Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0296 - Manege der Geister

0296 - Manege der Geister

Titel: 0296 - Manege der Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Die größte zeigte die Kontinente so, wie sie wirklich aussahen. Auf einer anderen waren die versunkenen Kontinente Atlantis, Lemuria und Mu eingezeichnet, wieder andere unterschieden sich in diversen Details vom Original. Nicole legte die Stirn in Falten. Was sollte diese Kartensammlung? Wer hatte sie angefertigt? Was für Welten zeigten sie? Schön, daß es eine ganze Menge verschiedener Welten und Dimensionen neben der Wirklichkeit gab, war klar. Zamorra und Nicole hatten schon etliche von ihnen bereist. Aber deshalb hatten sie noch längst keine Landkarten dieser Welten an der Wand hängen… Das hier mußte also noch eine ganz andere Bedeutung haben. Zwei weitere Karten fielen Nicole auf. Eine zeigte deutlich erkennbar die Straße der Götter, in der Zamorra und sie auch schon eine ganze Menge Abenteuer erlebt hatten. Die andere war noch wirklichkeitsnaher gearbeitet und glich zumindest im nördlichen Teil dem wirklichen Europa, der Süden war dagegen fremd. An den Polen befanden sich zwölfzackige Sternsymbole, und über dem Äquator lag eine breite, diffuse Grauschicht wie ein gigantischer Schattenring um die Welt.
    Nicole erschauerte. Der Schattenring schien zu leben und Tausende von Dämonen zu beherbergen. Ihr graute vor dieser Welt.
    »Interessant, nicht?« fragte Tendyke hinter ihr, der lautlos eingetreten war. »Alle diese Welten soll es wirklich geben, wurde mir gesagt.«
    »Woher hast du diese Karten?«
    »Gesammelt«, sagte er. »Ich komme viel herum in der Welt. Andere Leute sammeln Bierdeckel, Briefmarken, Bücher oder Autos - ich sammle Weltkarten.«
    »Warst du schon einmal dort?« Nicole deutete auf die beiden letzten Karten.
    Tendyke schüttelte den Kopf. »Weder da, noch dort. Ich weiß nicht einmal, ob diese Welten wirklich existieren.«
    »Die Straße der Götter schon…«
    Der Abenteurer hob die Schultern. »Ich rufe mal in Miami an. Mal schauen, ob dieser Raubkatzenkiller schon wieder in seinem Büro sitzt.«
    »Vielleicht hat er schon Feierabend«, vermutete Nicole, als sich niemand meldete. »Immerhin ist es inzwischen Abend. Wie kommst du überhaupt an die direkte Durchwahl zu seinem Büro? Normalerweise laufen die Gespräche doch immer über die Telefonzentrale!«
    »Candal saß im gleichen Türo wie sein Boß. Daher…«
    Immer noch hob niemand ab. Tendyke ließ es geduldig weiterläuten. Da endlich klickte es. »Perkins…«
    »Mein Name ist Robert Tendyke. Sie ließen heute beim Zirkus einen Mann verhaften. Einen Ausländer, Professor Zamorra…«
    Im gleichen Moment zuckte ein Blitz aus dem Hörer. Tendyke schleuderte ihn von sich. Der Blitz verfehlte seinen Kopf nur um Millimeter. Der Abenteurer schrie auf. Der Telefonhörer zerschellte auf der Schreibtischplatte. Aus dem Gerät klang ein schauerliches Heulen. Nicole zuckte zusammen.
    »Verdammt, was soll das?« fauchte Tendyke. »Den Kerl kaufen wir uns! Komm…« Er wirbelte herum, griff nach Nicoles Arm und zog sie mit sich.
    »Wohin?«
    »Wir fahren zum Police Headquarter! Da ist die Hölle los…«
    Minuten später jagte der Buick mit hoher Geschwindigkeit davon. Rob Tendyke fuhr mit dem Teufel um die Wette, allen Geschwindigkeitsbegrenzungen zum Trotz…
    Und trotzdem fürchtete er, zu spät zu kommen…
    ***
    Zum zweiten Mal hatte das Amulett Zamorra das Leben gerettet, ohne aktiv geworden zu sein. Die beiden Kugeln hatten es getroffen und sich daran plattgeschlagen. Nur der Anprall mit dem Kopf gegen die Wand hatte Zamorra die Besinnung geraubt. Als Perkins ihn herumrollte, stellte er fest, daß der Parapsychologe nicht verletzt war. Erleichtert atmete er auf, öffnete ihm das Hemd und sah überrascht die silberne, handtellergroße Scheibe mit den eigentümlichen Zeichen und Symbolen.
    Die Schüsse waren natürlich nicht ungehört verhallt. Binnen weniger Augenblicke wimmelte es von Polizisten, die eingreifen wollten. Perkins sah auf den bewußtlosen Rodney Williams hinab.
    »Mordversuch an diesem Gentleman«, sagte er. »Der Bursche hat’s fertiggebracht, mir die Dienstwaffe abzunehmen. Daß der Gentleman überlebte, ist ein Glücksfall. Legen Sie Williams Handschellen an, und sperren Sie ihn in eine Zelle. Untersuchungshaft.«
    »Aber… Aber das ist unmöglich«, stammelte Jenny O’Tyrell blaß. »Sir… Das paßt gar nicht zu Williams! Er ist kein Gewalttäter, kein Mörder! Ich verstehe nicht, was plötzlich in ihn gefahren ist.«
    Perkins winkte ab. Er hatte Zamorra in die stabile Seitenlage gebracht und ließ ihn

Weitere Kostenlose Bücher