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0295 - Tal der vergessenen Toten

0295 - Tal der vergessenen Toten

Titel: 0295 - Tal der vergessenen Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Maul.
    Ziegler bekam Angst. Der Kerl war nicht normal. Das ist doch ein Irrer, dachte er.
    »Antworten Sie!«
    Das tat der lebende Tote auf seine Weise. Er ließ sich nach vorn fallen und schnappte Zieglers Arm.
    Es war der linke, die Waffe hielt der Leutnant in der rechten Hand.
    Hastig sprang er zurück, aber nicht schnell genug, denn die Klaue verhakte sich noch im Stoff der Uniformjacke, und der lebende Tote wollte Ziegler zu sich heranziehen.
    »Sind Sie verrückt?« zischte der Offizier.
    Der Untote gurgelte nur, hob auch den anderen Arm, und die gespreizten Finger seiner Hand zielten auf das Gesicht des Leutnants, als wollten sie ihm die Augen ausstechen.
    Ziegler sah die langen Nägel, die ihm wie kleine Messer erschienen, und ihm wurde klar, daß er mit Worten nichts erreichen konnte. Er tat das, was er noch nie getan hatte.
    Lothar Ziegler schoß.
    Dabei zielte er nicht auf die Brust des anderen. Er senkte die Mündung, so daß die Kugel in das Bein des Zombies schlug. Für einen Moment sah Ziegler das zuckende Mündungsfeuer und erwartete den Schrei des anderen.
    Der blieb aus.
    Dieser Mann schluckte den Treffer, ohne eine Reaktion zu zeigen. Das verstand Ziegler nicht. Er sah nur, wie der Zombie vor ihm einknickte und in die Knie ging.
    Kein Laut des Schmerzes drang dabei über seine Lippen. Vielleicht hätte er nicht einmal zu fallen brauchen, aber das gehörte zu seinem Plan, denn er streckte den Arm aus, und einen Augenblick später spürte Leutnant Ziegler die kalte Totenklaue an seinem rechten Fußknöchel.
    Der Offizier wußte, was folgen würde. Er wollte sich auch darauf einstellen, nur gelang ihm dies nicht mehr. Mit seiner urwüchsigen Kraft riß ihn der Zombie von den Beinen, und der Mann knallte auf den Rücken. Er sah den anderen dicht vor sich, als er sich über ihn gebeugt hatte, und er sah auch die beiden Hände.
    Jawohl, es waren zwei.
    Nicht nur eine, wie Gerd Wiesner gesagt hatte. Demnach hatte er hier nicht den Doppelmörder vor sich. Das wurde Lothar Ziegler sehr schnell klar, während sich der andere über ihn stürzte, um seinem unheilvollen Trieb zu folgen.
    Der Zombie wollte Ziegler umbringen!
    Noch einmal konnte der Leutnant schießen. Leider pfiff die Kugel dicht am Kopf des untoten Wesens vorbei, dann warf sich die starre Totengestalt auf den rechten Arm des Offiziers und drückte ihn gegen den Boden, so daß der Leutnant keine Gelegenheit mehr erhielt, seine Dienstwaffe anzuheben und zu schießen.
    Er nahm einen scheußlichen Geruch wahr. So stank es auf dem Friedhof!
    War das eine Leiche, die lebte?
    Lothar Ziegler erschrak über seine eigene Schlußfolgerung und spürte plötzlich die fünf Finger einer weichen, zudrückenden und würgenden Hand mitten im Gesicht…
    ***
    Wir hatten es verständlicherweise eilig, dennoch mußten wir achtgeben und konnten auch nicht so schnell laufen, wie wir es gern getan hätten. Der Nebel ließ es einfach nicht zu, außerdem bewegten wir uns in einem unbekanntem Gelände weiter.
    Wir blieben nahe des Förderbands. Dabei hielten wir auch die Blicke zu Boden gesenkt, um Hindernisse so rasch wie möglich erkennen zu können. Manchmal mußten wir über welche hinwegspringen. Es waren meistens Bohlen, Eisenstangen oder Bretter, die uns aber nicht aufhalten konnten.
    Schließlich erreichten wir den unteren Teil des Baggers. Über uns befand sich haushoch ein gewaltiges Gestänge. Große Eisenträger, die den Bagger stützten. Sie waren sehr breit und hielten auch dem größten Druck stand.
    Der Lärm hatte sich gesteigert. Wir vernahmen das hohe Quietschen und Rattern des Schaufelrades.
    Uns tropfte eine Flüssigkeit in den Nacken, von der ich nicht wußte, was es war.
    Und dann vernahmen wir beide den Schuß.
    Er übertönte sogar das Rattern des Baggers, demnach mußte er ziemlich in unserer Nähe abgegeben worden sein.
    Ich blieb nicht stehen, sondern rannte weiter. Ein Zombie hatte sicherlich nicht geschossen, denn diese Wesen besaßen keine Waffen, vielleicht ein Messer, das war auch alles.
    Ein zweiter Schuß klang auf.
    Jetzt rannten wir noch schneller, denn beide wußten wir, daß sich jemand in Not befand.
    Dicht vor mir sah ich schon ein Schaufelrad. Er wühlte keinen Dreck oder Schlamm aus der Erde, fuhr leer hinab und kam auch ohne Ladung wieder hoch.
    Noch befanden wir uns zwischen dem gewaltigen Gestänge. Das aber ließen wir bald hinter uns, und wir wandten uns nach rechts, um aus dem unmittelbaren Bereich des Baggerrades zu

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