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0299 - In diesem Zimmer haust die Angst

0299 - In diesem Zimmer haust die Angst

Titel: 0299 - In diesem Zimmer haust die Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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heben. Es hatte keinen Sinn. Der Wille und der Gedanke waren vorhanden, nur konnte ich nichts davon in die Tat umsetzen. Der Trank und seine Folgen ließen mich einfach nicht los.
    Ich hatte nicht mitbekommen, wo sich der Mann namens Krol aufhielt und ob er sich auch wieder in einen Menschen zurückverwandelt hatte, jedenfalls hörte ich vorerst nichts von ihm.
    Es verging Zeit. Jegliches Gefühl dafür war mir verlorengegangen, aus diesem Grunde konnte ich auch nicht sagen, ob es sich um Minuten oder schon Stunden gehandelt hatte, bis Schritte an meine Ohren drangen. Daß ich sie vernehmen konnte, bewies mir wiederum die Schärfe meines Gehörs. Es war also nicht in Mitleidenschaft gezogen worden, ebensowenig wie die Sehkraft.
    Die Schritte wurden lauter. Für mich ein Beweis, daß sich der Unbekannte meinem offenen Sarg näherte.
    Neben ihm blieb er stehen.
    Ein schabendes Geräusch erklang, danach eine Stimme, die sich über irgendeinen Umstand beschwerte, und im nächsten Augenblick wurde es heller, weil mich der Strahl einer Taschenlampe genau ins Gesicht traf. Er blendete mich auch, ich konnte nichts erkennen, war aber seltsamerweise in der Lage, meine Augen zu öffnen.
    Moment mal!
    Plötzlich fiel mir etwas ein. Hatte Shao mir nicht die Augen zugedrückt? Natürlich, so war es. Sie war zu mir gekommen und hatte mich behandelt wie einen Gestorbenen. Auch mit Suko war das gleiche geschehen, ein letzter Dienst, den man einem Toten erweisen konnte.
    Jetzt sah ich.
    Ich konnte sie also öffnen, auch wenn ich nur in den grellen Schein starrte.
    Sollte das der Anfang von dieser allmählich verschwindenden Abnormalität sein?
    Ich verfolgte diesen Gedanken nicht weiter, denn der Mann über mir schwenkte seine Lampe. Er bewegte sie nach rechts, und zwar so, daß ich nicht mehr geblendet wurde.
    Dafür sah ich in sein Gesicht.
    Ich kannte den Kerl. Er war zusammen mit Krol aus dem Fahrstuhl gestiegen und hatte mitgeholfen, die beiden Särge zu tragen. Ein Auge in seinem Gesicht wirkte seltsam starr. Ich schaute genauer hin und stellte fest, daß es sich um ein künstliches handelte.
    Nur das Gesicht sah ich, der Hals verschwand im Schatten der Dunkelheit.
    Was wollte der Mann?
    Nicht ein Wort sprach er, starrte mich nur eine Weile an und wandte sich ab.
    Ich hörte seine Schritte. Zwei an der Zahl, dann verstummten sie. Wahrscheinlich war er neben Sukos Sarg stehengeblieben, und schon bald sah ich einen hellen Lichtschimmer.
    Wahrscheinlich nahm der Einäugige bei meinem Freund die gleiche Kontrolle durch wie bei mir. Da aus dieser Richtung ein zufriedenes Grunzen erklang, wußte ich, daß alles stimmte.
    Aber wie sollte es weitergehen?
    Das zu bestimmen, lag nicht in meiner Hand, andere zeigten sich dafür verantwortlich, bestimmt auch Krol, von dem ich lange Zeit nichts mehr gesehen hatte.
    Wo konnte er stecken?
    Der Einäugige jedenfalls gab keine Antwort. Stumm verschwand er wieder aus dem Zimmer und ließ Suko und mich allein.
    Steif blieben wir in unseren offenen Särgen liegen. Nur die Decke war zu sehen, ein einfaches graues Viereck, ein Teil ohne Hoffnung, ebenso verlassen wie wir.
    Es war wieder still geworden.
    Ich lauschte, konzentrierte mich auf irgendwelche Geräusche, die sicherlich zu hören sein mußten, wenn wir uns nicht in einer anderen Dimension befanden, aber ich vernahm nichts. Das Schweigen und die Stille lasteten wie eine Glocke über mir.
    Aber es mußte etwas geschehen! Man hatte uns nicht umsonst hergeschafft. Zudem hatten wir vom Trank des Vergessens einen winzigen Schluck genommen. Ich dachte darüber nach, daß es vielleicht zwischen dem Trank und dem Auftauchen des Kraken eine Verbindung gab.
    Es war alles möglich.
    Wieder starrte ich nach oben. Diesmal bemühte ich mich auch, ein Wort zu sprechen. Es war vergebene Liebesmüh, ich bekam einfach nichts hervor.
    Sicherlich versuchte Suko das gleiche wie ich, auch er würde es nicht schaffen, diesem unheimlichen Zauber zu entkommen.
    Es tat sich dennoch etwas!
    Diesmal vernahm ich keine Schritte, es entstanden nicht einmal Geräusche, dennoch veränderte sich etwas.
    Und zwar an der Decke.
    Jedes Rechteck besitzt eine Mitte. Auch die Decke über mir. Dort zeichnete sich etwas ab. Es war schwer festzustellen, um was es sich dabei handelte, jedenfalls veränderte sich die glatte Struktur.
    Sie nahm andere Formen an, und diese Formen bekamen plötzlich Konturen.
    Ich sah in ein Gesicht.
    Rund, dick, aufgeworfene Lippen, ein Klumpen als Nase,

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