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0296a - Lösegeld für blonde Locken

0296a - Lösegeld für blonde Locken

Titel: 0296a - Lösegeld für blonde Locken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lösegeld für blonde Locken
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kümmern können. Miß Bee gibt sich alle Mühe. Du hast es selbst gesehen«, sagte Mr. Jorgen hastig. Aber seine Stimme klang ängstlich. Sie verriet, daß er etwas zu verbergen hatte.
    Aber Mrs. Jorgen war zu müde, das zu entdecken.
    Nach einer Viertelstunde verabschiedete ich mich.
    »Aber Sie kommen doch sicherlich zum Essen«, sagte Mrs. Jorgen. Ihre Augen leuchteten auf, »denn die Besprechungen mit meinem Mann waren noch nicht beendet. Ich habe gestört. Ich weiß es. Aber gegen zwei muß ich wieder in der Klinik sein, wenn der Professor Visite macht.«
    »Natürlich kann ich eine solche Einladung nicht ausschlagen, Mrs. Jorgen. Ich werde mich pünktlich bei Ihnen einfinden.«
    Mit einem Kopfnicken verabschiedete ich mich. Mr. Jorgen brachte mich zur Tür.
    »Ich danke Ihnen, Mr. Cotton, für Ihre Hilfe«, flüsterte er.
    »Macht nichts.«
    Als ich mit dem Lift nach unten fuhr, dachte ich über den Fall nach.
    Als ich vor der luxuriösen Wohnungstür von Mrs. Ripson stand, schellte ich stürmisch.
    Auf mein Schellen öffnete mir Miß Marga. Sie lächelte wie im Film und führte mich in den grünen Salon.
    Heute trug Mrs. Ripson einen Hausanzug aus hellbraunem Cord. Ihre zierlichen Füße steckten in Goldsandaletten. Sie sprang auf und stürzte mir entgegen.
    »Ich bin ja so verzweifelt, Mr. Cotton. Ich habe Ihre Dienststelle mindestens zwanzigmal angerufen in der letzten Stunde. Die Geduld Ihrer Telefonistin ist bewundernswert.«
    Sie ergriff meinen Arm und führte mich zur Couch.
    »Haben sich die Erpresser wieder gemeldet?« fragte ich.
    »Nein, ich wäre auch vor Angst zersprungen, Mr. Cotton.«
    »Können Sie sich auf den Inhalt des gestrigen Gespräches entsinnen, Mrs. Ripson?«
    »Ich weiß nichts mehr. Ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen. Ich bin eine arme Frau«, schluchzte sie.
    Offenbar spekulierte sie auf mein Mitgefühl und erwartete meinen Trost.
    Neues konnte mir die Lady nicht berichten. Es war so, wie wir vermutet hatten. Die Mörder hatten Dr. Moore die Liste mit den Adressen abgejagt und versuchten nun eine Erpressung im großen Stil.
    Ich war überzeugt, daß sie auf diese Weise eine neue Art von Racket aufziehen und jeden Monat von den Eltern eine Schutzgebühr verlangen würden.
    Nach einer Viertelstunde erhob ich mich. Mrs. Ripson machte ein enttäuschtes Gesicht.
    »Sie benachrichtigen mich, sobald die Gangster wieder anrufen«, sagte ich.
    »Aber selbstverständlich. Darf ich dann wieder auf Ihren Besuch hoffen?« Sie riß die Augen weit auf und blickte mich träumerisch an.
    »Wenn ich gerade keine Zeit haben sollte, kommt mein Kollege. Aber Sie können beruhigt sein. Wir bemühen uns, alle gleichmäßig, gewissenhaft zu arbeiten.«
    Das Essen bei Jorgen wurde eine qualvolle Angelegenheit. Mr. Jorgen hatte in einem erstklassigen Hotel das Menü bestellt und in seine Wohnung bringen lassen. Mrs. Jorgen nippte nur. Sie war nicht in der Lage zu essen. Auch Fred Jorgen schien jeder Bissen im Halse steckenzubleiben. So war ich trotz meines Hungers gezwungen, nach wenigen Minuten ebenfalls das Besteck aus der Hand zu legen. Nicht nur Mr. Jorgen, sondern auch ich atmete auf, als Mrs. Jorgen gegen zwei Uhr nachmittags von einer Schwester des Hospitals abgeholt wurde.
    Kurz darauf verabschiedete ich mich auch und fuhr zu unserem Distriktgebäude in der 69. Straße Ost hinüber.
    »Mr. Fred Jorgen steht finanziell vor dem Ruin, mein guter Jerry«, empfing mich Phil. »Aber seine Frau und das Baby sind mit je 500 000 Dollar lebensversichert.«
    Ich stieß einen Pfiff aus.
    ***
    Ich stiefelte in den Keller hinunter, um Borigin einen Besuch abzustatten. Der Bursche empfing mich mit wenig salonfähigen Ausdrücken. Ich überhörte sie und setzte mich auf einen Schemel.
    »Wie heißt dein Komplize, der das Baby geraubt hat und bei Mr. Jorgen auf getaucht ist, um ihn zu erpressen?« fragte ich scharf.
    »Ich verweigere jede weitere Aussage. Was Sie mit mir machen, ist Freiheitsberaubung. Ich werde mich als ein freier Bürger von Amerika beschweren.«
    »Dazu wirst du in wenigen Stunden Gelegenheit haben — vor dem Haftrichter. Er hat deinen Bericht bereits vorliegen. Ich glaube nicht, daß deine Chancen groß sind, das Gebäude heute noch zu verlassen. Denn bei solchen Betrugsfällen, wo ein Menschenleben auf dem Spiel steht, wird hart durchgegriffen. Selbstverständlich brauchst du nicht auszusagen. Niemand kann dich dazu zwingen. Dann will ich meine Zeit nicht vergeuden.«
    Ich verließe die

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