03 - Feuer der Liebe
Kopfschmerz«,
erklärte Quill. »Ein sehr schlimmer Kopfschmerz, der von Übelkeit und Erbrechen
begleitet wird und drei bis fünf Tage andauert. Ich bin in dieser Zeitspanne
vollkommen hilflos.«
Sie war entsetzt. »Kann man nichts
dagegen tun?«
»Wenn ich in einem abgedunkelten
Raum bleibe und kaum etwas zu mir nehme, geht es schneller vorüber.«
»Aber gibt es denn keine
medizinische Abhilfe?«
Quill schüttelte den Kopf.
»Ich wusste nicht ...«, flüsterte
Gabby. »Hattest du damals in der Bibliothek Schmerzen?« Sie blickte ihn
unglücklich an. »Du hättest es mir sagen sollen, Quill.«
Sein Mund verzog sich zu einem
sinnlichen, schelmischen Lächeln. »Hattest du den Eindruck, dass ich Schmerzen
empfinde?«
»Ja — nein?«
Er lachte. »Ich hatte tatsächlich
Schmerzen, Gabby. Aber nicht diese Art von Schmerzen.«
Eine kräftige Hand berührte ihre
Wange. Gabby schob sie beiseite. »Lass das, Quill! Ich kann nicht denken, wenn
du mich berührst. Von welchen Schmerzen sprichst du?«
Ihre Augen hatten die Farbe von
Herbstlaub, von reifen Haselnüssen. Worte konnten nicht beschreiben, wie sie
sich im Wechsel des Lichts veränderten. Er beugte sich vor, legte seinen Mund
auf ihre Lippen und ließ seine Zunge ungestüm in ihren Mund gleiten.
Sie keuchte leise. Er umschloss ihre
Unterlippe mit den Zähnen, und als er spürte, wie weich und voll sie war,
stockte ihm der Atem. Ein Schauer lief ihm durch den Körper. Dann löste er den
Knoten an ihrer Taille und schob den Morgenmantel von ihren Schultern. Erneut
rang sie nach Atem.
»Habe ich Schmerzen, Gabby?« Seine
Stimme war nur noch ein raues, tiefes Flüstern. Eine Hand lag noch auf ihrer
Wange und seine Finger zogen die zarte Rundung ihres Ohrs nach.
»Nein«, wehrte sich Gabby. Eine
leichte Röte stieg ihr in die Wangen, doch sie entzog sich seinen Händen und
seinem Mund. »Du lenkst mich ab. Wenn du in der Bibliothek keine Schmerzen hattest,
was verursacht sie dann? Ich verstehe das nicht.«
Quill hätte beinah die Hände nach
ihr ausgestreckt, beherrschte sich jedoch. Am liebsten wäre er der Wahrheit
ausgewichen. »Ich bekomme die Kopfschmerzen nach dem Verkehr«, sagte er
tonlos.
Gabby blinzelte unsicher.
»Nach den ehelichen Pflichten, den
ehelichen Freuden.« Er suchte krampfhaft nach weiteren Euphemismen für den Akt.
»Nach dem Verkehr«, wiederholte er. Aber Gabby verschränkte nur die Hände
ineinander und da begriff Quill die Wahrheit. »Du weißt nicht, wovon ich
spreche, nicht wahr?«
»Natürlich weiß ich das!«, beeilte
sie sich verlegen zu widersprechen. »Ich kenne mich wahrscheinlich nicht sehr
gut mit den Einzelheiten aus, aber ich habe eine ungefähre Vorstellung. Ich
möchte dich jedoch daran erinnern, dass es ohne Zweifel andere junge Damen
gibt, die über den gleichen Wissensstand verfügen wie ich. Meine Mutter starb
bei meiner Geburt, und man kann schließlich nicht erwarten, dass mein Vater
mich über die Intimitäten der Ehe aufkläre«
Der Rat ihres Vaters war
ungeschminkt und sehr direkt gewesen. Wenn er nicht schon vor der Hochzeit
an deinem dummen Geschwätz stirbt, dann fängt er hinterher bestimmt das Trinken
an. Aber besser er als ich. Also halte mir zuliebe deine Zunge im Zaum, bis er
in der Falle sitzt. Das war alles, was ihr Vater ihr an Hilfestellung mit
auf den Weg gegeben hatte.
Bei der Erinnerung daran zögerte
sie. »Ich weiß nicht genau, worauf du hinauswillst«, gestand sie, verschränkte
ihre Finger und räusperte sich. »Könntest du es mir erklären? Ich würde dir
ungern unwissentlich Schmerzen bereiten.« Sie war so verlegen, dass sie aussah,
als hätte sie Fieber.
Quill streckte einen Arm aus, zog
sie an sich und hob sie geschickt auf seinen Schoß. Er unterdrückte ein
Stöhnen, als sich ihre weichen Rundungen, die nur mit dem dünnen Baumwollstoff
bedeckt waren, auf seine Schenkel senkten.
Gabby mied seinen Blick. Sie presste
die Fingerspitzen an die Wangen, um die hässlichen roten Flecken zu vertreiben.
Seine Hand wanderte von ihrem Hals
zu ihren Brüsten hinunter. Gabby zuckte zusammen, doch dann wölbte sie sich
ihm instinktiv entgegen und ihre Brust drängte sich gegen seine Hand. Ein
heiseres Stöhnen entriss sich seiner Kehle.
»Hast du Schmerzen? Tut es weh?« Sie
war bereit, jeden Moment von seinem Schoß zu springen.
Quill hätte beinah laut gelacht.
»Nein.« Mehr konnte er in diesem Augenblick nicht sagen, denn er genoss die Art
und Weise, wie ihr Körper erbebte, als
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