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03 - Feuer der Liebe

03 - Feuer der Liebe

Titel: 03 - Feuer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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die Nachtwächter, Miss«,
erklärte Mrs Malabright unglücklich. »Sie kamen an die Tür, um Spenden zu
sammeln. Und bevor ich wusste, wie mir geschah, spazierten sie geradewegs in
den Salon. Ich dachte, Kasi wäre oben, aber das war er nicht. Der arme Kleine
fand sich plötzlich von vier Männern umringt und einer von ihnen begrüßte ihn.
Zwar auf nette Art, aber es war zu viel für den Ärmsten. Seitdem steckt er in
der Besenkammer.«
    »Ich verstehe genau, wovon Sie
sprechen, Mrs Malabright«, sagte Gabby. »Ich habe schon viele Stunden damit
zugebracht, Kasi aus einer dunklen Ecke zu locken. Er ist nun einmal so. Gott
weiß, mein Vater hat wirklich versucht, ihm das abzugewöhnen.«
    Mrs Malabright zerknüllte ihre
Schürze und blickte sorgenvoll drein. »Ihr Vater hat mir Anweisung gegeben, es
ebenfalls zu versuchen, Miss Jerningham. Also habe ich ihn einmal aus dem
Schrank geholt, aber er regte sich so sehr auf, dass er ... nun ja ...«
    »Ich weiß genau, was passiert ist«,
sagte Gabby mit einem tröstenden Lächeln. »Und ich bin ganz Ihrer Meinung. Es
gibt wirklich keinen Grund, Kasi zu quälen. Sehen Sie nur!«
    Kasi saß mittlerweile auf dem Sofa,
verspeiste friedlich Phoebes Kuchen und beobachtete sie aufmerksam, während sie
mit ihm plauderte.
    »Er selbst nimmt es gar nicht so
schwer. Und wenn man ihm erlaubt, herauszukommen, wann er es will, ist er
völlig zufrieden.«
    »Ja, er ist ein fröhlicher kleiner
Kerl«, bestätigte Mrs Malabright. »Solange man ihn nicht aufregt und ihn
zwingt, nach draußen oder unter Fremde zu gehen. Ich war sowieso noch nie für
Ausflüge nach draußen zu haben.«
    An diesem Abend zog Gabby
nachdenklich eines von Madame Carêmes Abendkleidern an. Die Schleppe schleifte
hinter ihr über den Boden, so dass sie sich beim Gehen automatisch in den
Hüften wiegte. Sie versuchte daran zu denken, dass es zwar erstrebenswert war,
sich von der Taille abwärts hin und her zu wiegen, sie jedoch den Oberkörper
nicht bewegen durfte. Zugegeben, der Hüftschwung war nicht unangenehm. Gabby
versuchte es noch ein bisschen stärker. Dann ging sie mit wiegenden Hüften
hinunter zu Quills Arbeitszimmer und klopfte leise an die Tür.
    Er blickte auf, als sie den Raum
betrat. Im dunklen Licht des Arbeitszimmers wirkte er unnahbar, düster und
nicht sehr freundlich. Es war eine Schande, dass Gabby die Linie von seinem
Mund vergaß, wenn sie nicht bei ihm war. Er hatte einen grüblerischen Mund. Es
war erschreckend, wie sehr sich Quill von seinem schlanken, perfekten Bruder
unterschied. Sein Körper, sogar sein Bein, das ihm solchen Kummer bereitete,
war groß und muskulös.
    »Es ist zu dunkel hier«, bemerkte
Gabby. Beim Betreten des Raums war sie ganz normal gegangen, doch dann fiel ihr
ein, ihren Hüftschwung einzusetzen.
    So spazierte sie durch das
Arbeitszimmer und drehte die Lampen an den Wänden ein wenig höher. Als sie zu
Quill zurückkehrte, stellte sie zufrieden fest, dass seine Augen sich deutlich
verdunkelt hatten.
    »Ich würde heute Abend gerne
ausgehen, Quill.«
    »Ausgehen?« Er starrte sie
verständnislos an. Er lag ihr zwar nicht zu Füßen, aber es fehlte nicht viel
dazu.
    »Ja, aus-ge-hen«, wiederholte Gabby
langsam. »Ich würde gern ins Theater oder zu einer Party gehen. Lady Stokes
gibt heute eine Kartengesellschaft mit anschließendem Tanz und wir haben sogar
eine Einladung!« Sie hielt ihm eine der eleganten Karten entgegen, die
tagtäglich für Peter eintrafen und die Codswallop feierlich auf dem Kaminsims
aufgereiht hatte.
    »Zu einer Gesellschaft?«,
wiederholte Quill verdattert. »Das können wir nicht. Ich gehe niemals zu
solchen Anlässen.« »Warum denn nicht?«
    Quill machte sich nicht die Mühe,
ihr zu antworten. Wenn Gabby nicht merkte, warum er Anlässe mied, bei denen
getanzt und lange Zeit herumgestanden wurde, würde er sie auch nicht aufklären.
    »Aber wir könnten ins Theater
gehen«, sagte er widerstrebend.
    Gabby schenkte ihm ein Lächeln und
trat näher, um sich auf die Kante seines Schreibtisches zu setzen. Sie wollte
ganz sicher sein, dass Quill auch tatsächlich die Wirkung von Madame Carêmes
Oberteil erfuhr.
    Nach einer Sekunde war sie sich
dessen ganz sicher. In seinen Augen schwelte ein dunkles, gefährliches Feuer.
Gabby fühlte sich mächtig — es war ein Gefühl, das ihr zu Kopfe stieg. Sie
beugte sich ein wenig vor.
    »Es würde mir großen Spaß machen,
ins Dorset Gardens Theater zu gehen. Dort wird gerade ein Stück

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