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0295 - Der Schädel des Zauberers

0295 - Der Schädel des Zauberers

Titel: 0295 - Der Schädel des Zauberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schüttelte den Kopf. »Nicht so genau. Ich kann nur eine ungefähre Richtung angeben. Der Kontakt ist abgerissen, fürchte ich. Ich spüre Moni nicht mehr. Es muß sehr weit sein.«
    »Ist es die gleiche Richtung, in der wir die magische Spur verfolgten?«
    Uschi nickte. »Ich glaube, ja!«
    »Ich verstehe den Sinn des Ganzen nicht«, sagte Zamorra leise. »Erst die schrumpfenden Köpfe, dann die Entführung… Ein weißhaariger Indio?«
    Nicole nickte.
    »Den habe ich doch heute schon mal irgendwo gesehen, aber mir nichts dabei gedacht… Das muß am Flughafen gewesen sein.«
    »Und wir haben ihn hier im Hotel gesehen - bevor der Sheriff eintraf«, keuchte Uschi. »Das darf doch nicht wahr sein! Was ist das für ein Höllenspuk? Zamorra, wir müssen Moni helfen! Wir müssen sie finden und retten!«
    »Was sonst? Aber das dürfte nicht gerade einfach sein«, gab Zamorra zurück. »Ich muß mittels einer Karte vergleichen können, wohin die graue Spur führt. Hat einer von euch eine Karte von Mittel- und Südamerika?«
    Kopfschütteln.
    »Aber über die Rezeption müßte Kartenwerk zu beschaffen sein. Oder in Büchereien, Info-Stellen und dergleichen mehr… In etwa zweieinhalb Stunden dürften die Läden aufmachen, und dann…«
    Der Nachtportier zeigte sich nicht sonderlich begeistert, als Zamorra, Uschi und die mittlerweile wieder halbwegs züchtig mit Monicas geblümtem Kleid bekleidete Nicole auftauchten. Aber er konnte mit einer Weltkarte dienen, die groß und ziemlich ausführlich war.
    Zamorra und Uschi beugten sich über die Karte. Sie faßten sich an den Händen und ließen den Finger gemeinsam von Houston ausgehend südwärts gleiten. Es war die Richtung, in der Zamorra auf übersinnlichem Weg der magischen Spur gefolgt war.
    Plötzlich zuckte Uschi zusammen.
    »Da muß es sein«, sagte sie. »Ich bin nicht ganz sicher, aber irgendwo in diesem Sektor werden wir Moni finden.«
    Ihr Finger deutete auf Brasilien. Auf einen Fleck zwischen Rio Negro und Rio Branco.
    »Da ist es.«
    ***
    Corros, der Schrumpfkopf, war zufrieden. Er fühlte, daß Zamorra die Spur gefunden hatte. Sein Team war geschwächt, er selbst im Zugzwang. Unter dem Druck der Ereignisse würde er leichter Fehler begehen. Das Spiel, das Corros führte, war schon zur Hälfte gewonnen.
    Er hatte Taró zusammen mit der Telepathin zu sich geträumt. Und aus seinen rotglühenden Augen sah er das gefangene Mädchen an, das ohnmächtig geworden war. Es war von verführerischem Reiz. Zum ersten Mal seit Jahrtausenden bedauerte der Schrumpfkopf, keinen Körper mehr zu besitzen.
    Aber vielleicht besaß er noch andere Möglichkeiten.
    »Fessele sie, und sperre sie in den Raum, in welchem du zur Regenzeit zu schlafen pflegst«, befahl er Taró. »Zu gegebener Zeit werde ich entscheiden, was mit ihr geschieht.«
    Taró zerrte Monica Peters hinter sich her in den Nebenraum der Schilfhütte. Dort streckte er das Mädchen auf seinem Strohlager aus und fesselte Hände und Füße mit Lederstreifen. Nachdenklich betrachtete er den schlanken, schönen Körper.
    Fünfhundert Jahre war er alt und während dieser ganzen Zeit mit dem Körper eines zehnjährigen Jungen ausgestattet. Niemals hatte er eine Frau besessen. Ganz abgesehen davon, daß es hier außer dem Schrumpfkopf und ihm selbst kaum eine Menschen seele gab!
    Und jetzt besaß er von einem Moment zum anderen den Körper eines sechzigjährigen Mannes. Er fühlte sich betrogen. Aber vielleicht…
    Dieses blonde, schlanke Mädchen weckte Gefühle in ihm, wie er sie noch nie zuvor gespürt hatte. Er konnte sich von dem Anblick ihres fast nackten Körpers nicht mehr losreißen. Er atmete tiefer durch.
    Dann faßte er einen Entschluß. Er wußte, was er zu tun hatte…
    ***
    »Koffer packen«, ordnete Zamorra an. »Wir fliegen nach Manaus. Von dort werden wir weitersehen. Ich hoffe, daß wir einen Hubschrauber oder ein kleines Flugzeug chartern können. Wenn wir erst einmal näher dran sind, können wir den Aufenthaltsort unseres Gegners besser lokalisieren. Meine Güte, daß der über eine so gigantische Entfernung zaubern kann, will mir nicht in den Kopf. Das schafft ja nicht mal unser spezieller Freund Asmodis ohne fremde Hilfe.«
    »Wer sagt denn, daß unser Gegner ohne Fremdhilfe arbeitet? Wer weiß, vielleicht sind es mehrere? Denk an die Sekte der Jenseitsmörder, mit der wir in letzter Zeit des öfteren zu tun hatten. Oder… Vielleicht ist wieder ein MÄCHTIGER am Werk oder eine ganze Sippschaft von

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