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0295 - Tal der vergessenen Toten

0295 - Tal der vergessenen Toten

Titel: 0295 - Tal der vergessenen Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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seinem grünen Passat ging. Er hatte ihn ein wenig abseits geparkt, wo der Boden nicht so weich war.
    Abgeschlossen hatte er die Türen nicht; er öffnete die linke, stieg ein und schnallte sich an. Dann startete er.
    Das Licht der beiden Scheinwerfer wurde von der grauen Suppe reflektiert. In dieser Gegend ließ sich zwar recht gut wohnen, der Nebel jedoch war grauenhaft.
    Wenn jemand bei dem Wetter fuhr, mußte er sich sehr genau auskennen.
    Wie Äcker zum Beispiel. Er fuhr langsam. Im Schrittempo bewegte er sich voran. Ein paarmal schnalzte er mit der Zunge, denn er spürte einen trockenen Geschmack im Mund. Das war der typische Vorgeschmack auf etwas, das er sich später gönnen wollte.
    Ein herrliches Bierchen in der Stammkneipe.
    Der Passat schaukelte. Seine Reifen rollten über die tief eingefahrenen Spuren, Äcker wurde durchgeschüttelt, aber er hielt das Lenkrad fest umklammert, und ein verbissener Ausdruck zeigte sich auf seinem Gesicht.
    Bald mußte er den Rand eines Abraum-Geländes erreicht haben, wo auch zwei gewaltige Bagger standen und ein kilometerlanges Fließband begann.
    Da mußte er achtgeben, denn er wußte nicht, ob es auch Absperrungen gab. Ja, sie existierten.
    Wie rote, blinkende Augen glühte die Absperrung in der Finsternis. Sie warnte.
    Äcker fuhr langsam heran. Er mußte rechts vorbei, schaute nach vorn und schielte gleichzeitig zur Seite, um die Absperrung verfolgen zu können, denn sie bestand aus einer Reihe blinkender Lichter und Gitter.
    Da sah er die Gestalt.
    Zunächst hielt er sie für ein Nebelgespenst, eine Halluzination, denn die Schwaden gaukelten oft etwas vor. Hier aber war es echt.
    Da stand jemand!
    Äcker wußte nicht, wer es war, er kannte den Mann nicht, doch er sah, daß dieser reagierte.
    Er ließ sich nach vorn fallen.
    »Wahnsinn!« brüllte Äcker noch, da war es schon geschehen, und er konnte nichts mehr machen.
    Der andere fiel so nach vorn, daß er genau auf die Kühlerhaube prallte. Äcker hörte das Dröhnen, trat auf das Bremspedal, brachte den Passat zum Stehen, und sein Gesicht verzerrte sich voller Wut.
    Er wollte es dem verfluchten Kerl zeigen, der nicht von der feuchten Haube gerutscht war, sondern bäuchlings darüberlag, den Kopf gedreht hatte und auf die Frontscheibe starrte.
    Trotz des Nebels konnte Äcker das Gesicht erkennen, denn es befand sich nah genug vor seinen Augen.
    Welch eine Fratze!
    Acker wurde die Luft knapp, als er in die bleichen, hohlwangigen Züge schaute und in die großen, tiefliegenden Augen, aus denen er Matthias Äcker anschaute.
    Der Blick eines Toten!
    Äcker empfand ihn wie einen körperlichen Schlag. Sofort dachte er wieder an seine Theorie, die er sich zurechtgelegt hatte, und ein außen entstehendes Kratzen an der Beifahrertür ließ ihn aufhorchen.
    Da war noch jemand.
    Äcker drehte sich um.
    Das Gesicht war breit, platt. Es wirkte wie ein Pfannkuchen, als es sich von außen gegen die Scheibe preßte. Die Nase war ebenfalls eingedrückt, der Mund eine breite, rötlich schimmernde Masse.
    Rechts und links der Fratze hatte die Gestalt ihre Handflächen gegen die Scheibe gedrückt. Es wirkte so, als wollte er das Fenster eindrücken.
    »Das ist doch nicht wahr!« hauchte Äcker und schüttelte den Kopf. Er war ebenfalls blaß geworden und spielte wirklich mit dem Gedanken, wieder zu starten.
    Er hätte nicht zögern sollen, aber Äcker konnte schlecht über seinen eigenen Schatten springen.
    Ohne es zu wissen, hatte er einen großen Fehler gemacht. Die Beifahrertür war nicht abgeschlossen.
    Das wußte auch der Unheimliche.
    Eine Hand verschwand von der Scheibe, hinterließ noch eine feuchte Spur und packte zu.
    Die Tür schwang auf.
    Sehr hart, ruckartig, erreichte ihren Stoppunkt und schwang wieder zurück.
    Der Zombie hatte die Zeit genutzt, sich gebückt und schob sich über den Beifahrersitz in den Wagen. Dabei streckte er seine Hand aus. Er hatte dicke, gelbweiß schimmernde Finger, das erkannte Äcker noch, bevor die Klaue zugriff.
    Sie legte sich um seinen Arm!
    Äcker stieß einen Schrei aus. Er hatte eigentlich nicht schreien wollen. Als er diese Berührung verspürte, konnte er einfach nicht anders. Seine Züge erstarrten, er schüttelte sich, und es gelang ihm, den Gurt zu lösen.
    Vor seiner Brust wischte der schwarze Gurt schräg in die Höhe, und Äcker gelang es auch, den Hebel an der Innenverkleidung zu fassen, so daß er die Tür aufdrücken konnte.
    Sie schwang nach außen. Der Zombie hatte nicht

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