0298a - Mörderfalle in Manhattan
dem Tisch aus.
Pat Bone fuhr herum und packte das Mädchen am Arm.
»Ich frage hier, verstanden?« fauchte er wütend. »Wer ist der Bursche?«
»Du tust mir weh«, beschwerte sich Helen Mureno und streifte die Hand des Bosses von ihrem Arm. »Du brauchst mich nicht so grob zu behandeln.«
»Sag schon, wer der Bursche ist!«
»Ich weiß nicht genau… aber es könnte mein Vetter sein, Ed Mureno. Was willst du von ihm?«
»Wo wohnt er?« fragte Pat Bone. »Ich will wissen, wo er wohnt.«
Blitzschnell zuckte die Rechte von Pat Bone hoch. Er ließ die flache Hand in das Gesicht von Helen - Mureno klatschen.
»Wo wohnt er?« herrschte der Gangsterboß das Mädchen an.
Helen Mureno hielt sich die schmerzende Gesichtshälfte und funkelte den Mann, der sie geschlagen hatte, wütend an. »Ich weiß es nicht«, gab sie bockig zurück.
»Willst du noch ‘ne Gesichtsmassage?« fragte er drohend. »Los, ‘raus mit der Sprache! Wo wohnt dein Vetter?«
Das Mädchen wich einen Schritt zurück und hielt einen Arm schützend vor ihr Gesicht.
»Ich weiß es wirklich nicht, Pat«, sagte sie beschwörend. »Er ist vor ein paar Monaten umgezogen. Wo er jetzt steckt, weiß ich nicht.«
»Und wo hat er vorher gewohnt?«
»Drüben in Hoboken, Marshai Street. Die Nummer weiß ich nicht genau, aber daneben war ein Drugstore.«
»Weißt du, wo er arbeitet?« wollte Pat Bone weiter wissen.
Das Mädchen schüttelte den Kopf und wich noch einen Schritt zurück.
»Er ist Kellner. Er wechselt sehr oft seinen Job«, sagte das Mädchen. »Aber was willst du von ihm?«
»Ist das alles, was du weißt?« erkundigte sich Pat Bone drohend. Als das Mädchen nickte, fügte er knurrend hinzu: »Dann verschwinde hier und merk dir, daß ich keine dummen Fragen dulde, ‘raus!«
Das Mädchen drehte sich um und ging zur Tür. Ihr Gang war schleppend. Sie verließ das Zimmer.
Pat Bone wartete, bis das Mädchen die Tür hinter sich geschlossen hatte. Er stand mitten im Zimmer und hatte die Hände über seiner Brust verschränkt. Die drei anderen Gangster starrten ihn voller Erwartung an.
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»Was ihr zu tun habt, dürfte klar sein«, zischte Pat Bone. »Ihr müßt den Burschen finden. Ihr fahrt nach Hoboken ‘rüber und versucht ‘rauszukriegen, wo der Bursche jezt wohnt.«
»Das wird sicher ‘ne Kleinigkeit sein«, mutmaßte Sam White.
»Das hoffe ich für euch. Sonst könnt ihr nämlich etwas erleben. Wenn ihr den Burschen gefunden habt, dann seht ihn euch an.«
»Wenn es der Bursche ist, der uns bei der Arbeit zugesehen hat, dann - werde ich ihn bestimmt wiedererkennen«, behauptete Harry Harvey.
»Wenn er es ist, dann muß er stummgemacht werden«, befahl Pat Bone. »Der Kerl ist gefährlich für uns. Bringt ihn zum Schweigen!«
***
»Was ist denn los, Mister?« erkundigte sich Phil. »Ist der Teufel hinter Ihnen her?«
»Schnell! Fahren Sie doch schneller!« keuchte der Mann.
Ich spürte seinen Atem in meinem Nacken. »Wo wollen Sie überhaupt hin?« fragte ich.
»Fort! Nur weg von hier.«
Phil drehte sich nach dem Mann um und packte ihn am Arm. Wir waren kurz vor der Kreuzung an der Seventh Avenue. Die Ampel stand noch auf grün.
»Wo wollen Sie hin?« fragte ich, denn ich mußte mich in die richtige Fahrspur einordnen.
»Vesey Street… Vesey Street«, keuchte der Mann hinter mir.
»Jetzt erzählen Sie uns mal endlich, was los ist!« verlangte Phil. »Wir helfen Ihnen gern, aber wir müssen wissen, was los ist. Wir sind vom FBI.«
»G-men?« fragte der Mann, der sich Ed Mureno genannt hatte, leise.
Er saß so, daß ich sein Gesicht genau im Rückspiegel sehen konnte. Es schien mir, als würde sein bleiches Gesicht noch eine Spur blasser.
»Ja, G-men. Was ist los mit Ihnen?« wiederholte Phil noch einmal.
»Ich… ich… die Schmerzen! Ich habe furchtbare Schmerzen. Ich muß sofort zu meinem Arzt«, keuchte der Mann hinter mir auf dem Rücksitz und krümmte sich.
Phil stellte noch eine Menge Fragen. Aber der Mann hockte nur winselnd auf dem Rücksitz. Die ganze Fahrt bis zur Vesey Street blieb er jammernd hinten auf dem Rücksitz hocken.
»Wo wohnt der Doktor?« erkundigte ich mich, als ich in die Straße eingebogen war.
Ed Mureno stützte sich auf den Sitz auf und schaute nach draußen.
Plötzlich sagte er: »Da! In dem Haus neben der Wäscherei ist es.«
Ich stoppte den Wagen vor dem angegebenen Haus und riß die Wagentür auf. Ich schwang mich nach draußen und half dem schmerzgekrümmten Mann beim
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