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0295 - Der Schädel des Zauberers

0295 - Der Schädel des Zauberers

Titel: 0295 - Der Schädel des Zauberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Gleichzeitig fühlte er, wie die Bewußtseinsströme der beiden Telepathinnen sich mit seinem vereinten.
    Er konzentrierte sich auf das dunkle Para-Muster der fremden Magie. Langsam kristallisierte sich ein Bild aus grauen Nebeln heraus, ein Bild, das kein Bild im eigentlichen Sinn war, sondern etwas Unbeschreibliches, das sich dem klaren logischen Verstand entzog und nur gefühlsmäßig zu erfassen war.
    Da war die Spur wieder, die er suchte. Die in die Ferne führte, vielleicht Tausende von Kilometern. Und verbunden mit der Para-Kraft der beiden Mädchen setzte Zamorra sich auf diese Spur, um sie bis zu ihrem Endpunkt zu verfolgen.
    Monica betrachtete ihre Schwester, die wie Zamorra in Halbtrance versunken war, und sah dann Nicole an.
    »Ich werde hier im Moment nicht mehr gebraucht«, sagte sie, »die Verbindung besteht auch ohne meine direkte Anwesenheit. In unserem Zimmer bin ich bei weitem noch nah genug. Ich werde mich ein wenig schön machen. Nicole, soll ich dir von meinen Kleidern etwas leihen? Ich meine, damit du was anzuziehen hast.« Sie zwinkerte Zamorras Lebensgefährtin verschwörerisch zu.
    »Klar«, nickte Nicole eifrig, die hier im Moment auch nichts mehr helfen konnte, solange Zamorra der Para-Spur folgte. Sie folgte Monica Peters über den Flur ins gegenüberliegende Zimmer. »Allein, um Zamora zu ärgern«, sagte sie. »Das macht unheimlich Spaß, weißt du? Was hast du denn da? Ihr seid wahrscheinlich nicht mit sehr viel Gepäck unterwegs.« Sie löste die Knoten und warf die Bindfaden-Stoff-Tangakonstruktion irgendwo hin.
    »Such dir was aus«, bot Moniea an und klappte ihre Reisetasche auf »Wünsche fröhliches Wühlen. Mich findest du nebenan in der Dusche.«
    Während sie zum Zimmerbad ging, begann sie, sich auszuziehen. Nur noch im knappen Slip betrat sie den luxuriös ausgekachelten Raum.
    Und schrie gellend auf.
    Sie war dort nicht allein!
    ***
    Nicole ließ das geblümte Kleid fallen, das sie aus der Reisetasche gefischt hatte, und hetzte mit ein paar Schritten zur Badtür. Die war nicht verschlossen. Nicole stieß sie auf.
    Sie sah einen weißhaarigen Indio-Greis! Noch bevor sie sich fragen konnte, wie der Kerl in das Zimmer der Zwillinge hatte gelangen können, sah sie, wie der Greis zupackte, Monicas Arme umkrallte - und im nächsten Moment verschwand! Er löste sich vor Nicoles Augen einfach in Nebelschleier auf, die rasch verwehten.
    Und mit ihm verschwand Monica!
    Dieses Verschwinden war nicht zu vergleichen mit dem zeitlosen Sprung der Druiden, die ja ebenfalls mittels ihrer Para-Kraft ohne Zeitverlust große Entfernungen überwinden konnten, indem sie sich einfach »versetzten.« Dieses Verblassen, Auflösen war dafür einfach zu langsam. Es war etwas völlig Fremdes.
    Und Nicole fühlte gleichzeitig einen schmerzhaften Stich im Hinterkopf. Ihre schwachen Para-Kräfte sprachen äußerst heftig auf dieses Verschwinden an. Da war dunkelste Magie im Spiel!
    Im nächsten Moment war es schon wieder vorbei! Nicole war allein im Bad. Nichts deutete darauf hin, daß hier ein Mädchen entführt worden war!
    Und durch die Wände hindurch, aus Zamorras und Nicoles Zimmer, erklang wie ein Echo der Schrei von Monicas Zwillingsschwester!
    ***
    Zur gleichen Sekunde schreckte im Zimmer gegenüber Zamorra aus seiner Halbtrance auf. Von einem Moment zum anderen brach der Kraftfluß ab, der von Uschi zu ihm herüberströmte. Ihr Körper verkrampfte sich, und sie schrie entsetzt auf. Die magische Spur nach Süden verwischte irgendwo im Nichts.
    Er ließ Merlins Stern fallen und wandte sich dem Mädchen zu. »Was ist los?« fragte er bestürzt. Er konnte sich nicht vorstellen, was geschehen war.
    »Moni«, flüsterte Uschi zitternd. »Sie ist entführt worden.«
    »Sag das noch einmal«, preßte Zamorra hervor.
    »Moni ist entführt worden. In diesen Augenblicken. Sie ist schon weit fort, ganz weit fort… Ich habe keinen direkten Kontakt mehr zu ihr.«
    Zamorra atmete tief durch. »Wie ist das möglich?«
    Da flog die Zwischentür auf. Nicole trat aus dem Durchgang ins Zimmer. »Monica ist verschwunden! Ich hab’s gesehen, konnte es aber nicht mehr verhindern… Ein alter, weißhaariger Indio lauerte ihr im Bad auf und ist mit ihr verschwunden… Wie in einer Teleportation, einer geistigen Ortsversetzung…«
    Uschi nickte blaß.
    Zamorra ballte die Fäuste. Er sah die beiden Mädchen stumm an. Dann erhob er sich, zog Uschi mit sich hoch.
    »Kannst du fühlen, wohin sie entführt wurde?«
    Uschi

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