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0296a - Lösegeld für blonde Locken

0296a - Lösegeld für blonde Locken

Titel: 0296a - Lösegeld für blonde Locken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lösegeld für blonde Locken
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hatte.
    Ich verabschiedete mich und gondelte mit meinem Jaguar nach Manhattan zurück. Auf dem Parkplatz des Mt-Sinal-Hosp’itals stellte ich meinen Wagen ab und trottete zur Fifth Avenue 1183. Ich ging am Haus vorbei, einige Schritte weiter in Richtung Süden. Mrs. Ripson hatte bestimmt während der Zwischenzeit meinen Freund Phil verrückt gemacht. Also ging ich auf einen Sprung zu Mrs. Ripson hinauf. An der Wohnungstür öffnete mir ein Girl, das direkt aus Hawaii importiert war. Sie hatte Glutaugen, pechschwarze Haare und einen üppigen Mund. Sie trug ein himmelblaues Kleid, das sehr eng war. Ich staunte, wie sich das Girl überhaupt noch bewegen konnte. Sofort erschien auch Mrs. Ripson. »Dies ist Susi«, erläuterte sie und warf mir einen strafenden Blick zu.
    »Und das ist der G-man, von dem ich dir vorgeschwärmt habe«, sagte sie zu Susi gewandt.
    »Danke, aber ich habe Ihretwegen heute nacht beinahe nicht geschlafen. Aber wie ich sehe, haben es die Erpresser nicht so eilig gehabt. Oder hat sich inzwischen wieder jemand gemeldet?«
    »Nein, Mr. Cotton. Kommen Sie herein. Wir trinken gerade Tee und tauschen Jugenderinnerungen aus«, flötete Mrs. Ripson.
    »Sie sprechen also beide von der Gegenwart?« erwiderte ich.
    »Danke, wie aufmerksam«, zwitscherte Susi.
    Als ich die beiden jungen Ladys betrachtete, kam mir ein fürchterlicher Verdacht, Sie waren puppenlustig und sahen nicht danach aus, als wenn sie jeden Augenblick den Anruf eines Erpressers fürchteten. Sollte Mrs. Ripson sich das Ganze ausgedacht haben, um mich als Zeitvertreib zu benutzen?
    Ich beschloß, ihr auf den Zahn zu fühlen. Schließlich mußten wir wissen, ob die Erpresser schon aktiv geworden waren. Sie würden selbstverständlich bei einigen Adoptiveltern aus dem reichen Viertel zuerst ihr Glück versuchen.
    »Mrs. Ripson, können Sie mir bitte den genauen Inhalt des Telefongesprächs wiedergeben?« begann ich, als Susi mir Tee eingoß.
    »Sprechen Sie schon wieder von diesen unangenehmen Dingen?« fragte Mrs. Ripson und zog die Augenbrauen hoch.
    »Leider, das ist meine Aufgabe. Also, wie lautete der Anruf, den Sie selbstverständlich wieder nicht auf Band genommen haben?«
    »Woher wissen Sie denn, daß ich den Anruf nicht aufnahm?«
    »Weil Sie mir das Band sonst längst vorgespielt hätten.«
    »Sie haben recht.«
    »Ich habe einen fürchterlichen Verdacht, Mrs. Ripson. Sie haben weder gestern noch heute einen Anruf erhalten, sondern sich nur eine reizende Geschichte ausgedacht, um Gesellschaft zu haben. Genausogut hätten Sie sich beispielsweise einen Versicherungsvertreter bestellen können.«
    Mrs. Ripson verfärbte sich. War ich über das Ziel hinausgeschossen, hatte ich sie beleidigt?
    »Mr. Cotton«, brauste sie auf. »Ich…«
    »Also — ich habe recht?« schnitt ich barsch jede große Pose ab.
    Mrs. Ripson sah mich traurig aus ihren großen Augen an.
    »Wären Sie denn sonst auch nur ein einziges Mal wiedergekommen?« fragte sie leise.
    Ich sprang auf. Mir war nicht nach einem Flirt zumute.
    »Also beide Anrufe, von denen Sie erzählten, haben gar nicht stattgefunden?« fragte ich mit schneidender Stimme.
    »Nein, keiner von beiden. Aber können Sie mir verzeihen, Mr. Cotton? Ich fühle mich so allein.«
    »Okay, Mrs. Ripson. Ich schlage Ihnen vor, sich eine Gesellschafterin zu besorgen, die Ihnen Märchen oder Gruselgeschichten vorliest. Auf Wiedersehen.« Diesmal verließ ich den Salon noch schneller.
    Aber Mrs. Ripson sollte noch Gelegenheit haben, die Stimme des Erpressers zu hören.
    ***
    Als ich den Salon betrat, sprang Jorgen auf. Mit zitternden Knien wankte er auf mich zu.
    »Wo bleiben Sie, Mr. Cotton. Die Gangster haben angerufen. Heute Abend halb zehn — sie wollen die zweihunderttausend. Diesmal soll die Tasche in ein Boot gelegt werden.«
    Jorgen keuchte wie nach einem Wettlauf über zweihundert Treppenstufen.
    »Okay, ich höre mir den Anruf selbst an«, sagte ich, ging zum Tonbandgerät, spulte zurück und hörte es ab. Die gleiche Stimme wie gestern. Also kam Borigin nicht in Frage.
    Der Anrufer konnte natürlich Borigins Komplice sein. Aber warum hatte er gestern nicht das Geld abgeholt? Wollte er nur sehen, ob Jorgen Wort hielt?
    Jorgen und ich gingen in den Salon.
    »Sie wollen ihm also die gesamte Summe geben?« fragte ich.
    »Ja.«
    »Meinen Sie nicht, daß der Bursche sich mit der Hälfte zufriedengibt?«
    »Ich möchte kein Risiko eingehen. Ich habe mir das Geld besorgt. Es liegt im Tresor.«
    Mr.

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