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0299 - In diesem Zimmer haust die Angst

0299 - In diesem Zimmer haust die Angst

Titel: 0299 - In diesem Zimmer haust die Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu uns genommen, wäre alles ganz anders gekommen. Nun hatte er uns!
    Noch immer schwebten wir in seinem Griff. Es schien ihm überhaupt keine Mühe zu bereiten, unsere beiden doch ziemlich schweren Körper zu halten, und er schritt mit uns vor, als wären wir kaum vorhanden.
    Sein Ziel war die Tür des Zimmers.
    Je mehr wir uns dem Ausgang näherten, um so düsterer wurde es. Das durch das Fenster fallende hellgraue Licht erreichte die Tür nicht mehr, so daß wir in das Dunkel hineinstießen und in einem Gang landeten.
    Stockfinster war er.
    Auch hier stank es. Abfall lag auf dem Boden. Türen rechts und links, schmal, vergammelt, zum Teil demoliert und auch offenstehend. Mir gelang es, hin und wieder, einen Blick in die Zimmer zu werfen. Trotz der miesen Lichtverhältnisse erkannte ich, daß die Möbel noch alle vorhanden waren.
    »Man hätte sie normalerweise gestohlen«, sagte Krol, als wir auf die Treppe zuschritten. »Aber die Menschen trauten sich nicht, in das Haus hineinzugehen. In Rio glaubt man noch an Geister. Nicht zu Unrecht, wie ihr seht.«
    In Rio also. Nach Brasilien hatte es uns verschlagen. Damit hätte ich trotz allem nicht gerechnet, und ich mußte sofort an ein Abenteuer denken, daß wir hier erlebt hatten.
    An die Köpfe, an die Macbuma-Magie und an den gefährlichen Voodoo-Samba.
    Aber dies hier hatte mit dem anderen Fall nichts zu tun. Es waren zwei verschiedene Paar Schuhe.
    Wir hatten die Treppe erreicht und hingen noch immer im Griff des mutierten Menschen.
    Jetzt ging es nach unten.
    Stufe für Stufe überwand das Wesen. Ich schlug hin und wieder gegen die Wand, Suko vor das Treppengeländer an der linken Seite.
    Selbstverständlich machte ich mir meine Gedanken über alles. Ich dachte darüber nach, wo man uns hinschleppen würde und rechnete eigentlich damit, auch auf der Straße zu landen, wo dieser verwandelte Mensch stand.
    Alles deutete darauf hin, denn wir erreichten die untere Etage und wurden in Richtung Haustür geschafft.
    Auf halber Strecke jedoch blieb Krol stehen und drehte sich um, so daß wir beide auf eine Tür schauen konnten, hinter der ein Raum lag, vor dem ich mich instinktiv fürchtete.
    Den Grund wußte ich nicht. Es war ein sechster Sinn, der mir Gefahr signalisierte.
    Was konnte hinter der Tür lauern?
    Krol stellte uns nicht ab. Er hob nur einen Fuß und drückte die Tür nach innen.
    Freier Blick!
    Ein Zimmer wie jedes andere in diesem Haus auch. Wenigstens im ersten Moment der Einsicht. Ein alter Ofen stand in der Ecke, Möbel lagen verstreut, damit meinte ich einen Stuhl und ein Regal, dann aber fiel mein Blick auf den Boden.
    Und der war nicht normal!
    Er wirkte gläsern, schlierig wie die Haut eines Kraken oder eines Ghouls. Und auch durchsichtig.
    Ich hatte ja damit gerechnet, daß wir auf Kraken treffen würden, doch was ich nun zu sehen bekam, übertraf all meine Erwartungen. In dem durchsichtigen Boden entdeckte ich das Grauen.
    Es waren Kraken!
    Ich konnte sie nicht einmal zählen. Sie hatten ihre Arme erhoben und winkten uns zu.
    Sie erwarteten ihre Opfer.
    Das waren wir!
    Krol stieß uns nicht über die Schwelle. Er wartete noch, weil er einige Erklärungen abgeben wollte.
    »Ihr habt den Mann auf der Straße gesehen. Er kam aus diesem Zimmer. Es hat ihn fertiggemacht, denn hier ist die Krakenmagie besonders stark. Ihr werdet ihr nicht entkommen können, und schon Minuten später hat der Kraken-Götze drei Diener, die ihm zu Willen sind. Das ist erst der Beginn. Ihr werdet weitere Diener holen und sie mit dem umfangen, was aus euren Körpern wächst. Eine ganze Stadt wird im Chaos versinken. Die Krakenmagie ist alt, sehr alt. Man sagt den Menschen nach, daß sie aus dem Meer gekommen sind. Von den Kraken weiß man es. Ihnen gehört die Tiefe, und sie werden jetzt mit Hilfe der Menschen auch das Land erobern. Das kann ich euch schwören.«
    Wir hatten keinen Grund, seinen Worten zu mißtrauen. Dieser Krol würde Nägel mit Köpfen machen.
    Urplötzlich ließ er uns fallen. Ich merkte noch die Berührung des Bodens unter meinen Füßen und sackte zusammen, da in meinem Körper keine Kraft mehr steckte.
    Suko erging es ebenso. Er brach an der anderen Seite in die Knie und blieb neben mir vor der Tür liegen.
    Wir hörten Schritte.
    Es gelang mir nicht einmal, den Kopf zu drehen, so mußte ich warten, bis sich der Ankömmling aus der Finsternis schälte. Als er näherkam, erkannte ich ihn.
    Es war der Einäugige, und er war gekommen, um seinen Kumpan zu

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