Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0298a - Mörderfalle in Manhattan

0298a - Mörderfalle in Manhattan

Titel: 0298a - Mörderfalle in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mörderfalle in Manhattan
Vom Netzwerk:
ist. Vorige Woche ist in Boston aus dem ›New Dutch Museum‹ ein solches Bild geraubt worden.«
    »Das läßt den Fall natürlich in einem ganz anderen Licht erscheinen«, sagte Billy Wilder nachdenklich. »Ohne das Gemälde sähe alles nach einem reinen Erpressungsfall aus.«
    »Vielleicht ist Rod Sterling auch wegen des Gemäldes erpreßt worden«, sagte ich. »Hat man übrigens seine Frau verständigt?«
    Billy Wilder nickte und senkte den Kopf.
    »Das habe ich selbst übernommen. Das war eine sehr unangenehme Aufgabe, das kannst du mir glauben, Jerry.«
    »Du hast ihr doch nichts von dem Bild hier erzählt?« erkundigte ich mich und nahm die Fotografie von Rod Sterling und der Blondine, um das Bild genau zu betrachten.
    »Ich würde mich hüten«, gab mein Kollege zurück. »Es war so schon schlimm genug.«
    »Dieser Fall ähnelt auffällig dem von Cunningham«, sagte ich nachdenklich und spielte mit der Fotografie. »Auch Cunningham wurde mit einem solchen Bild erpreßt. Ich frage mich, ob es da vielleicht noch andere Parallelen gibt.«
    »Wie meinst du das?« erkundigte sich Billy Wilder.
    »In beiden Fällen handelt es sich um die gleichen Beträge«, legte ich ihm meine Gedanken dar. »In beiden Fällen war das Druckmittel eine Blondine. Kann es sich nicht in beiden Fällen um die gleiche Blondine handeln?«
    »Hat Cunningham denn kein Bild mehr?« warf Billy Wilder ein.
    »Leider nicht. Er hat alles verbrannt, aber wir wollen den Gedanken mal weiterspinnen. Wenn in beiden Fällen der Lockvbgel ein und dieselbe Person ist, dann müßte…«
    »…es sich in beiden Fällen um die gleiche Erpresserbande handeln«, fuhr Billy Wilder fort.
    Ich nickte. »Hast du eigentlich mehrere Abzüge?« erkundigte ich mich und wies auf das verhängnisvolle Foto.
    »Ich habe die Aufnahme vervielfältigen lassen.«
    Ich nahm aus der Schreibtischschublade einen Klebestreifen, den ich passend schnitt und so auf die Fotografie klebte, daß Rod Sterling nicht mehr zu erkennen war.
    Ich warf einen Blick auf meine Armbanduhr und steckte das Foto in meine Tasche.
    »Ich werde das Bild Cunningham vorlegen, und dann werden wir wissen, ob ich mit meinen Vermutungen recht habe. Warum hast du eigentlich die Abhörtechniker in das Büro von Cunningham geschickt? Hat er in seiner Wohnung kein Telefon?«
    »Bis jetzt haben die Erpresser immer in seinem Büro angerufen, nie in seiner Wohnung.«
    »Das ist auch ein gerissener Trick von den Gangstern, Billy«, sagte ich. »Die Burschen scheinen an alles zu denken. Sie rechneten damit, daß vor allem die Angst, daß seine Frau etwas erfahren könnte, Cunningham weichmachen würde. Hätten die Gangster ihn zu Hause angerufen, dann hätte seine Frau vielleicht Wind von der Sache bekommen. Über sein Büro konnten die Gangster viel ungestörter mit Cunningham telefonieren. Ich werde jetzt zu ihm fahren und ihm das Foto zeigen.«
    Ich stand auf. Billy Wilder blickte auf seine Armbanduhr.
    »Im Büro wirst du ihn nicht finden«, sagte er. »Bis nach neun ist er in seiner Wohnung. Das ist übrigens ein Glück für uns, denn dadurch können unsere Techniker alles für den Anruf, der bestimmt vor zehn noch kommt, vorbereiten.«
    »Dann werde ich ihn eben zu Hause aufsuchen«, sagte ich.
    »Und seine Frau? Wenn sie jetzt hinter die Sache kommt und Cunningham unangenehme Fragen stellt?«
    »Cunningham hat ihr alles gesagt. Wenn er es früher getan und zu uns mehr Vertrauen gehabt hätte, dann könnten die Gangster jetzt vielleicht schon gefaßt sein.«
    »Und Rod Sterling lebte vielleicht noch«, sagte Billy Wilder nachdenklich. »Wenn es tatsächlich in beiden Fällen die gleiche Bande war.«
    ***
    Phil hatte den getarnten Einsatzwagen auf dem Abstellplatz dem Hause Murenos gegenüber geparkt. Das Fahrzeug stand mit dem Heck zur Straße. Phil beobachtete durch die Spiegel, ohne selbst gesehen zu werden.
    Phil hielt nicht nur nach Mureno Ausschau, sondern nach allen Personen, die das Haus von Mureno betraten oder verließen, denn es konnten Komplicen sein, die Mureno besuchen oder vielleicht eine Nachricht überbringen wollten.
    Zuerst verließen zwei Jungen das Haus. Sie waren beide ungefähr zwölf und trugen Schultaschen unter dem Arm. Der eine von ihnen war lang aufgeschossen und so schmal, daß er fast durch den Schlitz des Briefkastens gepaßt hätte. Noch auf der Treppe holte der Junge einen alten Tennisball aus der Tasche und ließ ihn auf den Boden rollen. Dann ging die wilde Jagd der beiden

Weitere Kostenlose Bücher