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03 Die Auserwählten - In der Todeszone

03 Die Auserwählten - In der Todeszone

Titel: 03 Die Auserwählten - In der Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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gestrahlt hatte, kam jetzt eine fade, graue Decke zum Vorschein. Ohne die Holotech-Illusion sah er statt des schwindelerregenden Abgrunds nun einfache, schwarz gestrichene Wände. Doch die gigantischen, mit Efeu bewachsenen Mauern raubten ihm den Atem. Auch ohne Illusionstechnik waren sie riesig und ragten in die Höhe wie Monolithen aus grauer Vorzeit, grün bewachsen und rissig, als würden sie noch in tausend Jahren dort stehen, wie gigantische Grabsteine zum Gedenken an unzählige Tote.
    Er war zurückgekehrt.

Jetzt übernahm Minho die Führung, und seine ganze Körperhaltung verriet den Stolz, mit dem er zwei Jahre lang über die Gänge des Labyrinths geherrscht hatte. Thomas heftete sich an seine Fersen und verrenkte den Kopf, um den majestätischen, efeubewachsenen Mauern mit dem Blick bis zur Decke zu folgen. Ein merkwürdiges Gefühl, wieder hier zu sein, nach allem, was sie seit ihrer Flucht durchgemacht hatten.
    Während sie zur Lichtung liefen, wurde kaum geredet. Thomas fragte sich, was Brenda und Jorge wohl vom Labyrinth halten mochten – es musste gigantisch auf sie wirken. Die Überwachungskameras der Käferklingen konnten garantiert niemals eine wirkliche Vorstellung von der Größe dieser Anlage vermitteln. Und was für schreckliche Erinnerungen in diesem Moment über Gally hereinbrachen, konnte Thomas nur ahnen.
    Sie bogen um die letzte Ecke und liefen den langen Gang zum Osttor der Lichtung entlang. Als Thomas den Teil der Mauer erreichte, wo er Alby in den Ranken festgebunden hatte, schaute er nach oben. Man konnte immer noch sehen, wo der Efeubewuchs zerfetzt war. Der ganze Aufwand, um den ehemaligen Anführer der Lichter zu retten, nur um ihn ein paar Tage später sterben zu sehen, weil er sich innerlich nie von der Verwandlung erholt hatte.
    Glühender Zorn schoss Thomas durch die Adern.
    Sie erreichten die riesige Lücke in der Mauer: das Osttor. Thomas verlangsamte seine Schritte. Ihm stockte der Atem. Hunderte von Menschen liefen auf der Lichtung herum. Er war entsetzt, als er unter ihnen sogar ein paar Babys und Kleinkinder entdeckte. Ein Murmeln ging durch die Menge und verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Innerhalb von Sekunden waren alle Augen auf die Neuankömmlinge gerichtet, und auf der Lichtung kehrte Totenstille ein.
    »Wusstest du, dass es so viele sind?«, fragte Minho.
    Überall waren Menschen – auf jeden Fall mehr, als es jemals Lichter gegeben hatte. Aber was Thomas die Sprache verschlug, war die Lichtung selbst. Das windschiefe Haus, das sie »Gehöft« genannt hatten, das jämmerliche Wäldchen, das Bluthaus, die Beete, auf denen nur noch vertrocknetes Unkraut zu sehen war. Der verkohlte Kartenraum, dessen rußgeschwärzte Tür immer noch offen hing. Sogar den Knast konnte er sehen. Alle möglichen Gefühle stürzten auf ihn ein.
    »Hallo, Tagträumer«, sagte Minho und schnippte mit den Fingern. »Ich hab dich was gefragt.«
    »Hä? Ach so … Es sind so viele – die Lichtung wirkt viel kleiner als zu unserer Zeit.«
    Es dauerte nicht lange, bis ihre Freunde sie entdeckt hatten. Bratpfanne, Clint, der Sani, Sonya und ein paar andere Mädchen aus Gruppe B kamen angerannt und alle begrüßten und umarmten sich.
    Bratpfanne gab Thomas einen Klaps auf den Arm. »Die haben mich allen Ernstes hierher zurückgeschickt. Und dann haben sie mich nicht mal kochen lassen, sondern uns dreimal am Tag eine Ration Fertigfutter in der Box hochgeschickt! Die Küche funktioniert nicht mal – kein Strom und nix.«
    Thomas musste lachen, langsam verflog seine Wut. »Wenn man bedenkt, dass du schon für fünfzig Mann mehr schlecht als recht gekocht hast, dann stell dir mal vor, diese Massen hier durchzufüttern.«
    »Sehr witzig, Thomas. Du bist ein richtiger Scherzkeks. Aber schön, dass du da bist.« Dann machte er große Augen. »Gally? Gally ist hier? Gally lebt noch?«
    »Freut mich auch, dich zu sehen«, erwiderte der Junge trocken.
    Thomas klopfte Bratpfanne auf die Schulter. »Lange Geschichte. Er ist jetzt einer von den Guten.«
    Gally grunzte spöttisch, sagte aber nichts.
    Minho gesellte sich zu ihnen. »Okay, genug geturtelt. Mann, wie sollen wir das bloß hinkriegen?«
    »Wird schon schiefgehen«, sagte Thomas. Der Gedanke, all diese Menschen nicht nur durch das Labyrinth, sondern auch noch durch den gesamten ANGST-Komplex zum Flat Trans zu lotsen, behagte ihm überhaupt nicht, aber es war unvermeidlich.
    »Komm mir nicht mit dem Klonk«, sagte Minho. »Dein Blick verrät

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