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0295 - Grauen hinter festen Türen

0295 - Grauen hinter festen Türen

Titel: 0295 - Grauen hinter festen Türen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grauen hinter festen Türen
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um den Anteil prellen wollten, der ihm eigentlich von Paulsens Geld zugestanden hätte.«
    »Ich verstehe gar nicht, was Sie dauernd mit diesem Paulsen haben! Ich habe den Kerl nie gesehen.«
    »Seine Taschen auch nicht?«
    »Was für Taschen?«
    »Zwei brandneue Ledertaschen mit einem Sicherheitsgurt und Schloß«
    »Keine Ahnung, Cotton.«
    »Sie sind ein Witzbold, Adams«, sagte ich ruhig. »Und ein Narr, wenn Sie glauben, dem FBI würde bei einer Haussuchung etwas entgehen. Wir haben die Taschen gefunden und wir wissen auch schon, daß unter ihren Sachen, die Ihnen bei der Einlieferung abgenommen wurden, die beiden zu den Taschen passenden Schlüssel waren. Jetzt bin ich nur noch gespannt, was Sie sich jetzt für ein Märchen einfallen lassen werden.«
    Adams starrte eine Weile auf seine Fußspitzen. Schließlich seufzte er und brummte resignierend:
    »Also gut, ihr habt gewonnen. Ja, ich habe mich mit Paulsen getroffen. Ungefähr zwanzig Minuten nach neun am Times Square. Dieser Treffpunkt war zwischen Graham und Paulsen vereinbart worden. Aber ich schickte Graham weg, weil ich mir das Geld selber unter den Nagel reißen wollte.«
    »Erzählen Sie, wie das Treffen vor sich ging.«
    »Da gibt es nicht viel zu erzählen. Paulsen kam mit den beiden Taschen. Ich sagte, daß Graham nicht kommen könnte und mich geschickt hätte Dann lockte ich ihn in einen Hausflur. Dort nahmen wir ihm die beiden Taschen ab.«
    »Wir? Wer ist wir?«
    »Meine beiden Gorillas und ich.«
    »Das werden wir nachprüfen. Jetzt erzählen Sie erst einmal weiter!«
    »Es gibt nichts weiter zu erzählen. Wir nahmen ihm die Taschen ab und fuhren nach Hause. Dort habe ich die Taschen unter dem doppelten Fußboden versteckt.«
    »Und wer von Ihren beiden Gorillas war derjenige, der Paulsen umbrachte?«
    »Umbrachte? Ich höre immer umbrachte! Was soll der Quatsch? Wir wollten sein Geld, das bekamen wir leicht, denn gegen uns drei wagte er natürlich nichts zu unternehmen — und damit war für uns die Sache erledigt.« Ich beugte mich vor.
    »Adams, Sie wollen mir im Ernst einreden, daß sich Paulsen in einem Hausflur das ganze Geld abnehmen ließ, ohne einen Ton zu sagen? Ohne zu schreien? Ohne sich zu wehren?«
    Adams lächelte überheblich.
    »Denken Sie doch bloß mal nach, Cotton«, sagte er onkelhaft. »Schreien konnte er nicht, weil schließlich er der gesuchte Mann war und nicht ich oder einer von meinen Leuten. Und selbst wenn er das getan hätte, würden wir ausgesagt haben, daß wir Paulisen einfach erkannt haben und ihn den Behörden ausliefern wollten. Unsere drei Aussagen gegen seine allein. Für uns war es eine Sache ohne jedes Risiko. Warum hätten wir ihn umbringen sollen?«
    Ich dachte jetzt wirklich darüber nach und fand, daß Adams gar nicht so unrecht hatte. Tatsächlich hätte Paulsen nicht viel machen können. Eine halbe Stunde lang bearbeiteten wir Adams noch, aber er blieb bei seiner Aussage. Danach vernahmen wir seine beiden Gorillas, und sie bestätigten nach anfänglichem Widerstreben, daß es so gewesen sei, wie Adams uns erzählt hatte. Wir schlossen die Vernehmungen ab.
    Phil faßte unseren Gesamteindruck zusammen, indem er sagte:
    »Die Angelegenheit Adams ist erledigt. Er wird wegen Rauschgifthandels eingesperrt werden. Aber die Sache Paulsen ist jetzt noch genauso schleierhaft wie zuvor. Wer hat Paulsen ermordet? Wer? Und warum?«
    »Und wie?« fügte ich hinzu.
    Und damit hatten wir drei Fragen gestellt, die uns ausreichend in Atem halten sollten, denn es ergaben sich Antworten, mit denen wir nicht im Traum gerechnet hätten.
    ***
    Das Geld war vorhanden, soweit es Paulsen inzwischen nicht verbraucht hatte. Sachlich gab es keinen Grund mehr, warum man Myrna Paulsen noch immer hätte unter Beobachtung lassen sollen. Wir informierten also die Überwachungsabteilung, daß sie ihre Arbeit in Sachen Myrna Paulsen einstellen könne.
    Am nächsten Morgen suchten wir Myrna Paulsen noch einmal auf. Diesmal war sie mit dem Putzen von silbernem Tafelgeschirr beschäftigt, als wir kamen. Wir sahen sie aufmerksam an, als sie uns die Tür öffnete, aber wir hatten nicht den Eindruck, als ob sie ein schlechtes Gewissen hätte. Nach den bei Hausfrauen üblichen Entschuldigungen, daß sie noch nicht fertig sei mit dem Aufräumen der Wohnung usw. nahm sie uns wieder mit in die Küche.
    »Wir wollen Sie keineswegs bei Ihrer Arbeit stören«, sagte Phil höflich. »Wir können unsere Fragen auch stellen, während Sie das Silber

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