Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
03 Die Auserwählten - In der Todeszone

03 Die Auserwählten - In der Todeszone

Titel: 03 Die Auserwählten - In der Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
Vom Netzwerk:
waren?«
    Vince fuhr herum. »Vergiss es«, blaffte er Gally an. »Du wusstest, was wir vorhaben. Wenn du uns jetzt im Stich lässt, betrachte ich dich als Überläufer. Dann bist du ein Angriffsziel.«
    Thomas konzentrierte sich auf Gally. In seinen Augen sah er eine Traurigkeit, die ihm das Herz brach. Außerdem erkannte er in Gallys Blick etwas, das er dort noch nie gesehen hatte: Vertrauen. Echtes Vertrauen.
    »Komm mit und hilf uns«, sagte Thomas.
    Ein Lächeln machte sich auf dem Gesicht seines früheren Feindes breit, und er gab ihm eine Antwort, die Thomas nie erwartet hätte.
    »Okay.«
    Thomas wartete nicht ab, was Vince dazu sagen würde. Er zog Gally am Arm hinter sich her und rannte mit ihm zum Büro. Sie schlüpften durch die Tür.
    Minho war als Erster bei ihm und schloss ihn fest in die Arme, während Gally betreten daneben stand. Dann kamen die anderen dazu. Brenda. Jorge. Teresa. Sogar Aris. Thomas wurde von den ganzen Umarmungen und erleichterten Worten und Begrüßungen fast schwindlig. Er freute sich besonders, dass Brenda da war, und umarmte sie länger als alle anderen. Aber so gut sich das auch anfühlte, er wusste, dafür blieb ihm keine Zeit.
    Er ließ sie los. »Ich kann euch jetzt nicht alles erklären. Wir müssen die Immunen finden, die ANGST gekidnappt hat, und dann diese Hintertür zum Flat Trans suchen, von der ich erfahren habe – wir müssen uns beeilen, bevor der Rechte Arm alles in die Luft sprengt.«
    »Wo sind die Immunen denn?«, wollte Brenda wissen.
    »Ja, was hast du rausgekriegt?«, fragte Minho.
    Nie hätte Thomas gedacht, dass er den nächsten Satz einmal sagen würde.
    »Wir müssen zurück ins Labyrinth.«

Thomas zeigte ihnen den Brief, den er neben dem Bett im Aufwachraum gefunden hatte, und innerhalb kürzester Zeit waren sich alle einig – sogar Teresa und Gally –, dass sie den Rechten Arm machen lassen und alleine losziehen sollten. Ins Labyrinth.
    Brenda schaute sich die Karte an und sagte, sie wüsste genau, wie man dort hinkommt. Sie gab Thomas ein Messer, das er in die rechte Hand nahm und sich dabei fragte, ob sein Überleben am Ende von dieser schmalen Klinge abhängen würde. Sie schlüpften nacheinander aus dem Büro und rannten zur offenen Tür, während Vince und die anderen sie anschrien und für verrückt und so gut wie tot erklärten. Thomas blendete alles aus.
    Die Tür stand noch immer offen, und Thomas lief als Erster hindurch. Er duckte sich kampfbereit, doch der Gang war leer. Die anderen sammelten sich hinter ihm, und er beschloss, auf Schnelligkeit statt Vorsicht zu setzen, und sprintete den ersten langen Gang hinunter. Das schwache Licht wirkte gespenstisch, als würden überall in den Ecken und Nischen die Geister der Menschen lauern, die ANGST auf dem Gewissen hatte. Doch Thomas hatte das Gefühl, dass auch die Geister auf seiner Seite waren.
    Brenda zeigte ihnen den Weg, um eine Ecke, eine Treppe hinunter. Sie nahmen eine Abkürzung durch einen alten Lagerraum, dann ging es wieder einen langen Gang entlang. Noch eine Treppe. Rechts und dann links. Thomas gab ein hohes Tempo vor, immer aufmerksam, immer auf der Hut. Aber er hielt nicht an, machte keine Verschnaufpausen, zweifelte nie an Brendas Anweisungen. Er war wieder ein Läufer und fühlte sich trotz allem gut dabei.
    Am Ende des nächsten Gangs bogen sie scharf rechts ab.
    Plötzlich stürzte sich jemand aus dem Nichts auf Thomas und riss ihn an den Schultern zu Boden.
    Thomas fiel und rollte über die Erde und versuchte dabei, den Angreifer loszuwerden. Es war dunkel und er konnte seinen Gegner kaum sehen, doch er schlug und trat und schwang sein Messer. Und die Klinge traf ihr Ziel. Er hörte eine Frau schreien. Eine Faust krachte in seinen rechten Wangenknochen, dann wurde etwas Hartes in seinen Oberschenkel gerammt.
    Thomas sammelte seine Kräfte und stemmte sich mit aller Kraft hoch. Seine Angreiferin knallte gegen die Wand und stürzte sich sofort wieder auf ihn. Sie rollten hin und her, stießen gegen zwei andere ineinander verkeilte Kontrahenten. Er versuchte weiter, mit dem Messer auf seine Gegnerin einzustechen, die aber viel zu nah war. Er schlug mit der linken Faust zu, traf sie am Kinn und nutzte den Moment, um ihr das Messer in den Bauch zu rammen. Noch ein Schrei – wieder eine Frau, ganz sicher seine Angreiferin. Er schleuderte sie zur Seite – erledigt.
    Thomas stand auf und schaute sich um, ob jemand Hilfe brauchte. Im Dämmerlicht sah er Minho auf einem

Weitere Kostenlose Bücher