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0295 - Tal der vergessenen Toten

0295 - Tal der vergessenen Toten

Titel: 0295 - Tal der vergessenen Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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explodieren. Er sah den Nebel nur mehr als blutrotes Gebilde, das vor seinen Augen wallte und sämtliche Perspektiven verzerrte.
    Der Mann dachte auch nicht mehr daran, auf welch gefährlichen Pfaden er sich bewegte, denn er näherte sich dem Rand einer fast 70 Meter tiefen Grube immer mehr.
    Nur noch wenige Meter waren es.
    Aus der Grube stieg grau, satt und sichthemmend der Nebel.
    Manchmal vernahm er krächzende Geräusche. Laute, die er nicht einordnen konnte. Die Zombies hatten sie ausgestoßen, und Äcker wußte, daß sie ihm auf den Fersen waren.
    Er spürte den Boden kaum noch, weil er zu schweben glaubte. Bis er tatsächlich schwebte.
    Nur für einen Moment, als er den Rand der Grube übertreten hatte.
    Dann fiel er wie ein Stein.
    Senkrecht, durch nichts mehr aufzuhalten. Er klatschte gegen einen Hang und wurde in die tödliche Tiefe geschleudert. Sein Schrei hallte durch den Nebel…
    ***
    Wir hatten herausgefunden, wo Matthias Äcker wohnte, doch es war niemand zu Hause. Seine Frau ebenfalls nicht, doch eine Nachbarin erklärte uns, daß wir Äcker beim Umbetten finden konnten.
    Wir bedankten uns bei der Frau und gingen wieder.
    Will Mallmann zog ein saures Gesicht. »Den Weg also zurück.«
    »Und das in deinem Wagen.«
    Will drohte mir. »Beim nächstenmal meckere ich über deinen Bentley. Der ist auch nicht jünger. Wahrscheinlich noch älter.«
    »Ich pflege ihn aber besser.«
    »Angeber.«
    Wir fuhren los. Plötzlich begann Will zu lachen.
    »Was hast du?«
    Der Kommissar schüttelte den Kopf. »Das Beste weißt du ja noch nicht, John.«
    »Erzähle.«
    »Hast du nicht die kleine Beule vorn am Kotflügel gesehen?«
    »Nein, so genau schaue ich mir deine Schaukel nicht an. Ist dir jemand reingefahren?«
    »Das nicht. Ich trage selbst die Schuld. Du kennst meine Garage. Sie ist ja ziemlich eng.«
    »Kann man wohl sagen.«
    »Da habe ich noch einen alten Schrank abgestellt, dann stand an der Seite ein Kasten Bier, und ich war zu faul, ihn wegzuräumen. Später dachte ich nicht mehr daran, als ich den Wagen in die Garage fuhr. Was soll ich dir sagen? Das Bier war hin, und ich erschrak mich so, als es klirrte, daß ich gegen den Schrank fuhr.«
    »Deshalb also die Beule.«
    »Richtig, John.«
    Ich lachte innerlich, was Will wohl ärgerte, denn er sagte: »He, weshalb lachst du mich nicht öffentlich aus.«
    »Brauche ich gar nicht. Von dir ist man ja so etwas gewohnt. Ich bin nur froh, daß auf dem Weg keine Bierkästen herumstehen. Das wäre mehr als peinlich.«
    »Du kannst auch zu Fuß gehen.«
    »Laß mal, da fahre ich lieber schlecht.«
    Wenig später flachsten wir nicht mehr, da hielt uns der Nebel umfangen. Er hatte sich in der letzten Stunde weiter verdichtet. Obwohl die Dunkelheit noch nicht über das Land hereingebrochen war, konnten wir kaum etwas sehen.
    Und bei dem Wetter mußten wir in das Gelände.
    »Da nutzt auch keine Karte mehr«, sagte der Kommissar, der meine Gedanken erriet.
    »Wie tief können die Gruben sein?« fragte ich.
    »Kein Ahnung. Sicherlich fünfzig Meter.«
    Ich zog ein bedenkliches Gesicht. »Fliegen kann dein Wagen nicht zufällig?«
    »Nein, Mr. Geisterjäger.«
    »Dann werden wir wohl beide zu Fuß gehen müssen, falls es schlimmer wird.«
    Der Kommissar gab keine Antwort mehr. Er mußte sich auf die Fahrt konzentrieren. Schleichende Schleier umtanzten unseren Wagen. Ich glaubte nicht daran, daß wir den Weg noch einmal finden würden. Daß wir es trotzdem schafften, kam uns wie ein Wunder vor.
    »Das ist Können«, sagte Will.
    »Ich würde mehr auf Zufall tippen.«
    »Du kannst einem auch jede Freude nehmen.«
    »Freu dich lieber auf die Zombies.«
    »Glaubst du denn, daß sie tatsächlich existieren?«
    »Davon bin ich überzeugt.«
    »Verdammt, John, in dieser Nebelsuppe können die mit uns machen, was sie wollen. Vielleicht begehen wir auch einen Fehler, so durch die Gegend zu kurven. Was soll uns Matthias Äcker schon sagen können?«
    »Vielleicht kennt er sich in seiner Familien-Geschichte aus. Irgendwo müssen wir eine Spur finden.«
    »Stimmt auch wieder.«
    Trotz aller Bemühungen verfuhren wir uns. Will hielt an, schüttelte den Kopf und sagte: »Ich könnte schwören, daß wir auf der Herfahrt hier nicht vorbeigekommen sind.«
    »Dann siehst du mehr als ich, Will. Und das bei dem Nebel.«
    »Doch, John.«
    Ich deutete nach vorn. »Fahr weiter.«
    »Und wenn wir in einer Grube landen?«
    »Einigen wir uns auf zehn Minuten. Haben wir dann nichts erreicht,

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