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0298 - Der Dämonenpakt

0298 - Der Dämonenpakt

Titel: 0298 - Der Dämonenpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zeigte ihn ihr. Es war eine kleine Glasflasche, in der das Erbe des Vaters aufbewahrt wurde.
    Die Schöne aus dem Totenreich wagte nicht mehr, sich zu rühren. Kara starrte auf die Flasche, ihr Herz hämmerte, Schwindel wollte sie überkommen, und sie dachte daran, daß sich genau das dicht vor ihr befand, nach dem sie so lange gesucht und geforscht hatte.
    Da war der Trank!
    »Siehst du ihn?« fragte der Spuk.
    »Ja…«
    »Du möchtest ihn haben, nicht wahr?«
    Kara gab diesmal keine Antwort. Sie war der Meinung, sich schon genügend Blöße gegeben zu haben und wollte ihre Gefühle nicht noch stärker vor dem Spuk ausbreiten.
    »Du sagst nichts!« wunderte sich der Dämon.
    »Weshalb sollte ich?«
    »Willst du den Trank nicht?«
    »Das weißt du genau!« zischte Kara, und ihre Augen leuchteten sekundenlang auf. »Ich weiß allerdings auch, daß du ihn mir nie geben wirst. Freiwillig rückst du den Trank des Vergessens nicht heraus, Spuk. Da kannst du mir nichts erzählen.«
    »An deiner Stelle wäre ich da nicht so sicher.«
    »Was soll das heißen?«
    Jetzt lachte der Spuk leise. »Ungewöhnliche Vorgänge ziehen ungewöhnliche Maßnahmen hinter sich her. Das weißt du doch selbst. Vorausgesetzt, ich hätte einen Schatten. Weshalb sollte ich nicht über ihn hinwegspringen?«
    »Das ist doch Unsinn!«
    »Dann willst du den Trank nicht?« lockte der Spuk.
    »Hör auf! Du weißt sehr gut, daß ich an nichts anderes denken kann. Ich brauche ihn, ich will ihn…«
    »Du sollst ihn bekommen!« Kara hörte die Worte. Sie schüttelte zunächst den Kopf und dachte über die letzte Antwort noch einmal nach.
    Der Spuk wollte ihr den Trank freiwillig geben! Das konnte nicht sein.
    Wie lange hatte sie versucht, den Trank zu bekommen. Sie dachte an die Kämpfe, an die Schwierigkeiten, die hinter ihr lagen. Es war grauenhaft. Um diesen Trank hatte sich vieles gedreht, und zum Schluß war der Spuk der lachende Sieger gewesen. Fast hätte sie sogar ihre Freunde deswegen verraten, so wie es jetzt Myxin ergangen war. Und nun wollte ihr der Spuk den Trank freiwillig überlassen?
    Das war ein Trick!
    Sie bewegte den Kopf von einer Seite zur anderen. »Ich glaube dir nicht«, erwiderte sie. »Du hast mich hier auf den Arm genommen. Ich bekomme den Trank nicht von dir. Du willst mich einfach nur reinlegen. Spuk. Das kannst auch du dir nicht leisten, so einen großen Trumpf aus der Hand zu geben.«
    »Vielleicht doch.«
    »Ist dir Myxin denn so viel wert?« erkundigte sich Kara.
    »Er nicht.«
    »Mandraka?«
    »Ja, ich habe dir schon einmal gesagt, daß ich keinerlei Veränderungen innerhalb der Dämonenreiche haben möchte. Alles soll so bleiben, wie es ist, und Mandraka…«
    »Er wird dir zu mächtig, wie?«
    »Mir kann keiner zu mächtig werden. Du solltest wissen, daß ich vor niemandem Angst habe. Auch nicht vor Asmodis. Hätte mir sonst Solo Morasso den Kopf seiner Tochter Asmodina auf einem Tablett serviert?«
    »Nein, das nicht…«
    »Da siehst du es. Ich lege dir meine Gründe klar. Ich will nicht noch mehr Unruhe. Es reicht, daß alte Kräfte darangingen, aus der Vergangenheit zurückzukehren. Mir reichen die Großen Alten völlig. Wenn sie und die Hölle sich bekämpfen, spielt das keine große Rolle, aber ich will nicht noch einen dritten Joker haben, der sich gegen die Schwarzblütler stellt und ihnen das Blut aussaugt.«
    »Ich glaube, ich träume!« flüsterte Kara.
    So leise sie die Worte gesprochen hatte, sie waren dennoch vom Spuk gehört worden. »Natürlich träumst du, Kara. Das alles, was du hier erlebst, ist ein Traum. Ein wunderbarer Traum für dich…« Er lachte wieder und veränderte seine Gestalt. Sie platzte wie eine Rußbombe auseinander, nahm gewaltige Ausmaße an, und im nächsten Augenblick glaubte Kara, ersticken zu müssen.
    Urplötzlich jagte die gewaltige Wolke auf sie zu. Sie sah innerhalb des schwarzen Nebels noch die Fratzen der echsenköpfigen Ungeheuer, dann kam die Wolke über sie wie ein gewaltiger Wasserfall.
    Er verschluckte die Schöne aus dem Totenreich.
    Kara merkte den Ansturm.
    Es war unheimlich. Der Boden wurde unter ihren Füßen weggerissen, und sie dachte daran, daß ihr der Spuk erklärt hatte, daß alles nur ein Alptraum gewesen wäre.
    Nur ein Traum…
    Ein Traum?
    Sie fiel.
    Es war schrecklich. Irgendwo im Hintergrund hörte sie ein häßliches Lachen, dann riß die mörderische Tiefe sie an sich.
    Kara konnte nichts dagegen tun. Sie stemmte sich an, schlug um sich, ihre

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