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0299 - Das Lagunen-Monstrum

0299 - Das Lagunen-Monstrum

Titel: 0299 - Das Lagunen-Monstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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eine einzige Beschwörung zu riskieren.«
    »Und deine Freunde aus dem Reich der Schwefelklüfte werden dir nicht helfen, weil du die sieben Teufel geopfert hast!« bemerkte Yob-Soggoth in boshafter Sanftheit. »Auch ein Dämon mit geringer Macht kann dich töten. Bedenke, daß du ein Mensch bist. Nur ein Mensch!«
    »Ich riskiere es!« knirschte Amun-Re entschlossen. »Sonst waren die Mühe und das Opfer vergebens. Denn in meinem Inneren spüre ich, daß nur dieser Zamorra mir auf meinem Wege zur absoluten Herrschaft gefährlich werden kann. Wäre er noch so stark wie damals in den Tagen von Atlantis, als er mich an der Seite des Barbaren Gunnar mit den zwei Schwertern bekämpfte, dann hätte mein Weg schon sein Ende gefunden. Er scheint sich an nichts zu erinnern, was damals geschah. Und er muß sterben, solange seine Erinnerung nicht zurückgekehrt ist!«
    »Und diese Stadt mit ihren Bewohnern?« fragte der Alptraumdämon. Muurgh war von den Blutgötzen das einzige Wesen, das in halbwegs menschlich zu nennenden Bahnen dachte.
    »Was kümmert das mich, wenn es meinen Plänen entgegensteht?« rief Amun-Re. »Das Leben von Menschen rührt mich nicht. Mag Trichilis adornis mit seiner gefräßigen Substanz die ganze Stadt verschlingen. Wenn nur Professor Zamorra dabei ist!«
    »Deine Worte beweisen, daß du würdig bist, unser Sklave zu sein!« lobte Tsat-hogguah, der Echsendämon. »Den hohen Zielen, die man sich selbst steckt, muß man alles opfern. Man hat sogar die Pflicht dazu. Wir werden deinem Wunsch entsprechen, Amun-Re von Atlantis. Entlasse uns, und sieh selbst, was geschieht.«
    »Zieht hin zu den Stätten Eures Schlafes, bis ich euch erneut mit der köstlichen Labsal des Schwarzen Blutes rufe!« sagte Amun-Re sofort. Er erkannte, daß die Blutschale bis auf wenige Tropfen von den Kreaturen geleert war und es für ihn gefährlich werden konnte, diese Wesen länger halten zu wollen, als sie es wünschten. Augenblicklich wurden die Gestalten transparent und vergingen im Nichts.
    Nur Muurgh, der in den alten Tagen eine Blutsbrüderschaft mit Amun-Re eingegangen war, schwebte noch wie eine verwehende Rauchsäule um den Herrscher des Krakenthrons.
    »Das Spiel ist sehr gewagt!« hörte Amun-Re die leise, eindringliche Stimme des Alptraumdämons. »Tsat-hogguah hat dir nicht alles gesagt. Die Beschwörung wäre nicht nötig gewesen. Denn Trichilis adornis ist bereits erwacht. Du selbst warst es, der die verfluchte Kreatur aus dem Schlaf riß, indem du aus seiner Schleimsubstanz jene Wesen schufst, mit denen du die Welt beherrschen wolltest. [5] Doch das Gallertwesen ist bisher träge gewesen. Da es im Halbschlaf dämmerte, ist sein Hunger noch nicht da. Nur Teile seiner Körpersubstanz sind schon aus dem Wasser geglitten, ohne vorerst Schaden anzurichten. Doch das wird jetzt anders. Durch die Macht von Tsat-hugguah wird Trichilis adornis nun endgültig aus seiner Lethargie gerissen. Schneller als du ahnst, wird der Angriff erfolgen!«
    »Ich danke dir für den Rat!« rief Amun-Re. »Ich werde sofort fliehen!«
    »Wenn du kannst!« höhnte Muurgh. »Deine Feinde wissen, daß du hier bist!«
    »Professor Zamorra ist hier?« fragte Amun-Re aufgeregt.
    »Ist er dein einziger Feind?« fragte Muurgh. »Das Angstgeheul der Teufelskreaturen wurde gehört…!« Mehr konnte Amun-Re nicht verstehen. Das Nichts, in das der Alptraumdämon zurückgegangen war, verwehte seine Worte.
    Amun-Re durchzuckte ein eisiger Schreck. Ein Gegner, den man nicht kannte, war doppelt gefährlich.
    Aufstöhnend sank der Herrscher des Krakenthrons in einen mächtigen Sessel nieder. Kaum waren die Blutgötzen verschwunden, da spürte er die Erschöpfung. So einfach es sich anhörte, Tsat-hogguah und sein Gefolge zu rufen, so sehr zehrte es an seiner Substanz, wenn er ihnen das Erscheinen befehlen mußte. Er fühlte sich total ausgelaugt.
    Muurgh hatte recht. In diesem Zustand konnte er keine auch noch so geringe Zauberei mehr durchführen. Doch er wußte Mittel und Wege, schneller wieder zu Kräften zu kommen, als es Tsat-hogguah annahm.
    In der Zeit, als er seinen geheimen Unterschlupf auf Burg Rheinfels hatte, war es ihm gelungen, vergleichende Versuche seiner Magie mit der Schwarzkunst dieser jetzigen Zeit anzustellen. In den meisten Fällen war es, als versuche er, Gold und Silber zusammenzuschmelzen.
    Doch manche Experimente glückten ihm. So verstand er es, sich durch frisches Blut neue Kräfte zuzuführen. Wenn er wie ein Vampir das Blut

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