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0299 - Der Schatten kommt auf leisen Sohlen

0299 - Der Schatten kommt auf leisen Sohlen

Titel: 0299 - Der Schatten kommt auf leisen Sohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Schatten kommt auf leisen Sohlen
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Sonst müßten es die beiden armen Freunde ausbaden.«
    George zog seine Augen zusammen, daß sie nur noch winzige Schlitze waren. Aber darin glitzerte es düster.
    Wir befahlen den beiden Gorillas, sich mit den Händen gegen eine Wand zu stützen und mit den Füßen drei Schritte zurückzutreten.
    Sie lehnten jetzt so schräg gegen die Wand, daß sie sich die Stirn aufgeschlagen hätten, wenn sie auf den kühnen Gedanken gekommen wären, die Hände wegzuziehen.
    »Hatte nicht vorhin jemand gesagt, irgendwer sollte irgendwem die Kanonen abnehmen?« fragte Phil, während er mit geschickten Griffen den ersten abklopfte.
    Er förderte eine 38er und ein Schnappmesser zutage, ließ beides in seine Manteltaschen gleiten und wechselte zum zweiten über. Ein Schußwaffe und ein Totschläger belohnten hier seine Mühe.
    »Hören Sie mal«, sagte Mr. George plötzlich sehr freundlich. »Wir wollen uns doch gegenseitig keinen Ärger machen.«
    »Ganz bestimmt nicht«, versprach Phil. »Recken Sie mal die Ärmchen ein bißchen hoch, Mister.«
    »Ich?« rief George entrüstet.
    »Komm, komm«, sagte Phil knapp. Sein Ton hatte etwas, was George veranlaßte, die Arme nun doch in die Höhe zu recken.
    Phil zog ihm einen Colt aus der Schulterhalfter und einen kleinen Revolver aus der Gesäßtasche. Es war eins von diesen flachen, winzigen Dingern, mit denen man noch genug Unheil anrichten kann, wenn der Gegner nicht zu weit entfernt ist.
    »Ihr könnt euch wieder umdrehen. Setzt euch zu dritt auf die Couch dort drüben. Wer plötzlich Zuckungen bekommt, darf sich über den Krach nicht wundern, der dann entstehen wird«, sagte ich und zeigte mit der Pistolenmündung auf die Couch.
    Vera Crotts hatte sich alles mit angesehen, ohne eine Miene zu verziehen. Jetzt räusperte sie sich und schnaufte: »Puh! George, wie kannst du dich nur so blamieren! Dein Auftritt fing so vielversprechend an!«
    »Halt's Maul!« zischte der Angesprochene wütend. »Schließlich hast du uns hier reingelegt!«
    »Ich?« empörte sich Vera. »Höre mal, ich habe dir am Telefon gesagt, daß was passiert ist und daß du sofort kommen sollst! Kann ich wissen, daß ihr eucn wie ein Kindergarten auffüh —«
    »Du hast kein Wort davon gesagt, daß sie hier zu zweit auf uns warteten«, brüllte George aufgebracht.
    »Na und? Schließlich seid ihr drei! Aber von eurer Güte hätte ja nicht mal ein Dutzend genügt!«
    »Du elende —«
    »Entschuldigung, daß ich mich einmische«, sagte ich, bevor sie anfangen konnten, sich Komplimente zu machen. »Jetzt sind wir am Drücker. Wie heißen Sie?«
    »George«, knurrte er.
    »Und?«
    »Nichts und. Das geht euch einen Dreck an.«
    Phil stand auf und schlenderte hinüber zur Couch. George rückte ein wenig zur Seite, konnte aber nicht weit genug ausweichen, weil seine beiden Gorillas den Rest von der Couch in Anspruch nahmen.
    »Den Führerschein, bitte«, sagte Phil.
    George blickte auf die Mündung meiner Pistole, auf seine beiden Leibwächter und schließlich auf Phil Mit einem geknurrten Laut knallte er Phil die Cellophanhülle mit seinem Führerschein in die Hand.
    »Die anderen Herren bitte auch«, meinte Phil gemütlich.
    Widerstrebend holten sie die Dokumente hervor. Phil gab sie mir, nahm seine Pistole wieder in die Hand und fragte: »Was wolltet ihr von Martin Delane?«
    »Wir sind alte Freunde«, sagte George.
    »Man sieh't's euch an«, nickte Phil. »Vera, warum hatten Sie diese Männer angerufen, als wir Ihnen die Geschichte von Delane erzählt hatten?«
    Vera Crotts zuckte die Achseln.
    »Weil ich wußte, daß sich George für das interessieren würde, was Martin zugestoßen ist. Er hat doch gesagt, daß sie alte Freunde sind.«
    »Ach ja«, sagte Phil und warf mir einen Blick zu. »Richtig, das hatte ich schon wieder vergessen. Na, wir wollen uns mal ein bißchen über Martin Delane unterhalten.«
    Ich stand auf und ging hinaus.
    Im Eiltempo verließ ich das Haus und sprang in den Jaguar. Nachdem mich die Leitstelle mit dem diensttuenden Chef unserer Überwachungsabteilung verbunden hatte, erklärte ich die Lage und fügte hinzu:
    »Theoretisch gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder: Die Burschen haben nichts mit Delanes Ermordung zu tun. Aber dann hatten sie irgend etwas mit Delane vor, sonst gibt es einfach keinen Grund, warum Vera Crotts sie hätte anrufen sollen. Und wenn sie etwas mit Delane vorhatten, kann es nur etwas Ungesetzliches gewesen sein. Friedliche Bürger rennen nicht mit so einem

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