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0295 - Grauen hinter festen Türen

0295 - Grauen hinter festen Türen

Titel: 0295 - Grauen hinter festen Türen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grauen hinter festen Türen
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weiterputzen. Es sieht so aus, als ob wir Sie dabei unterbrochen hätten.«
    »Ja, das ist in der Tat so«, nickte Myrna Paulsen. »Was kann ich für Sie tun? Bei der Mordkommission bin ich bereits gewesen. Ich habe seine Leiche identifiziert. Aber man wollte mir nicht sagen, wie er eigentlich gestorben ist. Ich durfte auch nur sein Gesicht ansehen und den Unterarm, wo er das kleine Muttermal hat. Was soll diese Geheimniskrämerei? Man wird doch wohl noch erfahren dürfen, woran der eigene Bruder eigentlich gestorben ist?«
    »Ich bin überzeugt«, wich Phil aus, »das man es Ihnen noch mitteilen wird, sobald da alle Zweifel beseitigt sind.«
    »Zweifel? Wobei gibt es Zweifel?«
    »Eben bei der Todesursache. Es besteht die Möglichkeit, daß Ihr Bruder bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist. Aber auch andere Möglichkeiten müssen, wenigstens theoretisch, in Betracht gezogen werden. Ich kann verstehen, daß man Sie nicht mit diesen komplizierten Dingen belasten will. Daß Sie vollständig unterrichtet werden, sobald der Fall geklärt ist, versteht sich von selbst.«
    »Da bin ich aber gespannt, wann das sein wird«, erwiderte Myrna Paulsen skeptisch. »Wenn man nicht gleich sieht, woran jemand gestorben ist, dann kann ich mir kaum vorstellen, daß es Tage oder gar Wochen später noch feststellbar sein soll.«
    »Das ist nicht gesagt. Aber lassen Sie uns, bitte, zu der Sache kommen, die uns noch interessiert. Es gibt gewisse Widersprüche im Zeitablauf vor dem Tode Ihres Bruders. Können Sie sich an den Abend erinnern, als Ihr Bruder starb?«
    »Wieso? Ich war doch nicht dabei!«
    »So meine ich es auch nicht«, präzisierte Phil. »Ich meine, ob Sie sich erinnern können, was Sie an diesem Abend taten?«
    »Lassen Sie mich nachdenken. Das war — ach, ich weiß schon wieder. Professor Heath hatte kurz vor sieben angerufen, daß er wahrscheinlich erst nach Mitternacht nach Hause kommen könnte. Ob ich ihm nicht etwas zu essen ins Institut bringen könnte. Natürlich habe ich zugesagt.«
    »Kam das öfter vor, daß der Professor abends lange arbeitete?«
    »O ja, sehr oft. Mindestens jede Woche ein-, zweimal. Ich machte also etwas zurecht und rief ein Taxi an.«
    »Um wieviel Uhr haben Sie die Wohnung verlassen?«
    »Das muß vor acht gewesen sein. Zwischen halb acht und viertel vor, möchte ich sagen.«
    »Und Sie sind mit dem Taxi direkt zur Arbeitsstätte von Professor Heath gefahren?«
    »Ja, das bin ich.«
    »Erinnern Sie sich an die Nummer des Taxis?«
    »Nein, aber den Fahrer würde ich wiedererkennen, wenn ich ihn noch einmal sehen sollte.«
    »Wo ist der Standort des Taxis, mit dem Sie fuhren?«
    »Wenn Sie zur Haustür ’rauskommen, gehen Sie nach rechts ungefähr zweihundert Yard die Straße hinauf. Da sehen Sie einen Taxistand, an dem immer zehn Fahrzeuge postiert sind. Von da ließ ich mir einen Wagen kommen.«
    »Wann trafen Sie im Institut ein?«
    »Kurz nach acht, nehme ich an. Ich habe nicht auf die Uhr gesehen.«
    »Hätte inzwischen hier jemand die Wohnung betreten können?«
    »Nein, die Tür habe ich selbstverständlich abgeschlossen, als ich ging. Aber es wußte natürlich jeder, daß ich zum Institut gefahren war und gegen neun UJir wieder zu Hause sein wollte.«
    »Das wußte jeder? Wieso denn?«
    »Ich hatte einen Zettel an die Tür geheftet, daß ich Professor Heath aufsuchen wollte und gegen neun zurück sein würde.«
    »Warum haben Sie das getan?«
    »Aus zweierlei Gründen: Einmal konnte es sein, daß Mister Hersdale zu einer Schachpartie kommen würde. Mister Hersdale wohnt zwei Häuser weiter und besucht Professor Heath abends oft. Zweitens aber bestand die Möglichkeit, daß meine Freundin kommen würde. Deshalb heftete ich den Zettel an die Tür, damit jeder Bescheid wußte, der vor der geschlossenen Tür stand.«
    »Aber die Leute hätten doch gar nicht ins Haus gekonnt. Die Haustür unten wird doch sehr früh abgeschlossen.«
    »Das hat nichts zu sagen. Unser Hausverwalter läßt jeden ’rein, der vor der Tür steht und jemand besuchen will. Vor allem tut er das bei uns. Wenn Professor Heath allein zu Hause sitzt, überhört er oft das Klingeln von Mister Hersdale. Der Professor liest meistens, wenn er allein ist, und dann weiß er nicht, was rings um ihn vorgeht.«
    »Gut. Wann sind Sie denn nun wirklich zurückgekommen?«
    »Das muß gegen neun gewesen sein. Vielleicht auch ein paar Minuten später. Für den Rückweg habe ich kein Taxi benutzt, weil mir das zu teuer

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