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0296 - Manege der Geister

0296 - Manege der Geister

Titel: 0296 - Manege der Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ins Büro zurück. Dann beugte sich Zamorra nach draußen vor.
    Der Sturz hätte den Mann nicht getötet, ihm höchstens Knochenbrüche beschert. Etwa sechs Meter ging es hinab.
    Von Cal Byrkin allerdings war keine Spur mehr zu sehen…
    ***
    Tendyke kannte sich in Miami aus. Er lenkte den Wagen durch Schleichpfade, die außer ihm höchstens noch Taxifahrer benutzten. Nicole schloß mehrmals entsetzt die Augen, wenn Tendyke über Hinterhöfe abkürzte und den Mietwagen haarscharf an Mülltonnen oder Hauserkern vorbeilenkte. Immerhin erreichte er das Police-Headquarter in Rekordzeit.
    »Hast du eine Ahnung?« fragte Nicole doppelsinnig.
    Tendyke schüttelte den Kopf. »Nicht in dem Sinne… Aber was glaubst du wohl, warum mir der Telefonhörer um die Ohren geflogen ist, he? Hoffentlich lebt Zamorra noch!«
    Er stürmte in das Gebäude, fragte nach Perkins’ Büro und hetzte schon die Treppe hinauf. Nicole hatte Mühe, ihm zu folgen.
    Auf dem Korridor wimmelte es wie in einem Ameisenhaufen. Tendyke bahnte sich einen Weg bis zum Büro und drängte sich hinein, ehe die Beamten begriffen, daß er gar nicht dazugehörte.
    »Zamorra!« stieß er hervor.
    »Du hier?« staunte der und griff sich wieder an den schmerzenden Hinterkopf. »Captain Perkins sucht dich wie die Nadel im Heuhaufen…«
    »Was war los?« fragte Tendyke. »Mir ist der Telefonhörer fast querkant durchs Ohr gegangen… Oh!« Er hatte das zerstörte Gerät hier im Büro entdeckt. »Wo ist Perkins?«
    »In den Nebenraum gebracht worden. Der blüht gleich wieder auf«, sagte Zamorra.
    Nicole schob sich heran und umarmte und küßte Zamorra erleichtert, daß es ihm offenbar einigermaßen gutging - den Umständen angepaßt.
    »Wer sind Sie überhaupt? Was suchen Sie hier?«
    Tendyke sah den Beamten an. »Etwas freundlicher im Tonfall bitte, ja? Ich verstehe ja, daß Sie im Streß sind, aber das bin ich auch… Ich muß mit dem Captain sprechen, sobald er wieder fit ist.«
    »Aus welchem Grund?«
    Tendyke grinste. »Ich habe die Patentlösung«, sagte er. »Und jetzt muß ich mit dem Captain zusammen ausprobieren, zu welchem Problem sie paßt.«
    »Reden Sie keinen Unsinn, Mann, und verlassen Sie das Büro…«
    »Nein, er verläßt es nicht«, sagte Perkins in diesem Moment von der Tür her. Er war wieder auf dem Damm und nahm die Zügel des Geschehens wieder in die Hand. »Ich habe mit ihm zu reden. Büro räumen, meine Herren! Monsieur Zamorra und dieser Herr bleiben hier… Wer ist die Frau?« Aber er wartete die Antwort erst gar nicht ab. »Lassen Sie nach Cal Byrkin fahnden. Der Mann ist gemeingefährlich.«
    Wenig später saßen sie sich zu fünft gegenüber - Perkins, Zamorra, Nicole, Tendyke und Leoparden-Jenny.
    »Mister, Sie haben eine Chance, daß ich Sie nicht einsperren lasse wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt«, machte er Tendyke klar. »Und die sieht so aus, daß wir beide den gleichen Hintergedanken zu Ihrer Aktion haben.«
    Tendyke lächelte und erklärte in wenigen Worten. Perkins nickte. »Gut… Vielleicht hatten Sie recht, und vielleicht mußten Sie so handeln, um mich an meinem eigenartigen Verhalten zu hindern… Im Zirkusbereich hätte ich wahrscheinlich nicht auf Sie gehört. Was ist das überhaupt für ein dumpfer Druck aufs Hirn?«
    »Ein Geistwesen«, sagte Zamorra. »Hier hat es sich ja auch schon ausgetobt, nur in anderer Form.«
    »Ein Geist? Sie spinnen ja…«
    »Dann geben Sie uns eine bessere Erklärung! Wir sind dabei, dieses Wesen zu jagen. Bloß, wenn Sie einen nach dem anderen von uns einsperren lassen, kann daraus ja nichts werden.«
    Perkins atmete tief durch. »Es gab da Anfang des Jahres so einen Film«, sagte er. »GHOSTBUSTERS… Da jagen so ein paar verrückte Parapsychologen Gespenster und bringen eine ganze Stadt in Aufruhr. Hätten sie die Finger von der Sache gelassen, wäre nichts passiert, und es hätte keinen Grund gegeben, den Film zu drehen… Wollen Sie die Filmhandlung so’n bißchen nachspielen, ja?«
    Zamorra sah Tendyke an, dann den Captain. »Lieutenant Candal bearbeitete den rätselhaften Mordfall an Tom Belloni«, rekapitulierte er. »Belloni wurde von einem Raubtier zerrissen, das es nicht gab…«
    »Candal auch, verdammt…«, warf Perkins ein.
    »… und hinterließ ein Foto mit einer Zirkusszene. Ihnen dürfte bekannt sein, daß darauf Geister zu sehen sind - aber nicht jeder Mensch kann sie auf dem Foto sehen! Sie zeigen sich nur Menschen mit schwachen Para-Talenten.«
    Perkins

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