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0296 - Manege der Geister

0296 - Manege der Geister

Titel: 0296 - Manege der Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Suche verbunden. Er brauchte Zamorras Hilfe, hatte er anklingen lassen.
    Im Morgengrauen hatte er sie dann gefunden und mit seinem Hubschrauber aus der sumpfumgebenen Lichtung geholt. Jetzt waren sie schon wieder über Florida. Dort, zwischen Miami und den schon etwas unwegsameren Gefilden der Everglade-Sümpfe, besaß er ein Haus, wie er einmal hatte anklingen lassen.
    Zamorra hatte sich nicht vorgestellt, daß sie dieses Haus einmal auf diese Weise kennenlernen würden. Er hatte eher an einen ganz harmlosen Freundschaftsbesuch gedacht.
    Jetzt aber sah es aus, als gerieten sie wieder in ein Abenteuer. Und wenn Tendyke darin verwickelt war, ging es meistens rund. Rob Tendyke war ein Mann, der keine Ruhe genießen konnte. Er brauchte das Abenteuer wie andere Leute Brot und Wein.
    Wovon er lebte, wußte niemand so genau. Er ging anscheinend keiner geregelten Arbeit nach, trieb sich aber ständig irgendwo in der Welt herum. Nun, überlegte Zamorra, ihm selbst ging es ja genauso. Nicole und er waren selten einmal daheim zu finden. Das Geld kam durch die verpachteten Ländereien und die internationalen Veröffentlichungen und Nachdrucke seiner Bücher und Zeitschriftenartikel über parapsychologische und okkulte Erscheinungen ins Haus. Vielleicht erging es Tendyke ähnlich, daß er nicht mit Gewalt für seinen Lebensunterhalt zu sorgen hatte. Wie teuer Weltreisen waren, wußten Zamorra und Nicole aus eigener Erfahrung nur zu gut.
    Der Charter-Jet setzte mit leichtem Ruck auf und rollte aus. Ein Fahrzeug holte die Passagiere ab und brachte sie zur Zollabfertigung. Das ging rasch über die Bühne, weil Tendyke der einzige war, der überhaupt Gepäck bei sich hatte. Bei Zamorra und Nicole war es jeweils eine leichte Reisetasche; die Peters-Zwillinge konnten damit überhaupt nicht dienen. »Für euch brauchen wir dringend neue Sachen«, stellte Nicole fest. »Die Fetzen, die euch noch verblieben sind, reichen gerade bis zur nächsten Waschmaschine und zerlegen sich dann in ihre einzelnen Fasern…«
    Schulterzuckend nickte Zamorra. »Wir sehen uns schon mal nach einem Taxi um, während ihr auf die Schnelle etwas besorgt…«
    »Mitnichten«, erklärte Nicole. »Wir sehen uns in den Läden in der City um.«
    Zamorra seufzte. Tendyke war schon vorangegangen, aber nicht in Richtung Taxistand, sondern zum Autoverleih. Zamorra folgte ihm zögernd.
    Er hörte einen Motor aufbrüllen und sah sich um. Das rettete ihm das Leben. Ein bulliges Checker-Taxi schoß direkt auf ihn zu! Zamorra konnte nicht mehr ausweichen. Ihm blieb nur noch übrig, hochzuspringen und sich auf die Motorhaube des großen Wagens zu katapultieren. Der Aufprall tat mörderisch weh, aber Zamorra klammerte sich eisern fest. Im nächsten Moment stoppte der Wagen abrupt. Ohne das Festhalten wäre er von der Haube auf den Asphaltboden geschleudert worden. So gab es nur einen heftigen Ruck. Sofort fuhr der Wagen wieder an.
    Das war kein zufälliger Unfall mehr - das war ein eiskalter Mordversuch!
    Zamorra hielt sich nur noch mit einer Hand fest, drehte sich auf der Motorhaube des Wagens herum und trat mit dem Fuß die Windschutzscheibe ein. Es klappte beim dritten Versuch. Aber er traf keinen Fahrer unter der getönten und fast undurchsichtigen Scheibe!
    Niemand saß am Lenkrad des Wagens!
    Der stoppte jetzt abermals abrupt. Diesmal wurde Zamorra abgeworfen. Er stürzte seitlich neben das Fahrzeug, rollte sich herum und wollte nach der Fahrertür greifen. Da schoß der Wagen rückwärts, stoppte erneut und drehte leicht bei.
    Ein Schuß krachte. Einer der Reifen sackte durch, verlor abrupt an Luft. Aber der große Wagen rollte auf der Felge weiter direkt auf Zamorra zu. Der Professor schnellte sich zur Seite, aber die Stoßstange erwischte ihn noch am Bein. Er schrie auf und stürzte. Der Wagen zog eine enge Kurve, um ihn mit dem Hinterrad zu erwischen. Zamorra sah den breiten Reifen auf sich zukommen.
    Da krachte und knirschte es, als sich Blech ineinanderschob! Das Taxi kam abrupt zum Stehen. Zamorra kroch zur Seite, stand auf und knickte sofort wieder ein. Sein verletztes Bein wollte nicht so recht mitmachen.
    Aber das mörderische Taxi bewegte sich nicht mehr. Es war von einem anderen Wagen gestoppt worden. Jemand hatte sein Fahrzeug bewußt und mit Schwung vor das Taxi gelenkt, und die beiden Wagen hatten sich untrennbar ineinander verkeilt.
    Rob Tendyke stieg aus und kam zu Zamorra. Vom großen Flachgebäude her kamen die Mädchen herangelaufen. Nicole hielt

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