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03 Die Auserwählten - In der Todeszone

03 Die Auserwählten - In der Todeszone

Titel: 03 Die Auserwählten - In der Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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schon völlig reglosen Mann sitzen, auf den er hart einschlug. Brenda und Jorge hatten sich gemeinsam einen weiteren Wachmann vorgenommen, der sich in dem Moment aufrappelte und die Flucht ergriff. Teresa, Harriet und Aris lehnten an der Wand und atmeten schwer. Alle waren noch am Leben. Sie mussten weiter.
    »Los!«, rief er. »Minho, lass ihn liegen!«
    Sein Freund ließ noch ein paar Schläge niederhageln, stand auf und verpasste seinem Gegner einen letzten Fußtritt. »Ich bin fertig. Wir können.«
    Alle drehten sich um und rannten weiter.
    ***
    Sie rannten wieder eine Treppe hinunter und stolperten einer nach dem anderen in den Raum am unteren Ende. Unten blieb Thomas vor Schreck wie angewurzelt stehen, als er erkannte, wo er war. Es war die Kammer mit den Griewer-Kapseln, in der sie nach ihrer Flucht aus dem Labyrinth gelandet waren. Die Scheiben des Überwachungsraums waren immer noch zersplittert – die Scherben lagen auf dem Boden verstreut. Die etwa vierzig länglichen Kapseln, in denen die Griewer aufgeladen wurden, schienen versiegelt worden zu sein, seit die Lichter vor vielen Wochen hier durchgekommen waren. Eine Staubschicht bedeckte die Oberflächen, die Thomas glänzend weiß in Erinnerung hatte.
    Er wusste, dass er in diesem Raum als Angehöriger von ANGST eine Ewigkeit mit dem Entwurf des Labyrinths verbracht hatte, und die Schuldgefühle überkamen ihn aufs Neue.
    Brenda zeigte auf die Leiter, die nach oben führte, wo sie hinmussten. Beim Gedanken daran, wie sie bei ihrer Flucht die schleimige Griewer-Röhre hinuntergerutscht waren, lief Thomas ein kalter Schauer über den Rücken – dabei hätten sie einfach eine Leiter runterklettern können.
    »Wieso ist hier kein Mensch?«, fragte Minho. Er drehte sich im Kreis, um sich umzusehen. »Wenn hier Leute eingesperrt sind, wo sind dann die Wachen?«
    Thomas überlegte. »Wozu braucht man Soldaten, wenn das Labyrinth die Leute davon abhält zu fliehen? Wir haben lange genug gebraucht, um einen Ausweg zu finden.«
    »Also, ich weiß nicht«, sagte Minho. »Das kommt mir irgendwie spanisch vor.«
    Thomas zuckte mit den Schultern. »Hier rumzuhängen bringt uns auch nicht weiter. Wenn du nichts Hilfreiches vorzubringen hast, dann gehen wir jetzt hoch und holen sie da raus.«
    »Hilfreich?«, wiederholte Minho. »Hab ich nicht.«
    »Dann ab nach oben.«
    ***
    Thomas kletterte die Leiter hoch und fand sich in einem weiteren bekannten Raum wieder – die kleine Kammer, wo Teresa die Codewörter in die Tastatur getippt hatte, um die Griewer abzuschalten. Chuck war dabei gewesen, verängstigt zwar, aber verdammt mutig. Und nicht mal eine Stunde später war er nicht mehr am Leben gewesen.
    »Trautes Heim …«, murmelte Minho. Er zeigte auf das runde Loch über ihren Köpfen. Dahinter befand sich die Klippe. Als das Labyrinth noch in Betrieb war, war das Loch mit Hilfe von Holotech verdeckt worden, damit es wie ein Teil des künstlichen, endlosen Himmels hinter dem Rand der steinernen Klippe aussah. Jetzt war die Illusionstechnik natürlich abgeschaltet und Thomas konnte die Mauern des Labyrinths durch die Öffnung sehen. Eine Trittleiter stand direkt darunter.
    »Ich kann’s nicht fassen, dass wir wieder hier sind«, sagte Teresa und stellte sich neben Thomas. In ihrer Stimme lag dasselbe Grauen, das Thomas in diesem Moment verspürte.
    Dieser einfache Satz machte Thomas mit einem Schlag klar, dass sie endlich wieder an einem Strang zogen. Um Leben zu retten, um vielleicht wiedergutzumachen, dass sie einmal geholfen hatten, das alles zu planen. Daran wollte er mit aller Macht glauben.
    Er schaute sie an. »Verrückt, oder?«
    Sie lächelte zum ersten Mal seit … Er konnte sich nicht mehr erinnern. »Verrückt.«
    Es gab immer noch so vieles, an das Thomas sich nicht erinnern konnte – aus seiner Vergangenheit und ihrer –, aber sie war hier und half mit, und mehr konnte er nicht verlangen.
    »Meinst du nicht, wir sollten da hoch?«, fragte Brenda.
    »Klar«, nickte Thomas. »Sollten wir.«
    Er ging als Letzter. Nachdem die anderen durch das Loch gestiegen waren, kletterte er die Leiter hoch, stemmte sich auf die Kante und lief über die beiden Bretter, mit denen die Lücke bis zum Steinboden der Klippe überbrückt wurde. Darunter lag ein Arbeitsbereich mit schwarzen Wänden, der immer wie ein endlos tiefer Abgrund gewirkt hatte. Er schaute wieder hoch und betrachtete einen Moment lang schweigend das Labyrinth.
    Wo früher der blaue Himmel

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