eroberten Château Montagne waren. Immerhin hatten sie beide eine ganze Menge Unheil angerichtet, ihm schweren Schaden zugefügt. Und nun bot sich ihm die Möglichkeit, zumindest eine der Schwestern wieder in seine Gewalt zu bekommen! Vielleicht kam er dadurch auch an die andere… Irgendwie…
    Wieder berührte er seinen Schatten mit den geistigen Fühlern. »Befiehl den Skelett-Kriegern, daß sie sich dieses Mädchens bemächtigen sollen. Ich will es - lebend! Denn ich will meinen Spaß an der Rache haben…«
    Und er kicherte höhnisch und triumphierend. Die Umständlichkeit, mit der der Schrumpfkopf zu Werke ging, hatte ihn erst verärgert, jetzt aber gewann er Gefallen daran, kam er doch so an zumindest eines der verhaßten Zwillingsmädchen…
    Er klatschte in die Hände. »Spielt auf, und tanzt, Sklaven, mein Auge zu erfreuen!« befahl er. »Denn ich will in vergnügte Stimmung kommen, um das zu genießen, Was meiner harrt…«
    Und auf Instrumenten, gebastelt aus Menschenknochen, erklang schaurige, disharmonische Musik, zu der hübsche Sklavenmädchen sich im Tanz zu drehen hatten. Leonardo de Montagne genoß die Darbietung und ergötzte sich an der Furcht der Mädchen, auf die Schlimmeres als der Tod wartete, wenn sie ihrem Herrn und Meister nicht gefielen…
    ***
    Taró wartete darauf, daß Monica Peters aus ihrer Bewußtlosigkeit erwachte. Immer wieder betrachtete er die geschwungenen Linien ihres Körpers in dem Dämmerlicht, das im Nebenraum der Schilfhütte herrschte. Daß er die Gefangene persönlich bewachen sollte, davon hatte der Schrumpfkopf zwar nichts gesagt, aber solange kein anderer Auftrag kam blieb Taró bei ihr.
    Das Mädchen faszinierte ihn. Er begann, mit sich zu kämpfen. Da waren auf der einen Seite der Gehorsam und die Loyalität seinem Herrn gegenüber. Andererseits aber wollte er dieses Mädchen für sich. Für sich allein.
    Nach einiger Zeit öffnete die Blonde die Augen. Taró wußte nicht, ob wenige oder viele Stunden vergangen waren. Es war ihm auch gleichgültig. Er besaß kein gutes Zeitgefühl, und in diesem Fall reichte es ihm auch völlig, lange ihren Anblick genossen zu haben.
    Die Blonde zuckte zusammen. Sie erkannte ihn wieder. Sie sah sich um, registrierte, wo sie sich befand und daß sie gefesselt war. Sie bäumte sich auf dem Lager auf.
    Taró lächelte.
    »Ich bin Taró«, sagte er krächzend. »Wie heißt du?«
    Das Mädchen schwieg. Als er ein paar Schritte näher kam, spie es nach ihm.
    »Beruhige dich«, sagte Taró. »Vielleicht kann ich dir helfen.«
    »Du?« Sie lachte verkrampft auf. »Ausgerechnet du, zitternder Greis? Du hast mich entführt! Warum und wie? Bist du ein Teleporter?«
    »Was ist das?« fragte er verblüfft.
    Sie ließ sich wieder zurückfallen. »Wenn du mir helfen willst - dann bring mich dorthin zurück, woher du mich entführtest.«
    »Das kann ich nicht«, gestand er. »Aber ich kann dich aus der Gewalt deines wirklichen Entführers

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