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0295 - Tal der vergessenen Toten

0295 - Tal der vergessenen Toten

Titel: 0295 - Tal der vergessenen Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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rollten sie auf die linke Seite des großen Tals zu, wo die beiden Abraumbagger ihre Standplätze gefunden hatten.
    Das Gelände änderte sich vorerst wenig. Noch immer tückische Fallen, Schlaglöcher, Einbrüche, und die Soldaten klammerten sich an den Haltegriffen fest, um nicht vom Wagen geschleudert zu werden.
    »Eigentlich müßten wir sie bald sehen«, murmelte der Leutnant.
    »Zumindest die Umrisse«, sagte der Fahrer.
    Ziegler gab keine Antwort. Er starrte nach vorn, aber so sehr er sich auch anstrengte, er sah einfach nichts.
    Dafür hörte er etwas.
    Ein gedämpftes Peitschen oder Wummern.
    Kein Zweifel, das waren Schüsse! »Haben Sie das auch gehört?« fragte Ziegler den Fahrer.
    »Ja, Herr Leutnant.«
    »Unsere Leute waren es wohl nicht.«
    »Wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf, Herr Leutnant. Meines Erachtens sind die Schüsse dort gefallen, wo wir hinwollen.«
    »Sie meinen, bei den Baggern?«
    »Ja.«
    »Gut, mein Lieber, fahren Sie schneller!«
    ***
    Ich spürte den Druck des Zombies auf meinem Körper und schmeckte das Blut, das aus der Nase rann, meine Lippen benetzte und auch in den Mund lief. Es war ein wirklicher Überraschungsangriff gewesen, dem ich nichts hatte entgegensetzen können, und Will Mallmann konnte mir auch nicht helfen, der war im Nebel verschwunden.
    Das alles schoß mir durch den Kopf, während ich mit dem Oberkörper auf dem Bauch lag und meine Beine noch die Leitersprossen berührten.
    Der Gegner schlug zu.
    Ein Hammerschlag auf meinen Schädel. Vor den Augen funkte es, und ich hatte Mühe, bei vollem Bewußtsein zu bleiben. Der andere machte weiter. Allerdings schlug er nicht sofort zu, sondern bewegte sich erst einmal zurück, um weit ausholen zu können.
    Das gab mir Gelegenheit, den Kopf zu heben. Wahrscheinlich rechnete der andere damit, mich erledigt zu haben, wobei er nicht ahnte, daß ich viel einstecken konnte.
    Ich hatte den ersten Treffer verkraftet, konnte mich in die Höhe stemmen und hob den Kopf.
    Nach vorn schaute ich, und genau in die breitflächige Fratze des lebenden Toten.
    Ja, das war er. Zum erstenmal sah ich eine dieser uralten Leichen. Gräßlich. Ein breites, weißgelbes Gesicht. Eine mondrunde Fratze mit einem gezogenen Mund, aufgerissenen Lippen und blicklosen Augen in den tiefen Höhlen.
    Bewaffnet war dieses Wesen nicht, hatte jedoch den rechten Arm erhoben, um zuschlagen zu können.
    Das tat er auch.
    Ich reagierte blitzartig und brachte meinen Kopf aus der unmittelbaren Gefahrenzone. Um Haaresbreite verfehlte mich die Faust. Sie donnerte auf die Plattform, und der Schall trieb ein Dröhnen in meine Ohren.
    Der Zombie hatte damit gerechnet, mich voll zu treffen. Um so verwunderter war er, als sein Schlag danebenging und ich reagierte.
    An die Beretta kam ich nicht so schnell heran. Dafür rammte ich meine Faust vor.
    Es klatschte, als ich sein feistes Gesicht traf. Im nächsten Augenblick war es vor meinen Augen verschwunden, denn der lebende Tote krachte rücklings auf die Plattform, wo er zunächst wie ein großer Käfer liegenblieb.
    Zum Glück bewegten sich die lebenden Toten nie so schnell wie normale Menschen. Sie glichen Robotern, die erst immer neue Befehle erhalten mußten.
    Diesmal hatte der Zombie Pech.
    Als er sich aufrichtete, stand ich bereits auf den Beinen. Er saß, ich stand und schaute auf ihn hinab.
    Drei Augen glotzten ihn eigentlich an, wobei das dritte die Beretta-Mündung war.
    Ich feuerte.
    Der Schuß löschte das unselige Leben des Zombies endgültig aus. Erledigt blieb das Wesen vor meinen Schuhspitzen liegen.
    Zeit, um mich zu erholen, hatte ich nicht. Wo einer war, da konnten auch noch mehrere Untote lauern.
    Ich sah den zweiten.
    Eine huschende Gestalt im Nebel. Schräg vor mir und wenig höher stehend.
    Sofort schwenkte ich die Beretta, zielte in die Richtung und drückte zweimal ab.
    Es war reine Munitionsverschwendung, denn ich vernahm nur das hohe Singen, als die Silberkugeln gegen das Gestänge hieben und als Querschläger wegsirrten.
    Der Zombie aber verschwand.
    Dafür hörte ich Will Mallmann. Seine Stimme klang in der Nähe auf. Er mußte die Leiter wieder hochgerannt sein.
    Ich holte ein Taschentuch hervor, preßte es unter die Nasenlöcher, und als ich nachschaute, war der Stoff an einigen Stellen rot gefärbt. Neben mir blieb der Kommissar stehen. Er atmete schwer, aus seinem Mund drangen die weißen Wolken.
    »Wo kam er denn hier?« Damit meinte er den Zombie.
    »Kann ich dir nicht sagen. Plötzlich

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