03 - Feuer der Liebe
er mit dem Daumen über ihre Brustwarze
rieb. Ganz zu schweigen von den Reaktionen seines eigenen Körpers.
»Wusstest du, dass ich nie zuvor
verheiratet war, Gabby?«
»Das weiß ich«, stieß sie atemlos
hervor. Vielleicht sollte sie ihn an dem hindern, was er gerade tat. Er machte es ihr unmöglich, einen klaren Gedanken zu fassen.
Als habe er ihre Gedanken gelesen,
hielt er inne, und seine Hand legte sich um ihre üppige Brust. Ihr Körper
zitterte wie die Saite einer Violine, die den zarten Strich des Bogens
erwartet.
»Ich war noch nie zuvor verheiratet
und habe daher noch nie Liebe gemacht«, sagte er behutsam. »Aber ich hatte
Beziehungen zu Frauen. Man sagt, es gäbe da einen Unterschied.« Um ehrlich zu
sein hatte er erst mit einem einzigen Menschen über dieses intime Thema
gesprochen und das war sein alter Schulfreund Alex Foakes, der Graf von
Sheffield. In einem Moment leichter Trunkenheit hatte Alex eines Abends
behauptet, dass man beim Sex mit anderen Frauen — im Vergleich zum Verkehr mit
der Ehefrau — frieren würde, und zwar bis ins Mark.
»Ja natürlich«, erwiderte Gabby.
Er wusste, dass sie keine Ahnung
hatte, wovon er sprach. Gabby lehnte sich gegen seine Brust. Er konnte ihr
Gesicht nicht sehen, doch er hätte wetten können, dass sie gerade nervös an
ihrer Unterlippe nagte.
»Hattest du nach dem Verkehr mit
diesen Frauen immer einen Migräneanfall?«
»Ja.« Träge fuhr sein Daumen mit den
kreisenden Bewegungen fort.
»Dann bezweifle ich, dass die Ehe
daran etwas ändern wird«, folgerte sie überraschend logisch. »Wir werden mit
einem Migräneanfall rechnen müssen. Meiner Meinung nach klingt es nach einer
körperlichen Reaktion. Eine meiner Freundinnen in Indien, Leela, erbricht sich
immer nach dem Genuss von Papaya.«
»Ja«, stimmte Quill ihr zu und
begrub den Traum, dass die körperliche Liebe in der Ehe anders sein würde. »Ich
wünschte, es ginge nur um den Verzehr von Papaya.«
»Hast du mit Ärzten darüber
gesprochen?«
»Das habe ich«, sagte Quill bitter.
»Ich habe Sir Thomas Willis höchstpersönlich konsultiert.«
Sie zog fragend die Augenbraue in
die Höhe. »Willis ist der führende Spezialist für Migränekopfschmerzen«, fuhr
er fort. »Er hatte die Frechheit, mir zu sagen, dass ich mich in meinen Beschreibungen
geirrt haben muss. Seine Theorie schließt Migräne aufgrund von Kopfverletzungen
aus.«
»Wie ärgerlich! Hast du ihn von
deinen Symptomen überzeugt?«
»Ja«, erwiderte Quill trocken. »Als
ich das nächste Mal einen Anfall erlitt, ließ ich ihn holen. Willis musste
zugeben, dass ich offensichtlich doch an Migräne litt. Aber da er davon
überzeugt ist, dass Migränekopfschmerzen nur durch geschwollene Blutgefäße im
Gehirn verursacht werden, erklärte er meinen Fall zu einer Ausnahme.
Schließlich stellte sich jedoch heraus, dass er seine Patienten auch nur mit
Laudanum behandelt.«
Gabby legte ihre Hand über seine
Finger und gebot so seinen Berührungen Einhalt. Doch Quill wehrte sich dagegen,
dass sie seine Hand fortzog, und drückte ihr einen Kuss aufs Haar.
»Quill, ich finde, wir sollten
vernünftig darüber reden. Du musst mir alles über den ... ehelichen Akt
erzählen.« Den letzten Teil des Satzes hatte sie sehr schnell ausgesprochen und
dann erklärte sie ihm hastig ihre Idee. »Wir müssen herausfinden, was genau
deine Kopfschmerzen hervorruft, und es anschließend vermeiden. So hat
Sudhakar herausgefunden, warum Leela sich erbrach und an Gewicht verlor. Sie
liebte Papaya nämlich und aß immer mehr davon, um ihren Magen zu beruhigen.«
»Ich liebe deine Brüste«, sagte
Quill sanft. »Wer ist Sudhakar?«, fragte er dann.
Gabby musterte ihn stirnrunzelnd.
»Ich werde mich wegsetzen, wenn du nicht vernünftig bist.« Sie zeigte auf
einen der Sessel am Kamin.
»Ich werde vernünftig sein.« Der
Arm, den er um ihre Schultern und Hüften gelegt hatte, hielt sie wie in einem
Schraubstock gefangen. Ihre Wärme und sinnliche Nähe hatten seine Verzweiflung
vertrieben. Vielleicht konnte er nur ihr Vergnügen bereiten und sein eigenes
ignorieren ...
Doch als Gabby auf seinem Schoß hin
und her rutschte, verwarf er diese Idee.
»Also gut«, sagte sie, nachdem sie es sich bequem gemacht hatte. »Sudhakar ist der vaidya des Dorfes, in
dem ich aufwuchs. Ein vaidya ist eine Art Arzt, der sich auf Gifte
spezialisiert hat. Sudhakar erklärte uns, dass Leela allmählich vergiftet
wurde, aber nur, weil Papaya nicht mit ihrem Magen
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