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0297 - Superfestung Tamanium

Titel: 0297 - Superfestung Tamanium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Liftschacht. Er wandte sich nach rechts und erreichte nach einem Fußmarsch von zehn Minuten die Sichthalle.
    Durch eine Lärmschleuse betrat er den saalartigen Raum, in dem ein eigenartig farbiges Zwielicht herrschte.
    Hawk erkannte die dunkelrot glühenden Platten der Minimalbeleuchtung. Er schritt zwischen den Sesselgruppen hindurch und suchte sich einen Platz in der Mitte der Halle.
    Der Anblick der gewölbten Wandung vermittelte die Illusion, in einer transparenten Kuppel auf dem oberen Pol der CREST III zu sitzen. In Wirklichkeit holten weit entfernte Aufnahmegeräte das Abbild der Umgebung herein und projizierten es von hinten auf den Bildschirm, der die Wandung lückenlos ausfüllte.
    Omar Hawk ließ das Bild auf sich einwirken.
    Kein menschliches Auge hatte jemals eine sinnvolle Ordnung in dem Zwischenkontinuum des Linearraums erkennen können.
    Dieses Medium, das nur mathematisch definiert werden konnte, schien nur aus bunten Lichtflecken, verwaschenen, schnell vorüberhuschenden Farbstreifen und eigentümlich wesenlosem Grau zu bestehen.
    Der Oxtorner war sich allerdings klar darüber, daß menschliche Sinne die Umwelt ohnehin nur zweckbedingt erfaßten. Eine fremdartige Umwelt, nicht für menschliche Wesen geschaffen, mußte auch menschlichen Sinnen unbegreiflich erscheinen.
    Dennoch benutzte der Mensch diesen Raum zwischen den Dimensionen als Transportmedium für seine Raumschiffe; er scherte sich den Teufel darum, was der Linearraum eigentlich darstellte. Eines Tages wurde er es erfahren. Schließlich hatten seine frühen Vorfahren über Jahrzehntausende lang das Feuer benutzt, ohne hinter der Erscheinung und Wirkung das Wesen zu sehen.
    Omars dünne Lippen verzogen sich zu einem Lächeln.
    Wahrscheinlich war es das, was die Menschheit den anderen intelligenten Rassen überlegen machte: Sie nahm sich stets, was sie brauchte, ohne lange zu fragen. Sie hatte die galaktische Expansion eingeleitet, ohne daß mehr als einige tausend Männer und Frauen überhaupt wußten, was ein Impulstriebwerk war, wie es funktionierte und wie es bedient werden mußte. Schließlich war die Menschheit völlig unvorbereitet auf die unbekannte Straße gestolpert, die ihre eigene Galaxis und den Andromedanebel miteinander verband, sie hatte nicht gewußt, wohin dieser Weg führen würde - aber er war vorhanden gewesen, also benutzte sie ihn.
    Und nun befanden sie sich im Anflug auf das Zentrum einer Macht, die an technischen Errungenschaften, Erfahrungen und geistiger Entwicklung den Terranern etwa so weit voraus war wie der Ritter des Mittelalters dem Neandertaler.
    Mit einem Unterschied: Der terranische „Neandertaler" würde nicht sinnlos zerstören. Er würde lediglich eine Bedrohung beseitigen und sich danach an die schwere Aufgabe machen, den gleichen Stand zu erreichen wie die MdI, ohne in die gleiche Überheblichkeit zu verfallen.
    Der Oxtorner reckte sich. Er freute sich darauf, endlich wieder nach Hause zurückkehren zu dürfen, seine Frau wiederzusehen und seine Kinder und seine Heimat.
    Bald - bald würde es soweit sein!
    Ein lautes Schrillen zerstörte Omars Träume, ließ sie zu einem wesenlosen Nichts zerflattern. Aus den Lautsprechern der Rundrufanlage dröhnte die überlaute Stimme des epsalischen Schiffskommandanten.
    „Achtung! Achtung! Kommandant an Besatzung! Das Schiff verläßt den Linearraum in vierzig Minuten. Wir werden in unmittelbarer Nähe des Zielgebietes herauskommen. Mit sofortiger Feindberührung muß daher gerechnet werden. Alle Besatzungsmitglieder, auch die der Freiwache, begeben sich auf ihre Gefechtsstationen. Das Landekommando hält sich in den Bereitschaftsräumen zur Verfügung. Vollzugsmeldungen haben bis in dreißig Minuten zu erfolgen. Ende! Ich wiederhole ..."
    Omar Hawk hörte nicht mehr hin.
    Ein Gefühl der Beklemmung bannte ihn einige Herzschläge lang auf seinen Sessel. Dann hatte er die Angst überwunden, die Angst, die jeden psychisch normalen Menschen vor dem Kampf befällt Er stand auf und verließ die Sichthalle mit ruhigen Schritten.
     
    *
     
    „Gleich ist es soweit!" flüsterte Lordadmiral Atlan.
    Der Arkonide saß, vorschriftsmäßig angeschnallt und mit seinem Raumanzug bekleidet, in einem Kontursessel vor dem Kartentisch der Kommandozentrale. Der Druckhelm war noch geöffnet, konnte allerdings im Bruchteil einer Sekunde hermetisch verschlossen werden.
    Perry Rhodan saß neben dem Freund. Das Gesicht des Großadmirals wirkte angespannt. Die eisgrauen Augen

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