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0297 - Superfestung Tamanium

Titel: 0297 - Superfestung Tamanium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erhob.
    Die kugelförmigen Augen des Okrill verstrahlten ein gelbliches Leuchten.
    „Sei still, Sherlock!" knurrte Omar Hawk. Er wandte sich wieder dem kleinen Tier zu. „Wiederhole noch einmal, was du gesagt hast, Cicero!"
    Ein Zittern lief über das Nackenfell Ciceros.
    „Cicero Angst", drang es aus der winzigen Kehle. „Omar nicht weitergehen. Omar zurück. Gefahr!"
    Oberleutnant Hawk schaltete das Licht an. Plötzlich lag sein Schlafraum in rötlichem Leuchten.
    Der Tierpsychologe und Spezialagent der Galaktischen Abwehr blickte aus zusammengekniffenen Augen auf das kleine Tier aus dem Sumpfdschungel von Pigell. Er wußte mittlerweile, daß Cicero die menschliche Sprache nicht nur imitierte, sondern daß er sinnvolle Sätze von sich zu geben vermochte. Das Flatteräffchen verfügte zweifellos über ein gewisses Maß an Intelligenz, besonders aber über eine phänomenale Sprachbegabung, die sich nicht allein durch das Vorhandensein von Intelligenz erklären ließ.
    Instinkte mußten dabei eine Rolle spielen, vielleicht besaß Cicero auch ein mutiertes Gehirn, denn bei den anderen Vertretern seiner Art hatte sich nichts Vergleichbares gezeigt.
    Omar Hawk war weit davon entfernt, die Warnung seines „Freundes" in den Wind zu schlagen.
    Andererseits überschätzte er sie auch nicht.
    Woher sollte Cicero wissen oder ahnen, was sie am Ziel ihrer langen Reise erwartete: im Luum-System, dem Zentralsystem der Meister der Insel!
    „Was redest du da?" fragte er mißmutig. „Drücke dich gefälligst ein wenig präziser aus!"
    Cicero legte die gespreizten Finger seiner Greifhände zusammen und blickte dem Umweltangepaßten in die Augen.
    „Cicero sagen, Gefahr. Große Gefahr für Omar, für Sherlock, für Cicero. Nicht hingehen!"
    Hawk seufzte.
    „Wenn du mir nicht mehr zu sagen hast, hättest du mich nicht zu wecken brauchen, Kleiner. Und nun laß mich weiterschlafen.
    Morgen steht mir ein anstrengender Tag bevor!"
    Er schaltete die Beleuchtung aus und schloß demonstrativ die Augen. Der Flatteraffe blieb noch einige Sekunden lang unbeweglich auf der Brust seines Herrn sitzen, dann flog er zu seinem selbstgewählten Schlafplatz zurück. Kurz darauf ließ sich auch der Okrill wieder auf den Boden fallen. Es dröhnte dumpf, als der schwere Körper aufschlug. Sherlock nieste behaglich und legte den Kopf auf die mächtigen Tatzen des ersten Vorderbeinpaares.
    Aber obwohl sich Omar Hawk alle Mühe gab, vermochte er keinen Schlaf mehr zu finden. Deshalb erhob er sich nach etwa einer Stunde leise, schlüpfte in seine schwarze Bordkombination, zog die Plastikstiefel an und schlich ins Wohnzimmer seines Spezialappartements. Die Tür zum Schlafraum sicherte er durch einen MV-Generator, der dem Plastikmetall eine molekularverdichtete Struktur verlieh und sie dadurch selbst für Sherlocks gewaltige Kräfte unzerstörbar machte.
    Diese Sicherheitsmaßnahme hatte der Kommandant der CREST III, Oberst Cart Rudo, vorgeschrieben, da der Okrill einmal auf der Suche nach seinem Herrn ausgebrochen war und eine Einsatzübung durcheinander gebracht hatte, bei der die Besatzung einen ins Schiff eingedrungenen hypothetischen Gegner bekämpfen sollte.
    Pfeifend schnallte der Oxtorner seinen Waffengürtel um, setzte die schwarze Baskenmütze mit dem Emblem seiner Spezialeinheit auf und verließ sein Appartement durch das Panzerschott der Außentür.
    Der Flur lag in hellem, weißgelbem Licht. Aber er war leer. Nur das Flüstern und Raunen der gegenläufigen Transportbänder hallte durch den Gang, der scheinbar bis in die Unendlichkeit führte.
    Omar Hawk verzichtete darauf, ein Gleitband zu benutzen. Er schlenderte langsam auf dem inneren der beiden Seitenstreifen entlang. Vor dem nächsten Lifteinstieg zögerte er eine Sekunde lang, dann zog er sich am Haltegriff in den Schacht für aufwärts gepolte Schwerefelder. Er lächelte ironisch, als das Summen der Wandlungsfelder sich verstärkte; die Automatik hatte erst auf das hohe Gewicht eines Umweltangepaßten der 4,8-Gravo-Welt Oxtorne umschalten müssen.
    Dieses schwache Summen war nicht das einzige Geräusch. Die starken Kalup-Konverter des Linearantriebes lagen in unmittelbarer Nachbarschaft des Achslifts, und das Ultraschlachtschiff befand sich zur Zeit im Flug durch den Linearraum. Ein beständiges, konstantes Dröhnen und Beben erfüllte den axialen Schacht. Im Schein der indirekten Beleuchtung bemerkte Omar daß die Wandungen vibrierten.
    Im S-Deck verließ der Oberleutnant den

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