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0295 - Tal der vergessenen Toten

0295 - Tal der vergessenen Toten

Titel: 0295 - Tal der vergessenen Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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setzt«, sagte Will.
    »Rechne mit allem.«
    Der deutsche Kommissar sagte nichts mehr. Wir beide standen vor dem Förderband und schauten zu. Im Moment waren wir Statisten. Der Nebel bannte uns förmlich auf der Stelle.
    Nachdem etwa zwei Minuten vergangen waren, sahen wir ein, daß wir hier nichts mehr zu suchen hatten. Ich schlug vor, uns am Band in Richtung Bagger zu bewegen.
    Dagegen hatte Will nichts.
    Diesmal ging ich an der Spitze, der Kommissar blieb dicht hinter mir. Seinen warmen Atem spürte ich im Nacken, hörte seine Schritte, und wir sahen das Band an uns vorbeilaufen. Eine graue Fläche, die quietschte, zitterte und knarrte.
    Der Nebel schien unendlich Stücke dieses Fließbandes auszuspucken. Eine leere, zitternde Fläche, die sich plötzlich wölbte. Er tauchte aus dem Nebel auf und näherte sich uns ziemlich schnell. Da ich vorging, sah ich ihn als erster.
    »Da kommt etwas, Will!«
    »Was denn?«
    »Weiß ich nicht. Gib aber acht!«
    Ich war stehengeblieben, hatte meine Arme erhoben und streckte die Hände bereits über das laufende Band, wobei ich noch zur Seite schielte und den herbeitransportierten Gegenstand im Auge behielt.
    Noch etwa eine halbe Körperlänge, dann war er da.
    Ich packte zu!
    Es war kein Zombie, der auf dem Fließband zusammengekrümmt lag, aber ein Mensch, denn meine Hände griffen in Kleidungsstoff, und ich spürte unter den Fingern das weiche Fleisch.
    Will war sofort zur Stelle. Er half mir, den Körper in die Höhe zu wuchten, was gar nicht einfach war, denn das Band lief weiter und wollte uns auch mitziehen.
    Die Leiche fiel uns entgegen. Wir hielten sie noch einen Moment fest, bevor wir sie zu Boden legten.
    Daß es ein Mann war, hatten wir sowieso erkannt. Und auch der Staubmantel war uns nicht fremd.
    Von der Seite legten wir den Toten auf den Rücken, damit wir in sein Gesicht schauen und entsprechend sicher sein konnten.
    Ja, er war es.
    Vor uns lag der Mann, den wir gesucht und besucht hatten.
    Matthias Äcker!
    ***
    Sein Gesicht zeigte noch die Schmerzen, die er kurz vor seinem Tod erlitten haben mußte. Verzerrte Züge, in denen das Grauen und die Furcht wie eingemeißelt standen. Die Augen waren offen. Starr sahen sie aus. Völlig leblos, wie zwei Kugeln, die man in Höhlen gelegt hatte. Eben der typische Blick eines Toten.
    Wir sahen auch die Wunden und das Blut an seinem Mantel. Sofort mußte ich an den Doppelmord denken, der geschehen war, und ich sah Will Mallmanns Nicken.
    »Es muß derselbe Killer gewesen sein«, flüsterte der Kommissar. Er schüttelte sich. »Was kann ihm Äcker nur getan haben? Oder ist der Mord ohne Motiv geschehen?«
    »Weiß ich nicht, wäre aber möglich. Es sei denn, die Zombies wollten sich rächen.«
    »Für was?«
    »Für die Vergangenheit«, klärte ich Will auf. »Sie rechnen ab und rächen sich an dem Nachkommen des Richard Äcker, der ein Einsiedler und vielleicht auch Schwarzmagier gewesen ist. Eine einfache Geschichte. Überhaupt nicht kompliziert.« Ich erhob mich und blieb neben der Leiche stehen.
    »Ja, und doch so schlimm«, flüsterte Will. »Drei Tote, das ist zuviel.«
    Da war ich seiner Meinung. Und es konnten noch mehr werden, wenn wir nicht achtgeben, denn nach unserer Rechnung mußten sich weitere vier Zombies noch in der Nähe aufhalten, wobei ich wirklich gern gewußt hätte, wo sie zu finden waren.
    Will Mallmann wollte nicht länger bleiben. »Bleibt es bei unserem Plan, John?«
    »Ja, wir gehen weiter.«
    Schweigsam und noch vorsichtiger als beim erstenmal setzten wir uns in Bewegung..
    Der Nebel deckte nicht uns, sondern auch unsere Gegner. An die Laufgeräusche des Fließbandes hatten wir uns mittlerweile gewöhnt, aber wir vernahmen noch andere Laute.
    »Was kann das sein, John?«
    Ich war ebenso wie mein Freund Will stehengeblieben, lauschte, mußte jedoch passen.
    Mallmann wollte sich damit nicht zufrieden geben. Er horchte weiter, ging noch vor, blieb stehen und kam nach wenigen Sekunden wieder zurück. »Das klingt mir nach einem Automotor.« Er schaute mich an. »Ob sich die lebenden Toten motorisiert haben?«
    Ein Nein lag mir auf der Zunge. Ich sprach es nicht aus, denn ich wußte, daß eigentlich alles möglich war. »Rechne mit dem Schlimmsten, mein lieber Will.«
    »Verdammt, John, dann wären die uns ja überlegen und können fliehen, während wir wie Blinde durch die Nebelsuppe waten.«
    »Wenn es die Zombies tatsächlich sind.«
    »Aber wer soll sich denn um diese Zeit und bei dem Nebel in

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