Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0296 - Manege der Geister

0296 - Manege der Geister

Titel: 0296 - Manege der Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
nickte widerwillig.
    »Wenn Sie das akzeptieren, können Sie auch alles andere akzeptieren«, schlug Zamorra vor. »Wir sind diesem Geist, der hinter allem steckt, auf der Spur. Vielleicht erwischen wir ihn, bevor er uns erwischt.«
    »Unter Umständen hört er auf den Namen ›Astrano‹«, warf Tendyke ein.
    »Aber warum mordet er? Und was ist mit Williams und Byrkin?«
    »Besessen«, behauptete Zamorra. »Besessen, wie Sie es im Zirkus waren, besessen wie Ihre Beamten, die mich festnahmen…«
    »Dann muß dieser Geist ja schon Wunderdinge vollbringen können! Mal hier, mal da… Geister sind an bestimmte Orte gebunden, habe ich mal gehört.«
    »Oder an bestimmte Personen. Es ist schwer mit wenigen Worten zu erklären, vor allem, wenn es Leute gibt, die das nicht glauben wollen.«
    »Hm.«
    »Geben Sie uns ein wenig freie Hand«, bat Nicole. »Und was Williams und Byrkin angeht - sie waren oder sind nicht Herren ihres Willens. Unser Geist-Gegner kontrolliert sie. Er hat auch den geistigen Druck erzeugt, den Sie erwähnten.«
    Perkins lehnte sich zurück. Irgendwie konnten diese Leute recht haben, überlegte er. Vielleicht war an ihren Behauptungen wirklich etwas dran.
    »Nun gut«, sagte er. »Nehmen wir einmal an, ich würde Ihnen ein Zehntel Ihrer Angaben glauben. Wie stellen Sie sich unser weiteres Vorgehen vor?«
    »Wie Nicole schon erwähnte: Geben Sie uns etwas freie Hand«, sagte Zamorra. »Wenn nicht Ihre Großaktion heute nachmittag gelaufen wäre, hätten wir uns schon im Zirkus selbst um diesen Geist gekümmert. Das möchten wir jetzt nachholen.«
    »Jetzt?« Perkins sah auf die Uhr. »In etwa einer Stunde dürfte die Vorstellung beginnen. Wollen Sie den ganzen Zirkus durcheinanderbringen?«
    »Das muß wahrscheinlich nicht einmal sein.« Zamorra dachte an das Abenteuer in jenem Zirkus in Deutschland, als sie gegen Astrano antraten. Da hatte sich die Auseinandersetzung auch während der Vorstellung abgespielt…
    »Um Himmels willen!« keuchte Leoparden-Jenny auf. »Die Vorstellung… Ich muß doch mit den Tieren auftreten!«
    »Ich bin gar nicht so sicher, ob heute abend überhaupt eine Vorstellung stattfindet«, sagte Tendyke. »Williams verhaftet, dann die Großaktion am Nachmittag… Wenn ich Williams’ Stellvertreter wäre, hätte ich alles abgesagt und würde den Leuten die Eintrittskarten zurückgeben. Anschließend würde ich die Staatsgewalt wegen Schadenersatz verklagen.«
    »Aber wir können nicht einfach absagen«, murmelte Jenny. »Die Schau muß doch weitergehen! Ich muß zurück zum Zirkus…«
    »Okay«, sagte Perkins langsam. »Aber Sie halten sich zu meiner Verfügung. Wenn Sie die Gegend verlassen wollen, haben Sie sich bei mir abzumelden. Andernfalls schreibe ich Sie zur Fahndung aus. Denn ob wirklich ein Geist dahintersteckt, ist für mich noch nicht entschieden, und so lange sind Sie tatverdächtig.«
    Zamorra erhob sich.
    »Gut«, sagte er. »Fahren wir also zum Zirkus.«
    ***
    Der Geist tobte. Nichts hatte so geklappt, wie er es sich vorgestellt hatte! Jeder Versuch, Zamorra zu töten, war vereitelt worden! Und noch dazu mit so einfachen Mitteln! Es hatte ihm nicht einmal etwas genützt, als er von Williams in Byrkin überwechselte! Und jetzt wurde er in Byrkins Körper gejagt!
    Er mußte zum Zirkus zurück. Von dort aus konnte er wieder wie zuvor zuschlagen und seine Real-Phantome einsetzen. Steter Tropfen höhlt den Stein… Vielleicht konnte er Zamorra doch durch Zufall noch erledigen.
    Seine Liste an Gegnern, die beseitigt werden mußten, wuchs ständig. Captain Perkins stand inzwischen auch auf der Liste… Und da war noch der Zirkus, den er insgesamt vernichten wollte.
    Etwas tief in ihm zwang ihn dazu. Ein Fluch… War es vielleicht sein eigener Fluch aus fernen Tagen?
    Doch warum sollte er sich da Gedanken machen? Er mußte handeln. Wenn Zamorra so reagierte, wie der Geist es vermutete, dann kam auch er zum Zirkus. Vielleicht ließen sich dann mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen.
    Er verließ Cal Byrkin, der sich verwirrt irgendwo in Miami wiederfand, und begann, sich möglichst unerkannt in Richtung Zirkus durchzuschlagen.
    Der Geist war schon wieder im Zirkus. Das magische Band hielt ihn hier fest, band ihn an die Ausstrahlung dieser Basis. So lange, bis er sie vernichtet haben würde. Dann war er wieder frei, aber nur, um sich einen weiteren Zirkus irgendwo in der Welt zu suchen, den er in den Untergang treiben konnte.
    Er haßte den Zirkus.
    Denn in einem

Weitere Kostenlose Bücher