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0296a - Lösegeld für blonde Locken

0296a - Lösegeld für blonde Locken

Titel: 0296a - Lösegeld für blonde Locken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lösegeld für blonde Locken
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Zelle. Der Bursche sah mir rhit wütendem Gesicht nach. Die Tür fiel ins Schloß. Ein Wächter drehte den Schlüssel um.
    Mit langsamen Schritten stieg ich wieder zu unserem Office hinauf.
    »Nun, hat Borigin ausgepackt?« fragte Phil.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Außerdem bin ich fast der Meinung, daß er auch gar nicht weiß, was er gestehen soll. Bis auf den Babyschwarzhandel natürlich. Aber auch der hat sein Gutes gehabt, Denke dir nur, die Lady hätte ein leeres Kinderbett vorgefunden…«
    »Und was hältst du von Jorgen?«
    »Über seine wirtschaftliche Lage bist du besser informiert als ich.«
    »Allerdings. Er ist pleite. Wäre das kein Motiv?«
    »Hör auf, Phil, du weißt, das wir mit Vermutungen nicht weiterkommen. Mögen sie auch noch so einleuchtend sein«, erwiderte ich.
    Dabei hatte ich Mr. Jorgen längst in den Kreis der Verdächtigen einbezogen. Der wirtschaftliche Ruin und die hohen Versicherungen verstärkten meinen Verdacht. Aber mein Verdacht reichte nicht aus, jemanden zum Mörder zu stempeln. Nicht einmal ein Motiv dürfte dazu verleiten. Deshalb wehrte ich mich gegen den Gedanken.
    »Du hast recht, Jerry. Also, laß uns Beweise sammeln. Ich müßte beispielsweise diesen verschrobenen Babyvermittler aushorchen, ob ihm das Baby, das er an Borigin vermittelt hat, nicht auf irgendeine Weise zugespielt worden ist.«
    »Du meinst, daß die Kidnapper das Baby an den Anwalt verkauft haben und der Anwalt das gleiche Baby an Borigin aushändigte, der es durch Miß Linda Bee wieder in das richtige Bett legte?«
    »Ja, so könnte es gewesen sein.«
    »Aber die Nurse behauptet, daß es ein anderes Baby ist.«
    »Es ist einfach, ein solches Girl mit Geld zum Schweigen zu bringen«, fügte Phil hinzu.
    »Natürlich. Aber du vergißt eins dabei. Eine Versicherung zahlt nicht eher, bis der Totenschein ausgefüllt ist. Also würde dieser kombinierte Kreislauf nicht das geringste nützen. Es könnte natürlich anders sein, daß…«
    Ich wurde durch das Schrillen des Telefons unterbrochen und nahm den Hörer ab.
    »Hallo, Mr. Cotton, ich weiß nicht, was ich tun soll. Die Erpresser…« keuchte Mrs. Ripson in mein Ohr.
    »Ruhig Blut. Wann hat der Erpresser das Geld verlangt?«
    »Es war eine Frau, die anrief. Morgen früh zwischen zehn und elf würde das Geld abgeholt. Wenn ich die Polizei alarmierte, würde das Baby geraubt. Ist das nicht fürchterlich?«
    »Beruhigen Sie sich, Mrs. Ripson«, redete ich beruhigend auf sie ein. »Heute abend kommt ein junger Kollege, der in Ihrer Wohnung Posten bezieht. Morgen früh werde ich zur angegebenen Zeit selbst herüberkommen. Genügt Ihnen das?«
    »Ich fühle mich schrecklich einsam.«
    »Rufen Sie Susi an. Sie soll Ihnen bis heute abend Gesellschaft leisten. Auf Wiederhören, Mrs. Ripson.«
    »Willst du heute abend den Posten beziehen?« fragte Phil ironisch.
    »Ich denke, daß ich diese Nacht was anderes zu tun habe. Die Erpresser werden an ihre Bucks kommen wollen, vermute ich. Übrigens, bei diesem Mord an Dr. Moore scheint irgendein Girl im Spiel zu sein, denn der Anruf wurde eben von einer Frau ausgeführt.«
    »Schon möglich. Vielleicht auch ein Girl, daß dafür bezahlt wird. Hat Mrs. Ripson kein Tonband laufen lassen?«
    Ich hatte vergessen, danach zu fragen. Aber was nützte es uns, eine Stimme von irgendeinem Girl zu haben, das für ein paar Bucks einen vorgeschriebenen Text für Gangster durchs Telefon hustete.
    »Vielleicht ist es ratsam, wenn du dich nachher noch einmal um Borigin kümmerst, ehe er dem Haftrichter vorgeführt wird. Es könnte auch nicht gerade schaden, wenn du bei der richterlichen Vernehmung dabei bist. Vielleicht fällt Borigin um und packt aus.«
    »Okay — und was hast du dir für einen Posten in der Zwischenzeit ausgesucht?«
    »Ich werde mich bei Jorgen in den Sessel flegeln und auf den Anruf der Kidnapper warten.«
    »Viel Vergnügen.«
    »Ich fürchte, das wird etwas später am Abend erfolgen, wenn du dabei bist, mein Guter.«
    »Komme nicht auf die Idee, irgend etwas heute abend zu unternehmen. Ich stolpere vor Müdigkeit über meine eigenen Knochen«, brummte Phil.
    »Wir machen einen Fehler, Phil, wir sollten unsere Dienstzeit nach den Gangstern richten, die vorwiegend in der Nacht arbeiten und tagsüber schlafen.«
    »Bei meiner nächsten Konferenz mit Mr. Hoover will ich den Vorschlag gebührend vor tragen.«
    Ich ließ mich von einem Kollegen der Fahrbereitschaft zur Fifth Avenue fahren. Es war nachmittags vier Uhr.

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