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0296 - Manege der Geister

0296 - Manege der Geister

Titel: 0296 - Manege der Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Raubkatze ihn erledigt.
    Zamorra setzte sich zur Wehr, aber er wußte, daß er im Dunkeln nicht den Hauch einer Chance hatte. Aus der Ferne hörte er Astranos höhnisches Gelächter. Er spürte den heißen, stinkenden Atem des Raubtiers im Nacken. Der Leopard biß zu.
    ***
    Captain Perkins hätte eigentlich längst Feierabend haben müssen. Aber er war eben Kriminalpolizist, und da war es eher die Regel, Überstunden zu machen, als pünktlich daheim vor dem Fernseher zu sitzen und schwachsinnige Action-Filme zu sehen.
    Er hatte das dumpfe Gefühl, daß es heute abend noch Ärger geben würde. Vorsichtshalber ließ er zwei Einsatzfahrzeuge so stationieren, daß sie den Williams-Zirkus innerhalb kürzester Zeit erreichen konnten. Er traute dem Frieden nicht. Er fragte sich, was diese beiden Männer, Zamorra und Tendyke, bewirken wollten. Magie… Sollte an dieser Spinnerei wirklich etwas dran sein?
    So richtig vorstellen konnte er es sich trotz seiner eigenen Erlebnisse nicht. Er war Kriminalist und bewegte sich auf dem Boden der Tatsachen, auf der Logik. Alles mußte eine klar faßbare Erklärung haben. Magie aber… ließ sich nicht erklären.
    Cal Byrkin, nach dem gefahndet wurde, war noch nicht aufgefunden worden. Er schien ein ausgeprägtes Talent zum Untertauchen entwickelt zu haben. Der noch in Schutzhaft befindliche Williams verhielt sich ruhig, aber das besagte für Perkins gar nichts, solange Zamorra und Tendyke nicht den Beweis für ihre Behauptung erbrachten, er sei von einem bösen Geist besessen gewesen und für den Mordversuch nicht verantwortlich zu machen. Der Captain war nach wie vor auf Überraschungen gefaßt.
    Dann lief der Anruf in seinem Büro ein. Die Einsatzzentrale meldete sich. »Normalerweise wären ja wir dafür zuständig, Sir, aber weil Sie doch so besonders mit dem Zirkus befaßt sind… Da ist die Holte los! Einer unserer Streifenführer rief uns an…«
    »Haben Sie nähere Informationen?«
    Damit konnte ihm der andere nicht dienen. »Die Hölle sei los und werde auch noch im Fernsehen live übertragen, mehr hat uns unser Mann nicht gesagt!«
    »Ja, sind die denn wahnsinnig geworden?« keuchte Perkins. »Lassen Sie einen Wagen bereitstellen. Ich fahre sofort hin. Nehmen Sie derweil Kontakt zu den beiden Wagen auf, die ich zum Zirkus beordert habe… Die müssen doch auch etwas davon mitbekommen! Warum, zum Teufel, spielen die Auster und schweigen um die Wette?«
    Er wartete das Zustandekommen der Verbindung erst gar nicht mehr ab, sondern stieg in Schulterholster, Jacke und Hut und hetzte zum Lift. In der Tiefgarage stand der Wagen bereits bereit; ein offizieller Patrol Car. »Mit Christbaum und Posaune«, verlangte der Captain.
    Mit Rotlicht und Sirene fädelte sich der Wagen in den abendlichen Verkehr ein und jagte dem Stadtrand entgegen. Perkins griff zum Funkgerät, schaltete das Mikrofon ein und wollte nach den beiden von ihm postierten Streifenwagen durchrufen.
    Er stutzte.
    Das Funkgerät war tot!
    »Was ist das denn schon wieder für eine Schlamperei?« fauchte er und sah den Fahrer des Streifenwagens wütend an. Im gleichen Moment spürte er den dumpfen Druck wieder, der sich auf seine Gedanken legte und den er doch vom Zirkus her noch in böser Erinnerung hatte.
    Und er erkannte den Fahrer.
    Das war der Mann, der eigentlich gar nicht mehr leben durfte! Der in Perkins’ und seinem gemeinsamen Büro von einem Leoparden zerfetzt worden war, als Perkins gerade im Außendienst unterwegs war!
    Lieutenant Candal grinste Perkins höhnisch an. »Keine Chance mehr, Captain«, sagte er, trat das Gaspedal voll durch und hielt mit dem Wagen frontal auf eine Mauer in einer Seitenstraße zu!
    Captain Perkins bekam nicht einmal mehr Zeit, Angst zu haben.
    ***
    Astrano, der Geist, glitt direkt auf Nicole zu. Sie versuchte, ihm auszuweichen, stieß aber gegen die Lehne einer beginnenden Sitzreihe. Ehe sie sich dahinter in Sicherheit bringen konnte, war Astrano schon da.
    Klar und deutlich sah sie ihn jetzt. Der Hintergrund schimmerte durch seinen weißlichen, nebelhaften Körper, der dem des lebenden Astrano aufs Haar glich. Die Gesichtszüge waren jetzt aus der Nähe unverkennbar.
    Astranos Nebelarme packten zu, erfaßten Nicole! Sie schlug auf ihn ein, aber ihre Hände glitten wirkungslos durch ihn hindurch. Sein Griff war dagegen erstaunlich fest. Der Vorteil aller dämonischen Geister, sich teilweise materialisieren zu können…
    Nicole konnte sich aus seinem Griff nicht befreien. Und

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