0298 - Der Dämonenpakt
euch?«
»Nein«, sagte Shao.
»Dann habe ich nicht gelogen!« behauptete Kara, lief auf den Tisch zu, nahm die Flasche in die Hand und hielt sie hoch. »Da seht, es war kein Traum.« Sie hatte sich zu Suko und Shao umgedreht. Ihre Augen blitzten, auf den Wangen tanzten Flecken. »Wißt ihr überhaupt, was sich in dieser kleinen Flasche befindet?«
Suko ahnte etwas, schüttelte dennoch, wie auch seine Partnerin Shao, den Kopf.
Die Schöne aus dem Totenreich gab die Antwort. »In dieser Flasche befindet sich der Trank des Vergessens…«
***
Asmodis hockte in seinem Reich. Er saß auf einem Thron. Flammen umwaberten ihn. Kaltes Höllenfeuer, das er als so angenehm empfand, doch ihm war nicht sehr wohl zumute. Er hatte eine Niederlage erlitten.
Sein Plan war nicht aufgegangen. Selbst der Joker John Sinclair hatte nicht gestochen, und ihm war es auch nicht gelungen, Suko zu töten. So war quasi alles beim alten geblieben - bis auf eine Kleinigkeit.
Mandraka lebte noch.
Das wurmte den Satan. Er ärgerte sich über Gegner, die weder Respekt noch Angst vor ihm zeigten. Dieser Schwarzblut-Vampir aus dem alten Atlantis war sich seiner Macht sehr wohl bewußt, und er spielte sie auch eiskalt aus.
Myxin hatte er auf seine Seite gezogen. Asmodis wußte, daß ihn der kleine Magier haßte, und daß die beiden ehemaligen Feinde und jetzigen Partner Gegner waren, die er auf keinen Fall unterschätzen durfte.
Mandraka hatte es sich in den Kopf gesetzt, dem Teufel das schwarzmagische Lebenselixier auszusaugen, und das wollte er auf jeden Fall einhalten.
Der Satan mußte kämpfen.
Mandraka kannte er als einen penetranten Dämon, der nicht eher Ruhe geben würde, bis er sein Ziel erreicht hatte, und er war drauf und dran, seine Vorbereitungen zu treffen.
Der Teufel wußte inzwischen, daß es ihm gelungen war, an das Blut einer Jungfrau zu gelangen. Asmodis konnte zwar vieles, doch es war ihm noch nie gelungen, sich über die ungeschriebenen Gesetze der Schwarzen Magie hinwegzusetzen, die ebenso alt waren wie Gut und Böse. Wenn das Blut einer Jungfrau mit ins Spiel kam, dann mußte auch der Teufel diesen Gesetzen gehorchen.
Das machte ihn fast wahnsinnig.
Nachdem sein erster Zorn verraucht und auch seine Wut ein wenig abgekühlt war, dachte er wieder klar und logisch. Es lag auf der Hand, daß sich der Satan so einfach nicht aus dem Spiel schleudern lassen würde. Er mußte etwas unternehmen.
Wer stand auf seiner Seite?
Das waren Höllenheere. Niedrige Dämonen, zwar unheimlich und scheußlich aussehend, für Menschen der absolute Alptraum, aber lächerliche Gegner, wenn man sie mit Myxin und Mandraka verglich. Die beiden würden sie mit der linken Hand gewissermaßen töten.
Auf die Heerscharen des Bösen konnte sich der Satan also auch nicht verlassen. Es mußten schon stärkere Gegner her, die Mandraka und Myxin vernichteten.
Lange brauchte er nicht zu überlegen. Trotz allem existierten noch Geschöpfe auf der Welt, die von den Menschen als Hexen bezeichnet würden. Sie gehorchten und dienten dem Teufel, denn auf sie konnte er sich hundertprozentig verlassen.
Die Hexen besaßen auch eine Anführerin. Ein ehemals schönes Weib, jetzt aber die Häßlichkeit in Person, und deshalb voller Zorn und Rachegedanken.
Das war Wikka!
Wenn sich der Teufel auf jemand verlassen konnte, war es die Anführerin aller Hexen. Sie war ihm treu ergeben, denn er hatte ihre Existenz wieder aufgebaut, und Wikka würde all das tun, was er von ihr verlangte.
Nicht nur die Hexen gehorchten ihr, sie besaß auch eine Leibwächterin.
Diese ehemalige Frau und jetzige Hexe hörte auf den Namen Jane Collins. Sie war einmal die Freundin des Geisterjägers gewesen. Dem Teufel allerdings war es durch einen raffinierten Schachzug gelungen, sie in seinen Dunstkreis zu bekommen, und Jane Collins besaß sämtliche Eigenschaften, die eine Hexe »auszeichnete«.
So sah der Satan es, und er war sich klar darüber, daß er die beiden einspannen mußte, um gegen Mandraka und Myxin zu bestehen, so wenig ihm das auch gefiel.
Er wußte nicht, wo sie sich im Moment herumtrieben. Das konnte überall auf der Welt sein, doch er brauchte nur zu rufen, und sie würden erscheinen.
Es war nicht einmal ein lauter Ruf, den der Teufel ausstieß. Er setzte sich auf telepathischer Ebene mit seinen beiden Dienerinnen in Verbindung, und es dauerte nicht lange, da erschienen sie schon, während die Flammen des Höllenthrons langsam zusammensanken.
Jetzt standen sie
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