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0295 - Tal der vergessenen Toten

0295 - Tal der vergessenen Toten

Titel: 0295 - Tal der vergessenen Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geht's wieder zurück.«
    »Gut, auf deine Verantwortung.«
    Auch ich war sehr skeptisch, denn wir hatten die normalen Straßen verlassen und rollten über den feuchten Lehmboden, der sich im Profil der Reifen festsetzte.
    Die nächsten Minuten verliefen schweigsam. Wir waren beide sehr konzentriert. Trotz der eingeschalteten Scheinwerfer war so gut wie nichts zu sehen. In London konnte der Nebel nicht schlimmer sein. Ich hatte sowieso Glück mit meiner Landung in Köln, denn die Flughäfen Frankfurt und Hamburg waren »dicht«.
    Der Zeitraum, den wir uns gesetzt hatten, war noch nicht abgelaufen, als wir beide zur gleichen Zeit das schwache rötliche Schimmern weit vor uns sahen.
    Das waren Lichter.
    Sie blinkten in bestimmten Abständen auf. Die Lichter standen hintereinander, so daß sie eine lange Kette bildeten, die warnte und eine Absperrung markierte.
    Will fuhr noch langsamer. »Kannst du dir das erklären?« murmelte er.
    »Möglicherweise befinden wir uns in der Nähe einer Grube.«
    »Das wäre nicht gerade wünschenswert.«
    Ich hob die Schultern. »Damit mußt du hier rechnen. Fahr noch mal näher ran.«
    Das tat Will auch. Die Lichterkette wurde deutlicher. Es war in der Tat eine Warnkette, die man aufgestellt hatte, und wir sahen noch mehr. Einen abgestellten Wagen. Er stand etwas schräg. Das wäre uns nicht einmal komisch vorgekommen, bei dem glatten Boden mußte man damit rechnen, aber beide Vordertüren standen offen.
    Ohne daß ich etwas zu sagen brauchte, verringerte Will Mallmann die Geschwindigkeit und hielt neben dem Fahrzeug. Ich hatte meinen Gurt bereits gelöst.
    Das andere Fahrzeug war leer.
    »Keiner zu sehen, wie?« fragte Will.
    »Genau.«
    »Weißt du was, John?«
    »Nein.«
    »Den Wagen kenne ich. Den habe ich vorhin gesehen. Und du auch. Er stand bei den Arbeitern. Also muß er einem von ihnen gehören.«
    Jetzt fiel es mir auch ein. »Tatsächlich, Will, du hast recht. Aber wer ist der Besitzer?«
    »Werden wir möglicherweise gleich haben.« Will ging um den Passat herum, schob sich an der Beifahrerseite in den Wagen und öffnete das Handschuhfach.
    Er kramte im Licht der kleinen Lampe darin herum, bis er eine Karte gefunden hatte.
    »Matthias Äcker«, rief er mir zu. »Da haben wir es.«
    Ich verspürte leichtes Magendrücken, drehte mich um und schaute nach vorn. Da war ein Zwischenstück der Absperrung umgekippt. Es lag im Lehm und hatte einer Gewalt nicht mehr standhalten können.
    Durch wen war das Teil umgeworfen worden? Da gab es eigentlich nur eine Möglichkeit.
    Will sprach sie aus. »Äcker, John. Verdammt, ich glaube, sie haben ihn erwischt.«
    Ich nickte nur und preßte die Lippen zusammen. Es sah wirklich böse aus, und ich fragte mich, wie lange es hergewesen sein konnte, daß Äcker in die Falle gegangen war.
    Wir bückten uns beide und suchten auf dem Boden nach Fußspuren. Jetzt kam uns der weiche Lehm zugute, denn wir fanden zahlreiche Spuren. Alles deutete darauf hin, daß Äcker es mit mehreren Personen zu tun gehabt hatte.
    »Das waren drei, wenn nicht noch mehr«, sagte der Kommissar.
    »Die Geschichte erzählt von fünf verschütteten Bergleuten«, stellte ich richtig.
    »Also fünf Zombies?«
    »Bestimmt.«
    Will Mallmann atmete tief ein. »Das kann ja heiter werden. Hinzu kommt noch der Nebel. Ich sehe schwarz.«
    »Mal schauen, wie es so läuft. Wir sollten versuchen, den Spuren zu folgen, Will.«
    »Glaubst du daran, daß Äcker noch lebt?«
    »Vielleicht.« Ich hatte zu Boden geschaut und zuckte plötzlich zusammen. Auch Will bemerkte meine Reaktion.
    »Was hast du?« fragte er.
    »Da sind dunkle Flecken.« Ich bückte mich, tunkte den Finger auf einen Fleck und wußte wenig später Bescheid.
    »Blut!« flüsterte Will.
    »Sie werden Matthias Äcker mit Waffen angegriffen haben, fürchte ich. Damit sinken seine Chancen.«
    Wir redeten nicht mehr lange um den heißen Brei herum, sondern machten uns auf den Weg. Dabei verfolgten wir die Spuren, die die Zombies zurückgelassen hatten.
    Der feuchte Lehm war ein guter Wegweiser. Das Gewicht der Zombies hatte die Abdrücke tief in ihn hineingedrückt, so daß es trotz des Nebels nicht schwierig war, herauszufinden, wohin sich die Zombies gewandt hatten.
    Wir mußten vorsichtig sein. Schließlich hatte man die Absperrung nicht umsonst errichtet. Wahrscheinlich würden wir gleich am Rand einer der großen Abraumgruben stehen.
    Getäuscht hatten wir uns nicht. An einem Warnschild huschten wir vorbei und merkten

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