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0295 - Grauen hinter festen Türen

0295 - Grauen hinter festen Türen

Titel: 0295 - Grauen hinter festen Türen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grauen hinter festen Türen
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das Geld zugestanden! Wenn Adams sich einbildet, er kann mich betrügen, dann kann ich ihm auch eins ausv/ischen, daß er seine helle Freude daran haben soll!«
    Graham war wirklich aufgebracht. Eine bessere Stimmung für unsere Interessen konnten wir uns gar nicht wünschen. Wir quetschten Graham aus. Und er packte aus. Rücksichtslos. Wir erhielten Daten, Namen und Mengen von verkauftem Rauschgift genannt. Weil wir so schnell nicht mitschreiben konnten, ließen wir es kurzerhand auf Band mitschneiden.
    Mittags gegen 2 Uhr waren wir mit Grahams Verhör fertig. Er wurde in seine Zelle zurückgebracht. Ich rieb mir die Hände.
    »Es sieht verdammt böse aus für den alten Gauner Adams!« sagte ich. »Diese ganzen Rauschgiftgeschäfte würden allein schon ausreichen, um ihn für viele Jahre ins Zuchthaus zu bringen. Aber jetzt kommt noch der Mord an Paulsen dazu. Das könnte ein Todesurteil bedeuten.«
    »Und zwar ziemlich sicher«, nickte Phil. »Bevor wir uns mit ihm befassen — wie wär‘s mit einer Kleinigkeit für den Magen? Ich habe Hu—« Er sprach das Wort nicht zu Ende, denn das Telefon schrillte. Da er zufällig näher am Apparat stand als ich, nahm er den Hörer. Gleich darauf gab er mir stumm ein hastiges Zeichen. Ich griff nach der Mithörmuschel.
    Es war Masterson, der sprach, und ich erkannte ihn sofort an an der Stimme.
    »… ja! Mitten im Central Park! Zugegeben, es ist eine etwas einsame Stelle, wo kaum Fußgänger hinkommen, aber trotzdem: am hellichten Tag! Überlegen Sie sich das einmal!«
    »Haben' Sie den Leichnam schon identifizieren können?« fragte Phil.
    »Nein! Er hat keinerlei Papiere bei sich, Unsere einzige Hoffnung sind die Kleidungsstücke. Wir hoffen, daß sie Etiketts der Häuser tragen, wo sie verkauft wurden, denn sie sehen sehr erstklassig aus.«
    »Und auf welche Weise ist der Mann zu Tode gekommen?«
    »Genau wie Paulsen! Deshalb rufe ich doch an! Diese ganz eigenartigen Spuren am Halse! Der Arzt kann noch immer keine Erklärung dafür abgeben, wie solche Verletzungen möglich sind!«
    »Augenblick«, sagte Phil. »Wann ist der Tod bei dem Mann eingetreten?«
    »Heute nacht zwischen 2 und 4 Uhr früh.«
    Phil ließ entgeistert den Hörer sinken.
    »Fehlschlag«, brummte er, »Dann kann Adams diesen Paulsen auch nicht umgebracht haben! Heute nacht saß Adams hier in der Zelle. Wir können mit der Sache Paulsen wieder von vorne anfangen!«
    Wir zogen alle Register, um dieser Sache auf den Grund zu kommen. Phil und ich fuhren rasch in den Central Park. Die Leiche, die Spaziergänger in einer Buschgruppe gefunden hatten, weil die Beine halb herausgeragt hatten, war die Leiche eines Mannes von etwa fünfundvierzig bis fünfzig Jahren. Sie trug sehr gute Kleidung, und zwar einen dunkelgrauen, einreihigen Anzug, Nylonhemd mit Krawatte, passende Socken und teure Unterwäsche. Hut, Mantel oder Handschuhe waren nicht vorhanden und wurden auch im weiten Umkreis nicht gefunden. Die Experten vom Spurensicherungsdienst hielten es für unwahrscheinlich, daß der Mann an der Stelle ermordet worden war, wo man seine Leiche gefunden hatte.
    Anschließend sprachen wir mit dem Arzt.
    »Ich weiß nicht, was ich mit derlei Verletzungen anfangen soll«, sagte er. »Wenn sie nicht am Halse wären, würde ich sagen, der Mann hat einen Verkehrsunfall gehabt.«
    »Einen Verkehrsunfall?« wunderte sich Phil.
    »Nun ja, ich meine, die Verletzungen sind ungefähr so, als ob eine mindestens faustbreite Stange mit unheimlicher Wucht gegen den Hals geschlagen wurde. Ich kann mir nicht vorstellen, daß ein Mann so viel Kraft haben soll, solche Verletzungen herbeizuführen.«
    »Warum eigentlich nicht?« entgegnete ich. »Ich bin bestimmt kein Fachmann, aber ich habe mal ganz von weitem etwas von Hebelgesetzen klingeln hören. Stellen Sie sich vor, Doc, daß ein Mann eine Eisenstange oder etwas Ähnliches nimmt und damit weit ausholt, und zwar mit aller Kraft und allem Schwung, der ihm möglich ist! Wenn dann die Stange den Hals trifft, muß doch ein Vielfaches der eigentlich aufgewendeten Körperkraft darin sitzen.«
    »Das mag sein«, gab der Arzt zu, während er anfing, seine Brille sorgfältig und umständlich zu putzen. »Aber Sie vergessen eines, Cotton: Um mit einer relativ schweren Eisenstange waagerecht auszuholen bis zum weitesten Punkt und dann zuzuschlagen — dazu braucht der Mann doch Zeit. Und wenn es eine halbe Sekunde wäre. Ich schätze, er braucht sogar mehr. Vielleicht drei Viertel,

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