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0295 - Tal der vergessenen Toten

0295 - Tal der vergessenen Toten

Titel: 0295 - Tal der vergessenen Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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losgelassen. Äcker zerrte wie wild, hob seinen Arm und prallte damit gegen das Wagendach. Aber er kam frei.
    Das geschah ruckartig. Matthias Äcker verlor sein Gleichgewicht. Er fiel aus dem Wagen und landete auf der kalten, nebelfeuchten Erde, wo er sich sofort herumdrehte und aufstand.
    Der erste lag noch immer auf der Motorhaube. Er kümmerte sich nicht um den Mann, kroch nur weiter und schlug mit seinen Pranken gegen die Scheibe. Dabei geriet ihm ein Wischer zwischen die Finger, den er kurzerhand abbrach.
    Äcker lief zum Heck des Wagens. Es war mehr ein Taumeln. Auf dem glatten Boden rutschte er öfter, versuchte, das Gleichgewicht zu halten und schrie, als er plötzlich den dritten sah.
    Hinter dem Schrägheck des Passats hatte die Gestalt gelauert. Als Äcker in ihre Reichweite kam, stand sie auf.
    Der Mann wollte noch stoppen, es gelang ihm nicht mehr. So beweglich war er nun doch nicht.
    Der Zombie schleuderte seine Arme nach vorn, und Äcker schaffte es nicht mehr, den Händen auszuweichen. Rechts und links der Ohren schlugen die Finger in den Mantelstoff, rissen daran, und Äcker spürte die Kraft, die hinter dem Griff lag, als er auf den Unheimlichen zugezogen wurde, ohne sich dagegen wehren zu können.
    Er klatschte sogar gegen ihn.
    Das Gesicht des Mannes zerfloß. Entsetzen zeichnete seine Züge. Er ahnte, daß ihm etwas unvorstellbar Schreckliches bevorstand, und er begann, am gesamten Leib zu zittern.
    Schon prallte er gegen den Zombie.
    So dicht waren sie zusammen, daß Äcker den Gestank wahrnahm, den der Zombie abgab.
    Ein fürchterlicher Geruch. Matthias Äcker hatte lange genug auf Friedhöfen gearbeitet und auch Leichen umgebettet, deren Körper noch nicht völlig verwest waren, aus diesem Grunde kannte er den Gestank. So roch Moder, so stank verwesendes Fleisch, und plötzlich spürte er die Hände des Zombies an seiner Kehle.
    Äcker riß das Knie hoch.
    Er hatte mit dieser Reaktion instinktiv das Richtige getan. Schmerzen konnte er dem Zombie zwar keine zufügen, doch die Wucht des Stoßes reichte aus, um den Klammergriff zu sprengen.
    Die Gestalt fiel nach hinten und zu Boden.
    Der Weg war für einen Moment frei.
    Äcker setzte über den Zombie hinweg.
    Es war ein Sprung, den er sich selbst kaum zugetraut hatte, aber er schaffte ihn, kam weg und mußte die nächste Enttäuschung erleben. Aus dem Nebel löste sich eine weitere Gestalt.
    Schwankend ging sie daher, hatte beide Arme ausgebreitet, um den Mann abzufangen.
    Matthias Äcker duckte sich und wich nach links aus. Damit kam er weg von der Absperrung. Der Zombie griff ins Leere, aber Äcker hatte Pech.
    Da war noch einer.
    Und der schnappte zu.
    Der Mann wußte nicht, woher diese Gestalt so plötzlich aufgetaucht war. Auf einmal starrte er in ihr ballonhaftes, bleiches Gesicht, und er sah die Messerklinge.
    Das ist er! schrie es in seinem Kopf. Das muß er einfach sein! Der Killer, der Mörder.
    Er war es auch, doch Matthias Äcker konnte mit seinem Wissen nichts mehr anfangen. Die Klinge fuhr nach unten.
    Äcker schrie.
    Ein Schrei aus Angst und Schmerz geboren. Er war nicht tödlich verletzt, konnte sich noch bewegen, taumelte zur Seite, sah seinen Mantel dunkel werden und dachte daran, daß es sein Blut war, das da aus den Wunden strömte.
    Äcker wußte nicht mehr, was er tat. Er konnte sich nicht auf seinen Verstand verlassen, sonst wäre er nicht dorthin gewankt, wo sich das abgesperrte Gelände befand. Er sah noch die Gitter, und das Blinken der Warnleuchten ließ vor seinen Augen zahlreiche Sterne zerplatzen.
    Da berührte er bereits das Gitter.
    Durch sein Gewicht warf er ein Teilstück um. Die Lampen schaukelten heftiger, eine neigte sich dem Boden entgegen. Äcker stolperte über das Kabel und wankte weiter in die alles umfließenden Nebel hinein, während in Brust und Schulter ein beißender Schmerz wühlte. Dabei zuckte und hämmerte es in seinem Arm, als würden weitere Messerstiche in sein Fleisch einhacken.
    Matthias Äcker torkelte durch den Lehm. Jedesmal, wenn er einen Fuß aufsetzte, klatschte es. Wasser spritzte in die Höhe, tropfte gegen die Hosenbeine und den Saum des Mantels, was alles unwichtig war.
    Äcker taumelte weiter.
    Die Zombies wollten ihn nicht entkommen lassen. Sie nahmen die Verfolgung auf.
    Wie Puppen gingen sie, hatten Schwierigkeiten mit dem Gleichgewicht, aber sie blieben dran.
    Äcker keuchte.
    Die Schmerzen verstärkten sich. Bei jedem Schritt, den er tat, glaubte er, seine Schulter würde

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