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0295 - Der Schädel des Zauberers

0295 - Der Schädel des Zauberers

Titel: 0295 - Der Schädel des Zauberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ich bitte Sie Ihrerseits, uns zu informieren… Aber nichts, was keiner von uns versteht, ja? Ich denke, darin dürften Sie Erfahrung haben, nach allem, was der Colonel über Sie heraussprudelte.«
    Er trat wieder auf den Gang hinaus. »Mal eine ganz private Frage«, sagte er. »Wie ist das möglich, daß Sie als Franzose für unsere Regierung arbeiten können?«
    »Odinsson ist Koordinator und oberster Exekutivagent der Geheimdienste«, sagte Zamorra, »mit unbegrenzten Vollmachten. Und wir haben uns gegenseitig schon oft sowohl dienstlich als auch privat aus der Patsche geholfen.«
    »Teufelswerk«, brummte der Sheriff. »Cramer, sind Sie endlich fertig? Ich will zum Präsidium. Mich dürstet nach dem plüdderigen Automatenkaffee in der Kantine!« Und er walzte massig und würdevoll davon. Cramer folgte ihm, ohne Zamorra und die Mädchen noch eines Blickes zu würdigen. Seiner Meinung nach hatte es inzwischen genug Scherereien gegeben, und das Maß war voll.
    Zamorra sah ihm kopfschüttelnd nach. Odinsson war ein Freund, wie man ihn selten findet. Ohne Rückfragen hatte er Zamorras Rücken gestärkt und aus dessen privaten Ermittlungen einen Staatsauftrag des Pentagons gemacht… Vertrauen dieses Ausmaßes gab es nur selten auf der Welt unter ganz besonders guten Freunden.
    »Balder, Balder… Du hast eine Flasche Wein aus den tiefsten Tiefen des Kellers von Château Montagne bei mir gut«, murmelte Zamorra. Dann nickte er Nicole zu. »Komm, wir wollen versuchen, ob ich die Spur wieder intensiver aufnehmen kann. Es war schon ganz erfolgversprechend.«
    Er dachte an die telepathischen Fähigkeiten der Zwillinge. Er würde sie noch intensiver ausnutzen müssen.
    ***
    »Du wirst handeln«, befahl Corros, der Schrumpfkopf, über Tausende von Kilometern hinweg und träumte Taró, seinen Diener, in eines der beiden Hotelzimmer. Dort wartete Taró ab.
    Er kannte keine Ungeduld. Wer 500 Jahre alt geworden ist, hat gelernt zu warten.
    ***
    Wieder in Zamorras und Nicoles Zimmer angelangt, schlüpfte Nicole aus ihrer Kleidung und begann, sich mit dem Bindfaden zu gürten, an den sie den roten Stofflappen befestigte. Zamorra hob die Brauen.
    »Ich finde dich ja wirklich so ganz reizend«, stellte er fest. »Aber - im Moment stellt sich mir die berühmte Loreley-Frage: ›Ich weiß nicht, was soll es bedeuten…‹«
    Nicole breitete schulterzuckend die Arme aus und wandte sich erklärend an die Zwillinge. »Dieser Beute-Schotte hat mir verboten, mir etwas zum Anziehen zu kaufen. Einen Bindfaden und einen Fetzen Stoff hat er mir großzügig erlaubt. Das ist jetzt alles, was ich anzuziehen habe… Ich kann doch nicht zwei Tage hintereinander mit den gleichen Sachen herumlaufen…«
    Monica schmunzelte. »Interessant«, sagte sie. »Bei. Gelegenheit kannst du mir mal das Schnittmuster überlassen, ja?« Sie zupfte an dem Bindfaden. »Ist der nicht auf Dauer ein bißchen rauh?«
    Nicole nickte. »Sicher. Aber da wird Zamorra nun eine Entscheidung treffen müssen: Entweder scheuert mir der Faden die Haut durch, oder ich muß das Ding nach ein paar Minuten ausziehen.«
    Zamorra winkte ab. »Wenn ihr eure geistreiche Unterhaltung bald beendet, können wir ans Werk schreiten, ja? Uschi, Moni… Ich brauche euch im telepathischen Rapport.«
    »Was hast du vor?«
    »Ich habe jetzt ungefähr das Para-Muster der fremden Kraftquelle. Dadurch kann ich sie nun auch anpeilen, ohne in jener Suite sein zu müssen. Aber ich brauche euch beide zur zusätzlichen Kontrolle und auch als Kraftquelle. Vorhin hat es mich ganz schön ausgelaugt, trotz der Kürze des Kontaktes. Das Amulett scheint zwar zur Zeit wieder einigermaßen willig zu sein, aber es entzieht mir eine Menge Kraft. Deshalb möchte ich euch beide als Reserve nehmen können.«
    »Na schön. Von uns aus kann es losgehen«, verkündete Uschi.
    Zamorra ließ sich in Zimmermitte auf dem Teppich nieder. Uschi kauerte sich neben ihn und berührte seine Schulter mit einer Hand. So konnte die Verbindung geschlossen werden. Monica war automatisch mit in den Kraftfluß eingebunden, durch die enge Verbindung der beiden Schwestern untereinander. Zamorra machte einige Atemübungen und versetzte sich dann in die Halbtrance, die ihm den Zugang zu den übersinnlichen Para-Sphären erleichterte.
    Er fühlte das Pulsieren der Kraft im Amulett, die Kraft einer entarteten Sonne, aus der Merlin diese Zauberscheibe einst formte. Er versenkte sich in diese Kraft und sandte seine pulsierenden Impulse aus.

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