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0299 - Das Lagunen-Monstrum

0299 - Das Lagunen-Monstrum

Titel: 0299 - Das Lagunen-Monstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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meinem Ruf, Yob-Soggoth, vielgestaltiger Götze, in dessen Körpermasse sich Millionen verdammter Seelen winden. Zeige dich, Jhil, o Blutgöttin mit dem Schnabel eines Papageis. Euch ruft Amun-Re, der Herrscher des Krakenthrons von Atlantis. Meister der Meister, Karcist der Karcisten, Zauberkönig der alten Tage, den das böse Schicksal dazu gerufen hat, die verfluchten Throne wieder aufzurichten!«
    Der grollende Donnerschlag, der den Palazzo in seinen Grundfesten erbeben ließ, war außerhalb nicht zu vernehmen. Nur die beiden Wesen aus dem Reich der Schwefelklüfte spürten die Kraft der Schwarzen Magie, mit der Amun-Re seine Alptraumkreaturen herbeirief. Asmodis widerstand dem Drängen, in die Hölle zurückzufahren, sich vor dem großen Kaiser in den Glutstaub zu werfen und ihm von der großen Gefahr zu berichten. Auch Dämonius alias Leopold von Sterzing wurde von ihm gezwungen, zu bleiben und ihm zu helfen, die Pläne von Amun-Re zu vereiteln.
    Als der Donner erscholl, hatte er in seiner Teufelsgestalt gerade den Asmodis erreicht. Der Kontakt zu dem mächtigen Dämonenfürsten gab Dämonius einen Teil seiner Kraft zurück. Doch gleichzeitig spürte er, wie Asmodis sich mit ihm geistig vereinigte, um die auf sie einprasselnden magischen Schwingungen besser erfassen zu können.
    Doch die Worte, die Asmodis aus dem Inferno der unsichtbaren Gewalten vernahm, gehörten keiner Sprache an, die ein Mensch reden konnte. Es war, als würden das Hungergeheul eines Wolfes, das Angriffszischen einer Kobra und der hohle Schrei eines Geiers, der aus Himmelshöhen die Beute erspäht, miteinander vereinigt.
    In dieser Sprache redeten die Hochpriester des alten Atlantis mit ihren verfluchten Götzen. Nur diese Worte verstanden die Wesen aus den fernsten Nebeln unbekannter Vergangenheit.
    In den Anfängen war Muurgh, der Alptraumdämon, erschienen und hatte Amun-Re geholfen. Später war es ihm gelungen, auch Tsat-hogguah zu beschwören, jenes grauenhafte Wesen, das man abwechselnd in der Gestalt einer abartig geformten Echse oder einer schleimübergossenen Kröte verehrte. Seit einiger Zeit jedoch vermochte Amun-Re das gesamte Dämonium zu rufen, das einst in den verdammten Tempeln des untergegangenen Reiches verehrt wurde.
    Amun-Re erkannte, wie sich aus dem grauroten Nebel langsam Gestalten woben, deren Anblick schon vollständig ausgereicht hätte, einen normalen Menschen für den Rest seines Lebens in die Nervenheilanstalt zu bringen.
    Amun-Re stieß einen Triumph-Schrei aus. Alle waren erschienen, die er gerufen hatte. Immer stärker manifestierten sich ihre Körper.
    Tsat-hogguah hatte die Gestalt eines gräulichen grünen Lindwurms angenommen, aus dessen Rachen Feuerlohen drangen und dessen handtellergroße Schuppen rasselten wie die Scheren eines gewaltigen Meerkrebses.
    Muurgh, der Alptraumdämon, hatte Körper und Gesicht eines schönen Jünglings. Doch seine Arme und Beine waren ringelnde Schlangenleiber, aus deren Schädeln am Ende giftiger Geifer floß.
    Gromhyrrxxa glich einer ins Gigantische gewachsenen Fliege, in deren Facettenaugen sich die Szenerie grauenvoll widerspiegelte. Von Gromhyrrxxa war bekannt, daß er wohl besiegt, aber nie getötet werden konnte. Noch bevor Amun-Re aus seinem unendlichen Schlaf erwachte, war Gromhyrxxa jedoch bereits einmal von Professor Zamorra besiegt worden und, wie der Parapsychologe hoffte, für immer von dieser Welt verschwunden. Doch die Macht von Amun-Re holte das Monster mit dem Fliegenkopf wieder zurück.
    Yob-Soggoth glich entfernt einem Menschen. Er hatte das Gesicht eines bösartigen und gnadenlosen Herrschers, dessen besondere Gnade es ist, einen raschen Tod zu gewähren. Doch wer dieses unheimliche Wesen genau betrachtete, der stellte fest, daß sich Yob-Soggoth aus den Leibern unzähliger menschlicher Seelen zusammensetzte. Das Unsterbliche der Unglücklichen, die zum Ruhme Yob-Soggoths schon vor Tausenden von Jahren auf den Altären ihr Leben ließen.
    Doch Jhil, die Blutgöttin mit dem Papageienschnabel anstelle der Nase, war von der Körpersubstanz her ein Ausbund der Häßlichkeit. Wabbelige Fettpolster umschlotterten ein Knochengerüst. Nur das Gesicht wies dort, wo es durch den häßlichen Schnabel nicht entstellt war, Spuren makelloser Schönheit auf.
    »Labt euch am Trank, den ich euch reiche!« rief Amun-Re mit lauter Stimme. »Und dann helft mir, den Zauber zu vollenden!«
    »Du gibst uns nur einen kleinen Teil dessen, was wir haben müssen, um wirklich hier

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